Sonntag, November 24, 2024
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Ärztliche Versorgung sichern und ausbauen

Kreis setzt gesundheitspolitische Schwerpunkte fort

Main-Kinzig-Kreis. – Eine starke und stabile hausärztliche Versorgung, sowohl im urbanen als auch im ländlicheren Raum: Das bleibt weiterhin einer der gesundheitspolitischen Schwerpunkte des Main-Kinzig-Kreises. „Wir haben eine Reihe von Projekten und Maßnahmen initiiert, die mittlerweile einen überregionalen Vorbildcharakter besitzen. Dazu gehört ein kreiseigenes Förderprogramm, um die ärztliche Versorgung zu stärken, und zwar so, dass die Fördermittel schnell und wirksam helfen“, erklärt Susanne Simmler, als Erste Kreisbeigeordnete unter anderem für den Bereich Gesundheit zuständig.

Im Zeitraum zwischen 2019 und 2022 hat der Main-Kinzig-Kreis über 900.000 Euro in kleinere und größere dezentrale Projekte investiert. Mal ging es eine Fachberatung, mal um Digitalisierung von Praxisstandorten, dann wieder um die Eröffnung einer weiteren Praxis bis hin zur Gründung eines Gesundheitszentrums. Im laufenden Jahr sind bis Anfang April bereits weitere 137.000 Euro ausgegeben worden. Rund 1,04 Millionen Euro hat der Kreis also an eigenen Zuschüssen in insgesamt 56 Einzelmaßnahmen investiert, von Maintal über Hanau, Langenselbold und Bad Orb bis nach Sinntal: Aus insgesamt 22 der 29 Kommunen sind schon Anträge auf Förderung beim Kreis eingetroffen.

„Der Main-Kinzig-Kreis handelt und wartet nicht ab. Mit unserer eigenen Koordinierungsstelle zur hausärztlichen Versorgung, durch die direkte Hilfe in den Stadt- und Ortsteilen und durch unsere intensive Betrachtung der Versorgungsstruktur sind wir kein Zaungast in einem so wichtigen Thema“, so Susanne Simmler. „Die bange Zukunftsfrage, was mit der Hausarztpraxis im Ort passiert, wenn der einzelne Arzt beziehungsweise die einzelne Ärztin in den Ruhestand geht, beschäftigt uns alle, Gesellschaft, Politik und Kommunen, im West- wie im Ostkreis.“ Das erkläre, warum aus so vielen Städten und Gemeinden die Expertise und Unterstützung des Kreises angefragt werde. „Ich bin davon überzeugt, dass wir hier einen richtigen Weg gehen. Ob das jetzt so im Gesetz steht oder nicht: Es ist doch wichtig für uns alle zu wissen, ob, wo und wie wir ärztlich versorgt sind, und zwar nicht nur heute sondern auch morgen und übermorgen.“

Neben dem Förderprogramm bietet der Main-Kinzig-Kreis seine Dienste für eine direkte Beratung oder eine Vernetzung zwischen Rathäusern, Kassenärztlicher Vereinigung und weiteren Institutionen des Medizinwesens an. Es gebe „keine Lösungen von der Stange“, wie Dr. Wolfgang Lenz, Leiter des Amts für Gesundheit und Gefahrenabwehr, deutlich macht. „Wir haben in mehreren Kommunen schon bei der Vermittlung von Praxisnachfolgern geholfen. Wir haben aber auch Kräfte gebündelt und gemeinsame Bedarfe ermittelt wie in den Spessartkommunen Biebergemünd, Bad Orb, Jossgrund und Flörsbachtal.“ Es gebe nicht den einen Hebel, der für alle Themen der hausärztlichen Versorgung einfach umgelegt werden müsse. „Jede Anfrage bei uns ist individuell und erfordert auch eine unterschiedliche Unterstützung“, so Dr. Lenz.

Eine dieser Unterstützungen, das Förderprogramm für das Gesundheitswesen, geht in diesem Jahr weiter. Erst jüngst hat der Kreisausschuss die Förderzusage für zwei Maßnahmen in Hanau beschlossen. Im einen Antrag ging es um die Gründung einer Einzelpraxis für Psychiatrie in der Stadtmitte, im anderen um die Übernahme einer kinderärztlichen Einzelpraxis und die notwendige Modernisierung der Praxisräume. Die fachärztliche Versorgung wird mit den geförderten Projekten nicht nur gehalten, sondern jeweils auch für neue Patientinnen und Patienten ausgebaut.

„Es wäre naiv zu glauben, dass die wohnortnahe ärztliche Versorgung in der Fläche auf Dauer ganz von alleine stabil bleibt und sich den Bedarfen der Bevölkerung anpasst. Der Main-Kinzig-Kreis und seine Städte und Gemeinden begreifen dieses Thema als Zukunftsaufgabe, auch und gerade auf kommunaler Ebene. Deshalb gehen unsere Förderprogramme weiter“, erklärt Susanne Simmler. „Wir erwarten aber auch vom Gesetzgeber, dass er uns hier als Landkreise in eine Position bringt, wo wir mitentscheiden. Das scheint mir aufgrund aller Entwicklungen, nicht nur in unserem Landkreis, als überfällig und dringend geboten.“

Quelle: MKK

 

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