Bewahrung des „Gelichter-Ecks” als identitätsstiftender Ort
Die FDP-Fraktion und der FDP-Stadtverband Gelnhausen sprechen sich entschieden gegen eine Veräußerung von öffentlichen Flächen in der Altstadt aus. Besonders das Quartier Schützengraben/Holzgasse, dass im Zuge der Sanierungsmaßnahmen der 1980er Jahre freigelegt und neugestaltet wurde, ist ein Ort für Stadtgeschichte, Stadtführungen und die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger.
Im damaligen Städtebaulichen Rahmenplan wurde von Alt-Bürgermeister Jürgen Michaelis und dem Ersten Stadtrat Hubert Müller (beide CDU) die Vorgabe gemacht, die Bebauung an der Außenseite der inneren Stadtmauer „auszudünnen”, um den Blick auf die historische Mauer zu ermöglichen. So wurde auch das Grundstück Schützengraben 28 angekauft, die Fläche neugestaltet und in die Altstadtstruktur integriert. Seitdem ist von der Holzgasse aus nicht nur die Stadtmauer samt Turm sichtbar, sondern auch das Deutschordenshaus – ein eindrucksvolles Zeugnis unserer Stadtgeschichte.
„Die Altstadt ist nicht verkäuflich – und schon gar nicht ein Ort, der für das Verständnis unserer Stadtgeschichte von solcher Bedeutung ist. Wer hier einen Verkauf in Betracht zieht, verkennt die identitätsstiftende Kraft dieses Platzes”, betont Kolja Saß, Fraktionsvorsitzender der FDP, „wer schon einmal dort war und sich hat erklären lassen, wie eine Stadtgründung funktioniert, weiß um den Wert dieses Altstadtviertels.”
Heute dient dieser Ort nicht nur als historisch-anschauliches Beispiel für die mittelalterliche Stadtbefestigung, sondern ist auch lebendiger Bestandteil des öffentlichen Raumes: Stadtführungen nutzen das sogenannte „Gelichter-Eck” als Station. Bei Themen- und Weihnachtsführungen wird es zum beliebten Schauplatz. Darüber hinaus ist der Platz Aufenthaltsort für viele – von älteren und mobilitätseingeschränkten Menschen über Schulkinder bis hin zu den Besuchern unserer Stadt.
Auch der FDP-Verbandsvorsitzende Hendrik Silken stellt klar: „Dieser Ort ist mehr als Pflastersteine in der Altstadt. Er ist ein Fenster in unsere Vergangenheit und zugleich ein Treffpunkt der Gegenwart. Solche Plätze sind unbezahlbar – und müssen es auch bleiben.”
Die Gelnhäuser Liberalen rufen alle Stadtverordneten dazu auf, sich für den Beibehalt dieses besonderen Ortes im Eigentum der Stadt einzusetzen. An dieser Stelle wären ein zusätzlicher kleiner Baum und ein Wasserspender ein Zeichen der Aufwertung für alle.
Die Diskussion um einen möglichen Verkauf darf nicht allein im Magistrat, wie im Mai 2025 geschehen, geführt werden, sondern gehört in den Bauausschuss und die Stadtverordnetenversammlung. Denn die Altstadt ist Herz und Identität unserer Stadt – und diese darf nicht Stück für Stück preisgegeben werden.
Quelle: Redaktion MKK Echo