Montag, September 1, 2025
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Augen auf beim Kleiderkauf

Maintal, September 2025. Ein T-Shirt für wenige Euro hat oft einen hohen Preis – für Umwelt und Menschen. Für die Herstellung eines Baumwollshirts werden durchschnittlich 2.500 Liter Wasser benötigt, im Extremfall bis zu 15.000 Liter. Hinzu kommen Pestizide, giftige Chemikalien und problematische Arbeitsbedingungen in Billiglohnländern. „Fast Fashion belastet Mensch und Umwelt massiv – und landet oft schon nach wenigen Malen Tragen im Müll“, machte Umweltlotsin Margherita Bozzetti (Foto) beim Infoabend der Bürgerhilfe deutlich.

Zahlreiche Interessierte folgten der Einladung des TextilShops und des Kinderladens. Gemeinsam mit der Verbraucherzentrale Hessen luden die Secondhand-Läden am 28. August ins Haus der Bürgerhilfe ein, um Tipps für nachhaltigen Kleiderkonsum zu geben. Die Zahlen sprechen für sich: In Deutschland werden im Schnitt zwölf Kilogramm Kleidung pro Kopf im Jahr eingekauft, ein Großteil aus Billiglohnländern. Rund eine Million Tonnen Altkleider landen bei uns jährlich im Müll, viele davon minderwertig und nicht recyclingfähig. Weltweit werden 85 Prozent der Textilien verbrannt oder auf Deponien entsorgt.
Gütesiegel im Blick behalten

All das zeigt: Wer bewusst konsumiert, spart Ressourcen – entscheidend ist die Qualität der Kleidung. Doch woran erkennt man sie? Und welchen Labels kann man vertrauen? Viele Verbraucher sind unsicher, welche tatsächlich für Nachhaltigkeit stehen und welche eher „Greenwashing“ betreiben. „Man sollte nicht jedem Siegel blind vertrauen“, betonte Bozzetti. Orientierung biete etwa die Verbraucherzentrale, die regelmäßig eine Übersicht seriöser Prüfsiegel veröffentlicht (https://www.verbraucherzentrale.de/label-siegel-pruefzeichen-37010).

Nachhaltiger waschen – richtig sparen
Auch beim Waschen lässt sich viel für Umwelt und Klima tun. Pulverwaschmittel sind flüssigen Mitteln vorzuziehen, da sie weniger problematische Konservierungsstoffe enthalten und besser reinigen. Niedrige Temperaturen sparen zusätzlich Energie. „Eine 30-Grad-Wäsche, die drei Stunden läuft, bringt fast das gleiche Ergebnis wie ein 60-Grad-Programm – verbraucht aber nur die Hälfte der Energie“, erklärte die Referentin. Auf Weichspüler kann man verzichten, da sie Wäsche sowie Gewässer belasten. Bei synthetischer Kleidung gelangt zudem Mikroplastik beim Waschen ins Abwasser – doch einfache Maßnahmen wie niedrige Temperaturen, Pulverwaschmittel und Verzicht auf Weichspüler verringern die Belastung deutlich.

Secondhand als smarte Alternative
Am Ende wurde klar: Weniger ist mehr beim Kleiderkauf. Qualität und Langlebigkeit zahlen sich aus – und noch nachhaltiger ist Secondhand. „Secondhand ist klug, kreativ und schont den Geldbeutel“, betonte Karin Hackemann vom TextilShop. Die Bürgerhilfe zeigt mit ihren Läden in Maintal, dass Mode Spaß machen kann, ohne Mensch und Umwelt zu belasten. „Wer hier stöbert, entdeckt echte Schätze – besondere Stücke, die Geschichten erzählen und lange Freude bereiten. Wir möchten inspirieren, das eigene Konsumverhalten zu überdenken und die Vielfalt Secondhand zu entdecken“, ergänzt Gisela Ehmcke, Initiatorin des Kinderladens Kunterbunt (Foto).

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Quelle: Pressestelle Buergerhilfe Maintal

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