Freitag, September 26, 2025
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Heilbäder & Kurorte in Hessen: Die Gesundheit des Menschen ist unsere Verantwortung

Der Krisen eine zu viel, der Aufgaben viel zu viel: Die Heilbäder und Kurorte in Hessen stehen vor komplexen Herausforderungen und ringen um ihre Handlungsfähigkeit. Die von Bund und Land übertragenen Themen erdrücken die Kommunen, gleichsam wollen und müssen die Gesundheitszentren in ihre kurörtliche Infrastruktur investieren, damit sie ihre gesamtgesellschaftliche Aufgabe erfüllen können. Deshalb soll die Bäderzuweisung für die Heilbäder und Kurorte in Hessen von 13 auf 18 Millionen Euro steigen und dynamisch gestaltet werden.

„Die Gesundheit des Menschen ist unsere Verantwortung,“ machen der Vorsitzende des Hessischen Heilbäderverbandes, Bürgermeister Ralf Gutheil und sein Stellvertreter, Kurdirektor Holger Reuter deutlich. „Mit unseren Einrichtungen und Angeboten in Prävention, Kuration und Rehabilitation öffnen wir für den Menschen einen Erholungsraum, der es ihm ermöglicht, sich zu regenerieren und für den Alltag stark zu machen. Dabei setzen wir auf Qualität, die auf einem bundeseinheitlichen Standard beruht und sich auch in der kurörtlichen Infrastruktur widerspiegelt.“

Damit die Heilbäder und Kurorte in Hessen ihre Aufgaben erfüllen können, werden sie vom Land Hessen unterstützt. Die Bäderzuweisung ist für die prädikatisierten Orte ein unverzichtbares Finanzierungsinstrument, mit dem die hohen Kosten für Investitionen und Unterhaltung der vorgeschriebenen Infrastruktur zumindest anteilig ausgeglichen werden können.

Wir sind dankbar für die Förderung durch das Land Hessen, betonen Gutheil und Reuter für die Hessische Bäderfamilie. Doch die Aufwendungen für die kurörtliche Infrastruktur stehen in keinem Verhältnis mehr zu dem Betrag, den die Heilbäder und Kurorte erhalten. Um auch weiterhin wettbewerbsfähig zu sein, bedarf es der Anpassung der Bäderzuweisung von derzeit 13 auf 18 Millionen. Und es bedarf der Dynamisierung der Bäderzuweisung, damit die jährlich steigenden Kosten aufgefangen werden können.

„Jeder Cent, der in die Heilbäder und Kurorte investiert wird,
lohnt sich,“ erklärt die Geschäftsführerin des Hessischen Heilbäderverbandes, Almut Boller und blickt dabei auf die Strukturen des Gesundheitswesens. „Präventive Gesundheitsangebote zahlen sich direkt aus und entlasten die Sozialversicherungsträger.

Und der Tarif ist gut, denn wirtschaftliche Berechnungen zeigen, dass jeder Euro, der in die Prävention fließt, vier Euro Rehabilitation spart.“

Deshalb fordert die Hessische Bäderfamilie auch, dass Kur & Tourismus für die hochprädikatisierten Heilbäder und Kurorte als Pflichtaufgabe anerkannt wird. „Gesundheit ist einer der Grundpfeiler unserer Gesellschaft,“ unterstreichen die Vorsitzenden Gutheil und Reuter die Bedeutung der gesamtgesellschaftlichen Aufgabe mit ihren bildungs- und gesundheitspolitischen Aspekten, die nur gemeinsam geleistet werden kann. Als Kommunen sind wir dafür verantwortlich, die Infrastruktur sicherzustellen und gemeinsam mit unseren Partnern die Märkte zu entwickeln. Das können wir nur, wenn wir unsere Orte modern und lebendig gestalten.“

Die Heilbäder und Kurorte in Hessen sind die Zentren für Prävention und Rehabilitation und tragen systemrelevante und unverzichtbare Leistungen für die gesamte Gesundheitswirtschaft. Sie beheimaten über 90 Prozent der in Hessen ansässigen Reha-Kliniken. Von der medizinisch-therapeutischen Kompetenz und den kurspezifischen Einrichtungen profitieren Gäste und in einem besonderen Maße die Bürgerinnen und Bürger. Auch weil in den Heilbädern und Kurorten 40.000 Menschen in der Gesundheitswirtschaft und nochmals mehrere 10.000 Menschen von der Aufgabenvielfalt in Kur & Tourismus profitieren.

Am „Bäderpfennig“, dessen Verteilerschlüssel besonders einwohnerschwache Orte fördert, partizipieren 26 der 30 Heilbäder und Kurorte. Er macht die Vorhaltung und Pflege der kurspezifischen Infrastruktur möglich und soll gleichsam Steuernachteile auffangen, da in den prädikatisierten Orten aufgrund der Vorgaben Gewerbe nur eingeschränkt angesiedelt werden kann.

Hessischer Heilbäderverband:
Mit den Menschen, für den Menschen

Mehrere 10.000 Menschen engagieren sich tagtäglich in den Heilbädern und Kurorten in Hessen in Kur & Tourismus, öffnen Erholungsräume und schaffen Verbindungen. Und dafür haben sie genau 1.251.438 Gründe. Denn genau so viele Menschen waren in den ersten sechs Monaten des Jahres 2025 in den prädikatisierten Orten zu Gast und lösten dabei 4.529.735 Übernachtungen aus.

„Wir sind gerne Gastgeber,“ betont der Vorsitzende des Hessischen Heilbäderverbandes, Bürgermeister Ralf Gutheil mit Blick auf die Statistik für die ersten sechs Monate des Jahres 2025. „Dass im Vergleich zum Vorjahreszeitraum rund 70.000 Übernachtungen weniger gezählt wurden, ist dabei für die Leistungspartner – von den Campingplätzen bis hin zu den Kliniken – Ansporn und Verpflichtung zu gleich.“

Die Übernachtungszahlen sind ein Indikator dafür, wie es um die Branche und Strukturen der Heilbäder und Kurorte steht, erläutert dazu Almut Boller, die Geschäftsführerin des Hessischen Heilbäderverbandes. Steigen die Übernachtungszahlen, wird der regionale Wirtschaftskreislauf angeregt und es entsteht Wertschöpfung, die sich in lebendige Orte verwandelt. Ein Gewinn für jeden Einzelnen, der in den Thermen, Bädern, Kurparken, Gradierwerken oder als Einwohner in einem Kurort seinen persönlichen Erholungsraum findet.

Im Kern des Angebotes der Heilbäder und Kurorte in Hessen stehen ihre qualitätsvollen Standards, die auf den bundesweit einheitlichen Begriffsbestimmungen fußen. Besonders im Blick der Verantwortlichen sind dabei die kurörtliche Infrastruktur und die Sicherung der Übernachtungs- und Gastronomie-Kapazitäten, die durch die Gastgeber und Kliniken angeboten werden. Einen besonderen Mehrwert bieten die Heilbäder und Kurorte gerade im ländlichen Raum. Warum? Weil sie die allgemeine und die medizinische Versorgung sicherstellen, Kunst und Kultur etablieren und eine Aufgabenvielfalt in Kur & Tourismus bieten.

Wirtschaftsfaktor Kur & Tourismus

Kur & Tourismus sind die maßgeblichen Wirtschaftsfaktoren für die Heilbäder und Kurorte in Hessen. Sie wirken sich positiv auf andere Branchen aus und vervielfachen die Effekte, die sich in Form von Einkommen und Arbeitsplätzen ablesen lassen. 40.000 Menschen arbeiten hier – allein in der Gesundheitswirtschaft. Dazu tragen die stationären Vorsorge- und Rehabilitationszentren bei, die zu 90 Prozent in den Heilbädern und Kurorten verortet sind.

Im Jahr 2024 stellten in den Heilbädern und Kurorten 643 Betriebe rund 56.000 Schlafgelegenheiten zur Verfügung. So konnten insgesamt 9,4 Millionen (2023: 9,3) Übernachtungen in den prädikatisierten Orten ausgelöst werden.

In den ersten sechs Monaten des Jahres 2025 wurden rund
4,5 Millionen Übernachtungen gezählt. Das sind rund 70.000 Übernachtungen weniger als im Vergleichszeitraum 2024. Der Anteil der 30 hochprädikatisierten Heilbäder und Kurorte an den gesamthessischen Übernachtungen beträgt 28 Prozent.

Heilbäder & Kurorte in Hessen:
Der Grundstein für eine ganzheitliche Zukunft ist gelegt

Mit der „KURvision“ stellt der Hessische Heilbäderverband ein umfassendes Zukunfts- und Markenentwicklungskonzept vor, das die Heilbäder und Kurorte in Hessen neu denkt. Unter dem Dach der Marke „DIE KUR“ strebt der Verband mit seinen Mitgliedern die Neubegründung der Kur-Tradition an und lässt sie bis zum Jahr 2027 in der Gesellschaft lebendig werden.

„DIE KUR ist das Herzstück der Heilbäder und Kurorte in Hessen,“ erläutert die Geschäftsführerin des Hessischen Heilbäderverbandes Almut Boller. „Die Marke gibt den Weg vor und sendet die benötigten Impulse. Von ihr leiten wir alle weiteren Aktivitäten und Handlungen für unsere Weiterentwicklung ab.“

Im Zentrum steht dabei auch die Nachhaltigkeit in ihrer
ökologischen (Schutz natürlicher Heilmittel),
ökonomischen (Wirtschaftskraft und Wertschöpfung) und
sozialen (Tradition und Lebensqualität) Dimension. Damit sollen sich die Heilbäder und Kurorte zu modernen Kompetenzzentren für ganzheitliche Gesundheit und Heilung entwickeln – mit den klaren Alleinstellungsmerkmalen der Kur.

Die Heilbäder und Kurorte in Hessen übernehmen Verantwortung und stellen sich ihrer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe. Geschickt verbinden sie das bewährte Wissen der natürlichen, ganzheitlichen Heilung und verbinden es mit den neuesten Erkenntnissen aus Medizin und Therapie. So entsteht ein immer neues Kur-Konzept, das dem Menschen neue Impulse gibt, ihn geistig und körperlich bewegt und sein seelisches Gleichgewicht stärkt. Das sind beste Voraussetzungen, um bis in das hohe Alter ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

 

Quelle: Redaktion MKK Echo

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