Mitarbeiter der Hessischen Arbeitsmarktförderung informieren sich über die Arbeit der gemeinnützigen Kreisgesellschaft
Main-Kinzig-Kreis. – In den Seminarräumen der Gemeinnützigen Gesellschaft für Arbeit, Qualifizierung und Ausbildung (AQA) ist die Kreidezeit vorbei: Smartboards, Tablets und andere digitale Technik haben Einzug gehalten. Gefördert wurde die Anschaffung der Geräte durch die EU-finanzierte und vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration (HMSI) umgesetzte EU-Krisenbewältigungsstrategie ESF REACT-EU innerhalb des Projekts „Digitale Regiestelle digiLIFT“ mit 200.000 Euro. Gertraud Preuß, Geschäftsführerin der Gemeinnützigen Gesellschaft für Arbeit, Qualifizierung und Ausbildung (AQA) des Main-Kinzig-Kreises, empfing kürzlich in Gründau Roland Bieräugel und Alexander Berzel aus dem Referat „Hessische Arbeitsmarktförderung“ im HMSI. Gemeinsam mit Carmen Jackel, Bereichsleiterin Erwachsenenbildung, Florian Vaupel, Bereichsleiter Jugendbildung, sowie Anna Preß und Sirko Bischof, IT-Koordination, stellte die Geschäftsführerin vor, wie digitales Lernen und die Vermittlung digitaler Kompetenzen bei AQA umgesetzt werden.
Roland Bieräugel und Alexander Berzel betonten, wie wichtig dieser fachliche Austausch sei: „Um eine erfolgversprechende und zukunftsorientierte Arbeitsmarktförderung in Hessen zu gewährleisten, müssen wir wissen, was die Träger beschäftigt, wo vor Ort der Schuh drückt und welche Erkenntnisse und Erfahrungen bei der Umsetzung der geförderten Projekten gesammelt werden.“ So ließen sich Potentiale sinnvoll erschließen und auf identifizierte Bedarfe passend reagieren.
Gertraud Preuß übermittelte zunächst Grüße der Ersten Kreisbeigeordneten und AQA-Aufsichtsratsvorsitzenden, Susanne Simmler: „Die Erste Kreisbeigeordnete begrüßt die Förderung des Ministeriums für das digitale Lernen ausdrücklich.“ Anschließend führte Gertraud Preuß aus, dass Corona auch AQA vor Herausforderungen gestellt habe: „Für uns stand stets eine Frage im Mittelpunkt: Wie können wir Menschen, die besonderen Förderbedarf haben, trotz eingeschränkten Präsenzunterrichts, trotz der vielfältigen Kontaktbeschränkungen in die Lage versetzen, Ausbildung oder Qualifizierung zu meistern und einen Zugang zum Arbeitsmarkt finden?“ Passgenau habe das HMSI das Projekt „digiLIFT“ ins Leben gerufen. „Mit der Förderung wurden Geräte angeschafft, die vor allem in den Seminarräumen eingesetzt werden. Die sieben Smartboards und deren technische Möglichkeiten werden sowohl von den Lehrkräften als auch von den Lernenden sehr geschätzt. Gemeinsames Lernen wird erleichtert, zum Beispiel weil Aufgaben auf der digitalen Tafel gemeinsam bearbeitet werden können“, so Preuß. Anna Preß ergänzte, den Teilnehmenden würden zudem kostenfrei Tablet-Leihgeräte zur Verfügung gestellt. Mit ihnen könnten weitere digitale Kompetenzen erworben werden.
„Die Förderung durch das Land Hessen hat bei uns zu einer Aufwertung der Ausbildung und in den Seminaren geführt, die alle wahrnehmen und von der alle profitieren“, bestätigte auch Florian Vaupel. Nicht nur im kaufmännischen, sondern auch im gewerblichen Bereich würden die Smartboards im Unterricht eingesetzt. „Noch tasten wir uns an die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Geräte heran. Denkbar ist zum Beispiel, den CAD-Entwurf eines Azubis vom Tablet auf das Smartboard zu spielen. Diesen Entwurf können dann alle gemeinsam besprechen“, so Vaupel. Sirko Bischoff lobte das Digital-Projekt des Ministeriums ebenfalls: „Es ist auf die Bedarfe der Bildungsträger vor Ort abgestimmt und wird gut angenommen“ Von 189 Mitarbeitenden der AQA haben sich 137 auf der Plattform des vom Ministerium beauftragten Unternehmens digiFORT angemeldet. Dort nutzen sie die Schulungsangebote, die anschließend in die Seminargestaltung fließen. Die Bildungsangebote reichen vom „Gestalten und Erzeugen digitaler Inhalte“ über „Medienpädagogik und Didaktik“ bis hin zu „Lizenzen, Bild- und Urheberrechte“. „In Bezug auf die Lehrkräfte wird deutlich: Der Bedarf ist da“, berichtete Gertraud Preuß.
Anschließend widmete sich die Runde dem Thema „Berufsqualifizierende Sprache“ (BQS). Da Sprache ein Vehikel der Integration und Sprachkenntnisse entscheidend für beruflichen Erfolg und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben sind, unterstützt die Hessische Arbeitsmarktförderung entsprechende Qualifizierungsmaßnahmen von Mitarbeitenden von Bildungsträgern. Derzeit nehmen 16 Lehrkräfte, Ausbilderinnen und Ausbilder sowie Fachanleitende der AQA an Kursen zu dieser Sprachqualifizierung teil. „Die Rückmeldungen sind überwiegend positiv. Die vermittelten Inhalte haben einen hohen Mehrwert für die Tätigkeit der Teilnehmenden“, so Sirko Bischof. Florian Vaupel ergänzte: „Wir wollen digitales Lernen und berufsqualifizierende Sprache in einem Projekt „Digitale Werkbank“ verbinden. Dabei wird ein Tablet in der Werkstatt an einer Werkbank montiert und es werden Werkzeuge vorgestellt.“ Auf diese Weise könne Sprachqualifizierung von Kundinnen und Kunden der AQA direkt im beruflichen Arbeitsumfeld erfolgen. „Damit können wir Menschen ansprechen, die für Frontalunterricht im Seminarraum nicht erreichbar sind.“
Bildunterschrift: Roland Bieräugel (Vierter von rechts) und Alexander Berzel (Dritter von rechs) vom Hessisches Ministerium für Soziales und Integration machten sich gemeinsam mit Gertraud Preuß (Vierte von links), Geschäftsführerin der Gemeinnützigen Gesellschaft für Arbeit, Qualifizierung und Ausbildung (AQA) des Main-Kinzig-Kreises, den Bereichsleitenden Carmen Jackel (Fünfte von links) und Florian Vaupel (Zweiter von links) sowie Anna Preß (Mitte) und Sirko Bischoff (Zweiter von rechts), IT-Koordination, in einem Seminarraum der AQA ein Bild vom Einsatz der neuen Smartboards. Die beiden Lehrkräfte Simone Bohlender (Fünfte von rechts) und Thomas Beike (links) sowie Auszubildende des kaufmännischen Bildungsgangs, Linda Ahmad und Youssra Ouasti, und stellten das digitale Lernen am Smartboard vor.
Quelle: Walzer, Frank