Nidderau. Die weitere Entwicklung Eichen stand am vergangenen Freitag in der Sitzung des Ortsbeirates Eichen eindeutiger im Mittelpunkt des Interesse und zwar bei den Tagesordnungspunkten` Kommunales Entwicklungskonzept ` und bei der `Neuaufstellung des Regionalen Flächennutzungsplans Südhessen`.
Die Diskussion begann bei der Aufzählung der einzelnen Punkte im Rahmen des Projektes `kommunales Entwicklungskonzeptes `. So sind beispielsweise laut diesem Konzept allein für die Umgestaltung der Aascher Säuspitz 235.000 Euro vorgesehen. „Wofür ?“ wollten nicht nur die CDU-Mitglieder des Ortsbeirates wissen, sondern auch viele der zahlreich anwesenden Bürger. Allein für Planungskosten sind in dem Konzept 20.000 Euro enthalten. „Doch wofür die Kosten, wenn nicht einmal klar ist, was überhaupt dort entstehen soll“. Erregte sich beispielsweise das CDU- Ortsbeiratsmitglied Matthias Lochner. Auch für das alte Feuerwehrhaus in der Ortsmitte sind lediglich die Planungskosten in Höhe von 8.000 Euro vorgesehen, nicht aber der spätere Nutzungszweck. „Was wollen die Planer denn planen, wenn nicht einmal der spätere Verwendungszweck feststeht?“ zweifelte auch Lucia Wörner-Böning (CDU) die Vorlage an. Der Erste Stadtrat Rainer Vogel (Grüne) und auch der Ortsvorsteher Sam Pfeifer (SPD) hatten alle Hände voll zu tun damit zu begründen, dass es sich lediglich um eine grobe Aufstellung handele, um mit ihr die Förderung des Projekte „Kommunale Dorfentwicklung“ beantragen zu können. „Noch steht keine Maßnahme fest und erst recht nicht deren Ausmaße. Die Konkretisierung erfolgt erst, wenn die Stadt in dem Programm aufgenommen ist“, verteidigte Vogel das Projekt. Im Übrigen habe die Stadtverordnetenversammlung das letzte Wort, weil das Land lediglich 65 Prozent der Kosten übernehme, die restlich 35 Prozent müssten von der Stadt getragen werden. Darauf stimmen alle Ortsbeiratsmitglieder für den Antrag der Stadt zur Aufnahme in das Dorfentwicklungsprogramm des Landes.
Ebenso engagiert gestaltete sich anschließend die Diskussion um die Neuaufstellung des regionalen Flächennutzungsplans in Bezug auf die sogenannte Sprungfläche jenseits der B 521. Nach dem Entwurf des Regierungspräsidiums soll die Fläche im neuen Flächennutzungsplan entfallen. Unterstützt wird die Streichung von der Nidderauer SPD und den Grünen. Sie wollen keine Teilung der Ortschaft durch eine vielbefahrene Bundesstraße und keine Versiegelung wertvoller Ackerfläche. Ganz anders die CDU. Sie möchte Eichen eine Zukunft erhalten. „Im Ort selber gibt es keine Erweiterungsflächen mehr, egal ob für Wohnen oder Gewerbe. Damit vertreiben wir unsere Kinder aus dem Ort“, verteidigte beispielsweise Lochner das Festhalten der CDU an ihrer Forderung. Immerhin ginge es um die Zukunft Eichens. Denn mit der geplanten Änderung des Flächennutzungsplans würde Eichen auf Jahr, wenn nicht auf Jahrzehnte hinaus jede Erweiterungsmöglichkeit genommen. Zumal wenn die vier geplanten Windräder nun auf der freien Fläche gebaut würden. Alleine ihre Anwesenheit würde eine etwaige Veränderung der Nutzung der Fläche auf mindestens 20 Jahre verhindern. Ebenso wie die Meinung im Ortsbeirat geteilt war, so zeigten auch die Meldungen aus Reihen der rund 20 anwesenden Bürger, dass auch unter ihnen die Meinungen geteilt sind. Die beiden Tagesordnungspunkte , über die nicht abgestimmt werden musste, wurden schließlich (ohne eindeutiges Ergebnis) dann auch nur zur Kenntnis genommen.
Anders beim Tagesordnungspunkt `Straßenverkehrs- und Parksituation im Stadtteil Eichen` Hier waren sich schnell alle – Ortsbeirat und Bürger – , dass an dieser Situation sich einiges im Ort ändern müsse. Egal, ob auf der Friedhofstraße, der Obergasse oder Große Gasse, hier müsse das Ordnungsamt eingreifen und neue Parkplatzmarkierungen auf die Fahrbahnen auftragen, neue Schilder aufstellen oder einfach mehr Kontrollen durchführen. „Die Situation im Ort wird jedenfalls immer schlimmer“, erregten sich auch etliche Bürger. Schließlich wurden dann auch noch die Bewohner Eichens insgesamt aufgerufen, doch wieder verstärkt ihre Garagen oder Grundstücke zum Parken zu benutzen.
Jürgen W. Niehoff
2 Fotos anbei
1. der Ortsbeirat Eichen bei seiner vergangenen Sitzung . Von li. Ortsvorsteher Sam Pfeifer, Gabriele Roß, Lucia Wörner-Böning und Matthias Lochner
2. auf reges Interesse stieß die Sitzung des Ortsbeirates Eichen. Gut 20 Bürger waren der Einladung gefolgt

Quelle: Jürgen W. Niehoff

