Nidderau. Die Zukunft des sogenannten Sprungsgebiets, also rund 2,5Hektar großen Fläche am Rande von Eichen und jenseits der B 521 ist weiterhin ungewiss, wenn auch die Chancen zur Entwicklung dieses Gebietes mehr und mehr schwinden. Das wurde in der Sondersitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Infrastruktur und Klimaschutz am Montagabend im Bürgerhaus Ostheim recht deutlich.
Seit einiger Zeit arbeitet das Regierungspräsidium Darmstadt (RP) und der Regionalverband FrankfurtRheinMain an der Überarbeitung des inzwischen 15 Jahre alten Regionalplans Südhessen, Nach Aussage des Regierungspräsidenten Prof. Dr. Jan Hilligardt (SPD) sei die Neuaufstellung des Regionalplans in Südhessen erforderlich, weil es darum gehe, die wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit, die nachhaltige Entwicklung und die Lebensqualität der Region miteinander in Einklang zu bringen. Der Regionale Flächennutzungsplan steuert also die Siedlungsentwicklung, die Verkehrsinfrastruktur und die Sicherung des Freiraums für 80 Kommunen im Ballungsraum Frankfurt/Rhein-Main. Die Aufstellung und Änderung des Regionalen Flächennutzungsplans und des Regionalen Landschaftsplans sind nach dem Gesetz über die Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main gesetzliche Kernaufgaben des Regionalverbands FrankfurtRheinMain. Für den einzelnen Bürger hat der Plan direkt keine Auswirkung. Schritt für Schritt erklärte Bürgermeister Andreas Bär (SPD) den Ausschussmitgliedern und den zahlreich erschienen Bürgern das Zustandekommen des reg.Flächennutzungsplans. „Der Regionalplan Südhessen und der Regionale Flächennutzungsplan sind das planerische Fundament für die zukunftsfähige Weiterentwicklung unserer Region. Der vorliegende Entwurf basiert allein auf den Vorgaben von Fachleuten. Erst mit der Offenlage, die am Montag gestartet wurde, kommt die Politik ins Spiel“. Mehrfach betonte Bär, dass die Stadt bis jetzt keine Möglichkeit gehabt habe, eigene Änderungswünsche einzubringen. Offen bleibt weiterhin die Frage der CDU, warum dann innerhalb des letzten Jahres zwei Gesprächsrunden mit den betroffenen Kommunalpolitikern durchgeführt wurden. Immerhin handelt es sich bisher nur um einen Entwurf. Bei diesen Gesprächsrunden hätte aber doch auf die Bedeutung des Sprunggebietes für die Entwicklung von Eichen hingewiesen werden können, beharrte das CDU-Ausschussmitglied Matthias Lochner auf den Einwand. Dem entgegnete Bürgermeister Bär, dass zum einen die Streichung aus überregionalen Gründen vom Regierungspräsidium erfolgt sei. Nidderau gehöre zwar wegen seiner Nähe zu Frankfurt zu den privilegierten Kommunen doch sei seine gewünschte Entwicklungsfläche in diesem Entwurf von rund 33 ha auf nur noch 16 ha Wohngebiet und 7 ha Gewerbegebiet zusammengestrichen worden.
Erst jetzt im Rahmen der jetzt startenden frühzeitigen Beteiligung können Kommunen, Behörden, Institutionen und Bürgerinnen und Bürger ihre Perspektiven einbringen und auf diese Weise daran mitwirken, wie sich die Region künftig entwickeln wird, so der Bürgermeister. Die Offenlage läuft vom 29. September bis 28. November dieses Jahres. Stellungnahmen können noch bis zu zwei Wochen danach, also bis zum 15. Dezember abgegeben werden. Entweder per E-Mail an NeuaufstellungRPS-RegFNP@rpda.hessen.de bzw. beteiligung@region-frankfurt.de oder über das Portal Der Regionale Flächennutzungsplan (RegFNP) / Regionalverband FrankfurtRheinMain
Wie geht es in Nidderau weiter? Anfang November wird in der nächsten Sitzung des SIK-Ausschusses die Vorentscheidung fallen, die in der darauffolgenden Sitzung der Stadtverordnetenversammlung dann noch beschlossen werden muss. Daneben, wie gesagt, sind die Bürger ausgerufen, Stellung zu nehmen, „denn aufgrund der Mehrheitsverhältnisse in der Stadtverordnetenversammlung wird es sicher keinen Beschluss zugunsten der Wiederaufnahme des Sprunggebietes in den neuen Flächennutzungsplan geben“, befürchtet CDU-Fraktionschef Thomas Warlich am Ende der Ausschusssitzung.
Jürgen W. Niehoff
3 Fotos anbei
1. so sieht der Entwurf des zukünftigen reg. Flächennutzungsplans aus
2. während der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Infrastruktur und Klimaschutz . Hinter der Protokollführerin der Ausschussvors. Helmut Brück, Bürgermeister Andreas Bär. Erster stadtrat Rainer Vogel und Bauamtlsleiter Berns Dassinger
3. gut besucht war die Ausschusssitzung. Schließlich geht es um die Zukunft des Ortsteils Eichen
Quelle: Jürgen W. Niehoff