Montag, November 17, 2025
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Neue Satzung und klare Signale für die Zukunft

Kreisversammlung des DRK-Kreisverbandes Hanau
Der DRK-Kreisverband Hanau hat am Freitagabend seine jährliche Kreisversammlung, dieses Mal in der Nidderhalle in Nidderau-Eichen, abgehalten. Im Mittelpunkt standen neben den Berichten der Abteilungen der Beschluss einer neuen Satzung sowie eine besondere Ehrung. Kreisvorsitzende Iris Schröder begrüßte Delegierte aus 13 Ortsvereinen und mehrere Ehrengäste, darunter Norbert Södler, Präsident des DRK-Landesverbands Hessen, und Christopher Leitner, Stadtbrandinspektor von Nidderau.
Södler, der direkt vom Hessischen Rettungsdienst-Symposium aus Kassel kam, berichtete von aktuellen Reformbestrebungen rund um das Hessische Rettungsdienstgesetz, das 2026 ausläuft. Ziel sei es, „die Leitstellen zu modernisieren und Standards zu vereinheitlichen“. Leitner hob die Bedeutung des Ehrenamts hervor und nannte es das „Rückgrat unserer Gesellschaft“ und entscheidenden Bestandteil der „Blaulichtfamilie“. Für sein außergewöhnliches Engagement seit 1965 wurde Jürgen Beck vom DRK-Ortsverein Bruchköbel ausgezeichnet. Er erhielt die Kreisverdienstmedaille in Silber – für jahrzehntelange Arbeit in Bereitschaft, Vorstand, Kassenprüfung und im Kleiderladen des Ortsvereins.
In ihrem Jahresbericht zog Schröder eine grundsätzlich positive Bilanz: „2024 war für unseren Kreisverband ein gutes Jahr.“ Gleichzeitig stellte sie zentrale Herausforderungen vor, besonders im Bereich der Flüchtlingshilfe. Mehrere Projekte liefen und laufen 2025 und 2026 aus, was sich auf Haushalts- und Personalplanung auswirkt. So können befristete Verträge hier nicht verlängert werden. Stabil bleibe hingegen die Spendenhalle am Hanauer Hauptbahnhof, deren Betrieb bis Ende 2026 zugesagt ist. Aus den Tochtergesellschaften – Pflege, Rettungsdienst und Kindertagesstätte – meldete die Kreisvorsitzende wirtschaftlich solide Ergebnisse.
Ein Schwerpunkt lag auf den strukturellen Veränderungen im Kreisverband: So nehme die Zusammenlegung der Ortsvereine Neuberg und Erlensee Gestalt an. Eine außerordentliche Mitgliederversammlung in Neuberg hatte am 22. September für den Zusammenschluss zum 1. Januar 2026 votiert. In der jüngsten Sitzung habe nun auch der Kreisvorstand grünes Licht für den Zusammenschluss gegeben. Damit könne der organisatorische Übergang vorbereitet und der Fortbestand der Rotkreuzarbeit vor Ort langfristig gesichert werden.
Auch hinsichtlich der DRK-Kleiderläden thematisierte die Kreisvorsitzende Veränderungen: So musste der Kleiderladen in der Hanauer Weststadt zum 30. Juni schließen, da der Mietvertrag auslief und eine deutliche Kostensteigerung gedroht hätte. Viele Ehrenamtliche wechselten in die Filiale in der Altstraße, wo die Nachfrage seitdem spürbar gestiegen ist. Dennoch hält der Kreisverband Ausschau nach einer zusätzlichen, bezahlbaren Fläche, da der aktuelle Standort nicht auf Dauer ausreicht.
Mit Blick auf die anstehende Kreisfreiheit Hanaus erläuterte Schröder, dass für den DRK-Kreisverband „keine wesentlichen Änderungen außer im Katastrophenschutz“ erwartet würden. Zwei der vier Katastrophenschutz-Züge gehen künftig in die Zuständigkeit der Stadt über. Ein weiteres Zukunftsprojekt betrifft die geplante Photovoltaikanlage auf der Fahrzeughalle. Nach Verzögerungen liege nun die geprüfte Statik vor. Schröder zeigte sich optimistisch, dass der Aufbau im Frühjahr 2026 beginnen kann: Die Anlage soll mit Stromspeicher ausgestattet sein und eine Eigenversorgung von bis zu 84 Prozent ermöglichen.
Erfolgreich verlief auch die Mitgliederwerbung: Im Ortsverein Großauheim konnten rund 260 neue Fördermitglieder gewonnen werden, weitere Werbeaktionen sind für 2026 geplant. Ebenfalls für Freude sorgte eine Personalie aus dem Ehrenamt: Stefan Beyer wurde zum Rotkreuzbeauftragten ernannt, Max Huth zu seinem Stellvertreter. Zum Abschluss dankte Schröder allen, die das DRK im Kreisgebiet tragen – den 13 Ortsvereinen, den Gremien und den vielen Ehren- und Hauptamtlichen. Deren Engagement reiche „von den Kleiderläden über die Seniorenzentren und die Kindertagesstätte bis hin zu den Einsatzdiensten“. Mit neuer Satzung und klaren Weichenstellungen gehe der Verband „gestärkt in ein Jahr des Umbruchs – und der Chancen“.

 

Quelle: Redaktion MKK Echo

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