Projekt „Digiscouts“ feiert Premiere im Main-Kinzig-Kreis – Marquart: „Betriebe brauchen Mut und Innovationen ihrer Auszubildenden“
Main-Kinzig-Kreis. – Die kleinen und mittelständischen Unternehmen wären im Bereich der Digitalisierung vielfach gerne weiter als sie es tatsächlich sind – aus unterschiedlichen Gründen. Firmeninterne „Beschleunigung“ verspricht das Projekt „Digiscouts“: Auszubildende in den Betrieben nehmen sich im laufenden Ausbildungsjahr gezielt einen Bereich vor, um ihren Arbeitgeber digital voranzubringen. Die Digiscouts werden gemeinsam koordiniert durch das Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft (RKW-Kompetenzzentrum) sowie die Wirtschaftsförderung des Main-Kinzig-Kreises. Vor wenigen Tagen gaben Wirtschaftsdezernent Jannik Marquart, Normen Kegler von der Wirtschaftsförderung sowie Maximilian Auth und Thomas Fabich von RKW gemeinsam den Startschuss. Das Ziel: eine „bessere, zielgenaue Digitalisierung in den Betrieben“, wie es der Kreisbeigeordnete Marquart umriss.
Insgesamt nehmen sieben Betriebe und Organisationen in dieser ersten Digiscouts-Runde teil, mit jeweils einem oder mehreren jungen Scouts, also teilnehmenden Auszubildenden, in den Unternehmen. Vom Handwerksunternehmen über den metallverarbeitenden Betrieb und den Immobiliendienstleister bis hin zur Kreissparkasse Gelnhausen und die gemeinnützige Gesellschaft für Arbeit, Qualifizierung und Ausbildung (AQA) ist das Teilnehmerfeld recht unterschiedlich. Zur Freude der Gastgeber im Main-Kinzig-Forum: „Uns geht es darum, viele neue und gute Erfahrungen zu sammeln, die wir gerne mit weiteren Unternehmen teilen. Vor allem wollen wir gute Beispiele kreieren, die sich vielleicht auch von selbst in den Unternehmen der Region verbreiten und etablieren“, sagte Kreisbeigeordneter Marquart. „Die Betriebe brauchen den Mut und die Innovationen ihrer Auszubildenden.“
Das Programm Digiscouts besteht seit 2018. Im Main-Kinzig-Kreis feiert es in diesem Jahr Premiere – mit einer großen Portion Motivation seitens der Koordinierungsgruppe um Maximilian Auth: „Wir haben wirklich viele Hebel in Bewegung gesetzt, dass wir heute hier loslegen können.“ Gemeinsam mit Luisa Erika Bill aus dem RKW-Kompetenzzentrum bildet Maximilian Auth den ersten Ansprechpartner für die Auszubildenden und die Betriebe. Für Coachings und Fragen zu konkreten Digitalisierungsprojekten steht Thomas Fabich von RKW Hessen zur Verfügung. Das Team der Wirtschaftsförderung wiederum bildet als regionaler Partner die Schnittstelle, und der Main-Kinzig-Kreis werde „weiter kräftig die Werbetrommel in der heimischen Wirtschaft rühren“, wie Jannik Marquart versprach.
Mit dem Start der Digiscouts im Landkreis begegnet die Wirtschaftsförderung des Main-Kinzig-Kreises zwei bemerkenswerten Ergebnissen, die jüngst die Bundesnetzagentur für ganz Deutschland festgestellt hat und die sich decken mit den Erkenntnissen aus dem „Transformations-Forum“ des Main-Kinzig-Kreises. Es besteht einerseits ein hoher Aufholbedarf im Bereich der Digitalisierung, insbesondere bei kleinen und mittleren Unternehmen. Andererseits scheitern Digitalisierungsprojekte oft gerade in diesen mittelständischen Betrieben aufgrund fehlender Zeit und fehlenden Knowhows. An der Stelle setzen die Digiscouts an. „Die Unternehmen haben die Fachleute schon in ihren Reihen, nämlich zahlreiche Beschäftigte aus der Generation von Digital Natives. Und diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben die Chance, sich im Betrieb ein Stück weit selbst zu verwirklichen und ihren Arbeitsalltag aktiv mitzugestalten, was sich positiv auf die Motivation und die Identifikation auswirken wird“, fasste es der Kreisbeigeordnete Marquart zusammen.
Die beteiligten Betriebe unterstrichen diese positiven Effekte als Gründe, weshalb sie sich für das Projekt interessieren. In kurzen Vorstellungsrunden zu Beginn und anschließenden Workshops deuteten sie schon erste Bereiche aus, in denen sie sich einen höheren Digitalisierungsgrad wünschen. Die Digiscouts-Betriebe, die zuständigen Ausbildungsbereiche und Auszubildende werden nun in den kommenden Monaten von erfahrenen Coaches begleitet, vor allem bei der eigentlichen Arbeit im Unternehmen. Dabei besteht auch die Möglichkeit des Austauschs zwischen den Betrieben, um so zusätzlich voneinander zu lernen. Die Azubiprojekte werden am Ende des Projekts, im kommenden Frühjahr, ausgezeichnet.
Informationen zum Projekt Digiscouts finden sich im Internet auf www.digiscouts.de. Die Ansprechpartnerin für den Main-Kinzig-Kreis, Tina Sommer, ist erreichbar unter Telefon 06051 8513725 sowie per Mail an wirtschaft@mkk.de.
Bildunterschrift: Maximilian Auth (RKW), Kreisbeigeordneter Jannik Marquart, Thomas Fabich (RKW) und Normen Kegler von der Wirtschaftsförderung des Main-Kinzig-Kreises begrüßten die beteiligten Digiscout-Betriebe und ihre Auszubildenden (von rechts).
Quelle: Redaktion MKK Echo

