SPD-Nachwuchs sieht Parallelen zur unglücklichen Diskussion rund um die Philipp-Reis-Schule in Gelnhausen
Die Jusos im Main-Kinzig-Kreis kritisieren das Bus- und Fahrplanchaos zu Lasten der Schülerinnen und Schüler rund um den Fahrplanwechsel in Teilen des Main-Kinzig-Kreises und nehmen hier auch den verantwortlichen Fachdezernenten, den Kreisbeigeordneten Jannik Marquart, in die Pflicht. „Wir können den Unmut von Eltern, Schulgemeinden sowie den Schülerinnen und Schülern verstehen, denn was hier passiert ist, ist ein absolutes Organisations- und Kommunikationsdesaster. Und das offenbar noch mit Ansage“, so der Vorsitzende der Jusos Main-Kinzig Max Kreuscher, der darauf hinweist, dass ein Fahrplanwechsel ja nicht „vom Himmel falle“, sondern die Kreisverkehrsgesellschaft und das gesamte Verkehrs- und Schuldezernat ausreichend Zeit hatten, um sich darauf vorzubereiten und entsprechende Maßnahmen einzuleiten.
Die Jugendorganisation der SPD begrüßt, dass sich der Verkehrsdezernent der Sache zwar jetzt angenommen habe, aber genau das sei schließlich auch seine Aufgabe. „Alles, was jetzt eingeleitet und umgesetzt wurde, hätte bereits im Vorfeld organisatorisch und vor allem kommunikativ auf den Weg gebracht werden können. Insbesondere dann, wenn man wie Marquart das Verkehrs- und Schuldezernat gemeinsam verantwortet. Besser geht es ja eigentlich nicht, aber offenbar erfolgte im Vorfeld der Fahrplanänderung überhaupt keine inhaltliche Abstimmung untereinander und miteinander“, so die stellvertretende Vorsitzende der Jusos Nathalie Kossmann. Die Jugendorganisation der SPD vermisse hier das notwendige Bewusstsein und die Sensibilität bei den Verantwortlichen im Schul- und Verkehrsdezernat für die Herausforderungen, die mit einem Fahrplanwechsel verbunden seien. So hätten sich mit dem bevorstehenden Fahrplanwechsel die morgendlichen Abfahrtzeiten der Busse mitunter deutlich in die Frühe verschoben und die Fahrtzeiten erheblich verlängert. Insbesondere Kinder und Jugendliche aus Birstein, die die Friedrich-August-Genth-Schule in Wächtersbach besuchen, wären davon betroffen gewesen.
Die Jusos haben die klare Erwartungshaltung, dass die Zeit der Weihnachtsferien intensiv genutzt werde, um tragfähige und dauerhafte Lösungen für den Schülerverkehr und die betroffenen Schulen auf den Weg zu bringen. „Hier müssen die Kreisverkehrsgesellschaft und das Fachdezernent ihre Hausaufgaben machen und zwar im Sinne der Schülerinnen und Schüler. Eltern und Schulen brauchen Planbarkeit und Verlässlichkeit“, so Nathalie Kossmann weiter.
Die jüngste „kraftvolle“ Ankündigung des Verkehrsdezernenten kurzfristig Zusatzfahrten anzuordnen, runde aus Sicht der Jusos das negative Gesamtbild ab: Zunächst sei im Verkehrs- und Schuldezernat durch Nicht-Kümmern das Bus- und Fahrplanchaos überhaupt erst entstanden, um dann im Nachgang durch „kraftvolle“ Entscheidungen und Ankündigungen wieder den „Normalzustand“ herzustellen. Das sei nichts, wofür man sich feiern lassen müsse.
Für die Jusos im Main-Kinzig-Kreis tun sich hier Parallelen zur unglücklichen Diskussion rund um die Zukunft der Philipp-Reis-Schule in Gelnhausen auf: Das Thema mangelnde Kommunikation seitens des Schuldezernenten sei auch vor wenigen Monaten der Grund gewesen, warum die Diskussion um die Zukunft der Philipp-Reis-Schule in Gelnhausen öffentlich so eskaliert sei. Victoria Schmidt, Vorstandsmitglied der Jusos Main-Kinzig und Ortsvorsteherin in Gelnhausen-Mitte, erinnert in diesem Zusammenhang: „Die ursprünglichen Pläne des Schuldezernenten die Hauptschule an der Philipp-Reis-Schule komplett zu schließen und in Gänze nach Gründau zu verlagern, waren nicht nur unausgegoren, sondern weder mit der Schulleitung, noch mit der Politik in Gelnhausen und im Kreis abgestimmt.“
Erst nachdem das Thema in die Öffentlichkeit gelangte, und nachvollziehbar massive Kritik aufkam, wurden konstruktive Lösungen und Perspektiven für die Philipp-Reis-Schule erarbeitet – insbesondere durch die inhaltliche Unterstützung der SPD-Kreistagsfraktion.
Für die Jusos im Main-Kinzig-Kreis bleibt daher festzuhalten: Der Verkehrsdezernent und die Kreisverkehrsgesellschaft haben die Auswirkungen des Fahrplanwechsels auf die Schulen eindeutig unterschätzt. Hier muss jetzt nachgebessert werden und wir erwarten, dass nach den Weihnachtsferien tragfähige Lösungen auf dem Tisch liegen und zur Umsetzung gelangen.
Quelle: Maximilian Kreuscher

