Main-Kinzig-Kreis / Wetterau / Hanau / Gelnhausen / Büdingen 05.02.2025 Eine Autopanne ist immer ärgerlich, aber im Winter kann es besonders unangenehm werden. Allein schon die Wartezeit zu überbrücken, bis die Polizei oder der Pannendienst eintrifft, ist bei Minusgraden, Schneegestöber und Glätte herausfordernd. Der ACE, Europas Mobilitätsbegleiter, Pressesprecher im Main-Kinzig-Kreis und Wetterau, Anton Hofmann, informiert, was man bestenfalls im Gepäck hat, um für eine winterliche Autopanne gerüstet zu sein.
Decke, Heißgetränke und Co.
Sich im Notfall warmhalten zu können, ist im Winter das A und O. Streikt das Fahrzeug, geht häufig auch die Heizung nicht mehr – darauf sollte man vorbereitet sein. Auch ist es in der Regel nach einem Unfall notwendig, das Auto zu verlassen und sich – wenn vorhanden – hinter der Leitplanke in Sicherheit zu bringen. Gleiches gilt im Pannenfall, wenn die Gefahr eines Auffahrunfalls besteht. Ausreichend warme Kleidung ist nicht zuletzt deshalb unerlässlich.
Dazu zählen festes Schuhwerk und eine Winterjacke, aber auch Schal, Mütze und Handschuhe. Achtung: Dicke Winterjacken sollten vor der Fahrt unbedingt ausgezogen werden. Sonst besteht die Gefahr, dass der Sicherheitsgurt nicht richtig anliegt und nicht ausreichend schützt.
Zudem kann es nicht schaden, insbesondere bei langen Fahrten, Heißgetränke in Thermoskannen und Decken dabei zu haben. Tipp: Im Verbandskasten findet sich eine Rettungsdecke. Sie ist zwar dünn, aber beschichtet und dadurch für den Schutz vor Unterkühlung geeignet. Dazu muss die silberne Seite zum Körper und die goldene nach außen zeigen. Der Verbandskasten sollte bestenfalls aus dem Autoinnenraum erreichbar sein – am besten liegt er griffbereit im Handschuhfach oder unter dem Beifahrersitz.
Allround-Talent Smartphone
Ob für die Kontaktaufnahme mit Polizei oder Autoclub, als Informationstool, Navigationsgerät oder Taschenlampe – das Smartphone sollte bei jeder Autofahrt dabei sein. Bei einem Unfall hilft es zudem bei der Dokumentation. Wichtig: Fotos für die Versicherung zu machen, ist prinzipiell sinnvoll, vorausgesetzt, dies ist möglich, ohne sich in Gefahr zu bringen oder den Verkehr zu behindern. Damit das Handy im Ernstfall nicht plötzlich versagt, sollte es möglichst vor jeder längeren Fahrt aufgeladen werden. Außerdem empfiehlt es sich, dafür zu sorgen, dass auch an Bord geladen werden kann: Ein entsprechendes Ladekabel und gegebenenfalls ein Adapter sind dazu erforderlich. Wer ganz sichergehen möchte, nimmt auch eine Powerbank mit. Tipp: Bei schwachem Akku oder Empfang können bei einem Unfall oder einer Panne auf der Autobahn Notrufsäulen weiterhelfen, um Hilfe anzufordern. Jedoch kann dafür ein längerer Fußmarsch hinter der Leitplanke erforderlich sein: Die orangefarbenen Telefone stehen in einem Abstand von etwa zwei Kilometern entlang der Autobahn am Randstreifen sowie auf vielen Rastplätzen. Die schwarzen Pfeile auf den Leitpfosten an der Autobahn zeigen an, in welcher Richtung die nächste Notrufsäule steht.
Helfer in der Not: Starthilfekabel oder Startbooster
Die 12-Volt-Starterbatterie eines jeden Fahrzeugs reagiert anfällig auf Kälte, weshalb es gerade im Winter vorkommt, dass Autos nicht anspringen. Um für den Ernstfall gewappnet zu sein, empfiehlt es sich, stets ein Starthilfekabel oder einen Startbooster im Auto mitzuführen. Startbooster bieten den Vorteil, dass für die Starthilfe kein zweites Fahrzeug benötigt wird. Allerdings sind sie kälteempfindlich und sollten bei Minusgraden nicht dauerhaft im Fahrzeug verbleiben. Tipp: Eine Möglichkeit, um die 12-Volt-Starterbatterie vor Kälte zu schützen, sind spezielle Thermohüllen. Diese müssen jedoch in einer Fachwerkstatt eingebaut werden.
Reservekanister im Kofferraum empfehlenswert
Ist man mit einem Verbrenner unterwegs, kann es hilfreich sein, einen gefüllten Reservekanister passenden Kraftstoffs im Kofferraum zu haben. Wer im Winter mit nahezu leerem Tank in einen langen Stau gerät, läuft durch elektrische Verbraucher wie die Heizung besonders Gefahr, liegenzubleiben. Grundsätzlich empfiehlt es sich, das Tanken nicht unnötig hinauszuzögern. Gleiches gilt für das Laden von Elektroautos.
Bei Schneetreiben: Anfahrhilfe und Schneeketten
Insbesondere in schneereichen Gefilden kann es vorkommen, dass man mit dem Auto festsitzt. Drehen die Räder durch, können Schneesocken oder andere gute Anfahrhilfen Zeit und Nerven sparen. Auch Traktionsmatten oder -bretter sind genau für diesen Fall konzipiert: Vor die Antriebsräder gelegt, sorgen sie für ausreichend Grip, um weiterzufahren. ACE-Tipp: Manchmal reicht auch die Fußmatte aus.
Wer Schneeketten montiert hat, profitiert auf schneebedeckten und vereisten Straßen von zusätzlichem Grip, um besser bremsen, anfahren und lenken zu können. Der ACE empfiehlt, Schneeketten gerade in Bergregionen und Skigebieten immer mitzuführen. Bei einem Verkehrszeichen, das einen Reifen mit Schneeketten auf blauem Grund zeigt, ist die Weiterfahrt mit dem Auto zudem nur mit Schneeketten erlaubt. Ist kein solches Verkehrszeichen zu sehen, dürfen Schneeketten aber freiwillig angelegt werden, wenn die Fahrbahn schnee- oder eisbedeckt ist und der Fahrbahnbelag dadurch nicht beschädigt wird. Sind Schneeketten montiert, darf höchstens mit einer Geschwindigkeit von 50 km/h gefahren werden. Wichtig: Hinsichtlich Schneeketten gelten im Ausland teils andere Regeln, über die man sich unbedingt vor der Abfahrt informieren sollte. Die Länderinformationen des ACE geben hierzu Auskunft.
Weitere Informationen:
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Über den ACE Auto Club Europa:
Klare Orientierung, sichere Hilfe, zuverlässige Lösungen: Der ACE Auto Club Europa kümmert sich seit 1965 um alle mobilen Menschen, egal mit welchem Verkehrsmittel sie unterwegs sind. Die Kernthemen des Autoclubs mit rund 630.000 Mitgliedern sind die klassische Unfall- und Pannenhilfe sowie Verkehrssicherheit, Elektromobilität, neue Mobilitätsformen und Verbraucherschutz.
Quelle: Anton Hofmann