Fahrplanwechsel in Hanau ab 15. Dezember
„Dass uns die Deutsche Bahn ‚eine exzellente Anbindung an das bundesweite Fernverkehrsnetz‘ attestiert, vernebelt den genauen Blick auf die Veränderungen, die der Fahrplanwechsel mit sich bringt. Die Deutsche Bahn schwächt den Wirtschaftsstandort Hanau“, ordnen Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky und Stadträtin und Verkehrsdezernentin Isabelle Hemsley ein.
Mit dem bundesweit gültigen Fahrplanwechsel der Deutschen Bahn, der ab 15. Dezember greift, ändern sich auch in Hanau Details im Fernverkehrsangebot. Im kommenden Jahresfahrplan werden mehrere bisherige Einzelhalte, die insbesondere in den Morgen- und Abendstunden von Pendlerinnen und Pendlern genutzt wurden, nicht mehr angeboten. Konkret entfallen mit dem neuen Fahrplan unter anderem die täglichen Halte der ICE-Verbindungen 672 (Wiesbaden nach Hamburg, Hanau 6.05 Uhr), ICE 1594 (Frankfurt nach Hamburg) und ICE 776 (Frankfurt–Oldenburg) sowie 887/1087 (Hamburg nach Wiesbaden, Hanau 23.35 Uhr). Die durchgehenden Direktverbindungen zwischen Hanau und Hamburg wurden damit bis auf eine zurückgeschnitten. Auch weitere Einzelhalte werden künftig in Hanau nicht mehr bedient.
Der neue Fahrplan bringt weitere Veränderungen mit auch neu hinzukommenden Halten, etwa des ICE 778 (Frankfurt nach Kiel, Hanau 4.55 Uhr), ICE 1022 (Nürnberg nach Dortmund, Hanau 7.16 Uhr) sowie des ICE 677 (Berlin nach Karlsruhe, Hanau 22.27 Uhr). Damit bleibe Hanau auch weiterhin mit rund 40 täglichen Fernverkehrshalten überdurchschnittlich gut an das bundesweite ICE-Netz angebunden, so eine Bahnsprecherin.
Die Deutsche Bahn begründet die Änderungen mit einer bundesweiten Neuordnung der Fahrzeiten und Zwischenhalte, um die Stabilität des Betriebs zu verbessern. Vor dem Hintergrund bundesweiter Angebotsoptimierungen verkehren die ICE-Linien auf den bereits dicht belegten Strecken zwischen Hamburg, Kassel, Frankfurt und Mannheim zum kommenden Jahresfahrplan in neuen Zeitlagen und teils mit anderen Zwischenhalten. So fährt zwischen Frankfurt und Kassel künftig etwa alle 30 Minuten ein Fernzug. Einige der bisherigen Einzelzüge außerhalb der halbstündlichen Taktlagen entfallen im Sinne eines „robusteren Betriebs“, so die Deutsche Bahn.
„Hanau ist ein robuster Wirtschaftsstandort. Mit unserer Rechenzentrumsstrategie, die die milliardenschwere Ansiedlung führender Rechenzentren in die Brüder Grimm-Stadt möglich macht, unserer bundesweit beachteten Stadtentwicklungsstrategie ‚Hanau aufLADEN‘ und der über Jahrzehnte – ja, Jahrhunderte – reichenden Ausrichtung als Materialtechnik-Adresse mit international erfolgreichen Unternehmen, ist dieser neue Fahrplan irritierend. Hanau, ab dem kommenden Jahr kreisfrei, als wachsende Stadt im östlichen Rhein-Main-Gebiet im neuen Bahn-Fahrplan so herabzustufen, ist nicht richtig“, betonen Oberbürgermeister Kaminsky und Stadträtin Hemsley und fordern: „Steuern Sie nach. Hanau muss aus allen Himmelsrichtungen als zentraler Knotenpunkt in der Mitte Europas auch weiterhin mit allen Verkehrsmitteln für privat wie geschäftlich Reisende sehr gut zu erreichen sein.“
Pressekontakt: Dominik Kuhn
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Hanau, Hauptbahnhof
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Hanau, Hauptbahnhof
Zwei ICE am Hanauer Hauptbahnhof.
Quelle: Redaktion MKK Echo