„Hilfe – Ich habe einen Unfall oder Panne!”
Main-Kinzig-Kreis/Hanau/Gelnhausen/Landkreis Wetterau, Das Thema „Unfall – was tun?” stand im Mittelpunkt einer Club Veranstaltung vom ACE Kreis Main-Kinzig und Wetterau im Rodenbacher Feuerwehrhaus. Der Auto Club Europa (ACE) hatte einen sehr sach- und fachkundigen Referenten eingeladen. Polizeihauptkommissar Ralf Bentert vom Verkehrsdienst der Polizeidirektion Hochtaunus gab wichtige Tipps und praktische Ratschläge aus zwei verschiedenen Perspektiven. Einerseits als Verkehrspolizist und andererseits als ehrenamtliches Mitglied im ACE-Kreisvorstand Rhein/Main (Frankfurt/Offenbach/Wiesbaden)
Bevor er zu den Verhaltensregeln kam, gab er einen umfassenden Einstieg über die aktuelle Situation im Verkehrsbereich in Deutschland. Die über 82 Millionen Einwohner/-innen bewegen täglich rund 60 Millionen zugelassene Kraftfahrzeuge und zusätzlich gibt es aktuell einen Bestand von über 80 Millionen Fahrrädern. Sie teilen sich die vorhandenen Verkehrswege auch noch mit den Fußgänger/-innen. Überspitzt formulierte Bentert „auf deutschen Straßen herrscht Krieg”, mit dem traurigen Ergebnis von über 3.000 Verkehrstoten im Jahr. „Jeder ist einer zu viel!” Er forderte mehr partnerschaftliches Verhalten und die Beherzigung vom § 1 der Straßenverkehrsordnung, weil jeder um jeden Meter kämpft.
Bei den Gründen für die Verkehrsunfälle ließ er die Veranstaltungsteilnehmer/-innen schätzen, wie hoch der Anteil von den Menschen, der Technik und unklarer oder falscher Verkehrsregelungen beträgt. Als Ergebnis ist das Prozentverhältnis in etwa 84% zu 2% zu 14%!
Anschließend kam der Polizeihauptkommissar zur Sache und betonte, dass keiner von den Verkehrsteilnehmern/-innen in die Situation kommen möchte, in eine Panne oder einen Unfall verwickelt zu werden. „Was ist zu tun, wenn’s passiert ist?” Wichtigste Regel: „Ruhe bewahren!”. Unfallstelle absichern (Warnwesten anziehen, Warndreieck aufstellen, Verbandskasten und Notfall- Hammer bereithalten, Hilfe holen, Erste Hilfe leisten, Polizei informieren und Zeugen suchen. Um das alles organisieren zu können ist es sehr zu empfehlen andere Verkehrsteilnehmende um Mithilfe zu bitten/aufzufordern.
Sobald als möglich Spuren sichern und Fotos nach; ggf. mit Kreide die Standorte kennzeichnen. Bei Bagatellunfällen die beteiligten Fahrzeuge auf die Seite schieben (sofern noch gangbar) und den Verkehr wieder freigeben.
Zur Klärung des Verkehrsunfalls möglichst die Daten (von Personen, Fahrzeugen und die Versicherungsdaten) austauschen / dokumentieren und ggf. einen genormten europäischen Unfallbericht mit Skizze anfertigen. Dazu eignet sich der „Durchschreibevordruck vom ACE” im Handschuhfach. „Diese Datensammlung ist kein Schuldanerkenntnis” betonte der Referent. Der Sach- und ggf. Personenschaden ist den Versicherungsgesellschaften unverzüglich zu melden und bei Streitigkeiten die Vorteile einer Verkehrs-Rechtsschutz-Versicherung zu nutzen. Der Zentralruf der deutschen Versicherer ist unter folgender Nummer rund um die Uhr erreichbar: 0800 – 250 2600.
Aus seinen langjährigen Berufserfahrungen nahm er zu den Fragen der Unfallflucht Stellung. „Es ist eine Straftat, den Unfallort zu verlassen ohne seinen Pflichten als Unfallbeteiligter in vollem Umfang nachgekommen zu sein.!” Es drohen hohe Strafen. Falls der Unfallgegner nicht vor Ort ist, muss man eine angemessene Zeit am Unfallort bleiben und es darf die Unfallstelle nicht verlassen werden. Polizei auf jeden Fall anrufen und dann ggf. zusätzlich seine Daten hinterlassen.
Auch das richtige Verhalten nach einer Fahrzeugpanne wurde ausführlich besprochen. Die Notrufnummer für ACE Mitglieder im Pannenfall lautet +49 (0)711 530343536. Dort meldet sich der ACE-Euro-Notruf, nimmt den Fall am Telefon entgegen und organisiert eine schnelle unkomplizierte und hochprofessionelle Hilfe .
Alle Teilnehmer/-innen erhielten für Interesse an dem Thema eine Warnweste als Dankeschön vom ACE und einen Aufkleber von Polizeihauptkommissar Ralf Bentert mit der Aufschrift: „Fahre nur so schnell, wie Dein Schutzengel fliegen kann!”
Über den ACE Auto Club Europa:
Klare Orientierung, sichere Hilfe, zuverlässige Lösungen: Der ACE Auto Club Europa kümmert sich seit 1965 um alle mobilen Menschen, egal mit welchem Verkehrsmittel sie unterwegs sind. Die Kernthemen des Autoclubs mit rund 630.000 Mitgliedern sind die klassische Unfall- und Pannenhilfe sowie Verkehrssicherheit, Elektromobilität, neue Mobilitätsformen und Verbraucherschutz.
Quelle: Anton Hofmann