Ausstellung „Aufwachsen in Deutschland – Kinder Zugewanderter erzählen“ im Rathaus eröffnet
Es sind Einblicke in ganz besondere Biographien, die die Ausstellung „Aufwachsen in Deutschland – Kinder Zugewanderter erzählen“ im Maintaler Rathaus zeigt. Denn die Lebensgeschichten der zwölf Maintaler*innen erzählen von einem Aufwachsen mit zwei Kulturen. Als Kinder von Eltern, die meist auf der Suche nach einer beruflichen Perspektive nach Deutschland gekommen sind, sind sie hier geboren und aufgewachsen. Aber auch die Kultur ihrer Eltern prägte ihre Kindheit und Jugend.
Es sind Geschichten, die von Chancen und Herausforderungen, von Identitätssuche, Verbundenheit und Ausgrenzung berichten, aber auch von der Erkenntnis: Wir gehören zu Deutschland. Maintal ist unsere Heimat. Auch wenn diese Feststellung nicht ohne Brüche verlief. „Jede Geschichte ist einzigartig, denn jeder Lebenslauf ist individuell. Trotzdem ist diese Ausstellung ein Spiegel unserer Gesellschaft. Sie bietet einen Einblick in die Herausforderungen, mit denen die zweite Generation von Zugewanderten konfrontiert wurde und wird“, so die städtische Integrationsbeauftragte Verena Strub anlässlich der Eröffnung. Daher bedankte sie sich ganz besonders für den Mut, die Offenheit und die Bereitschaft der Teilnehmer*innen, ihre Lebensgeschichte öffentlich zu machen.
„In einer Zeit mit einer Zunahme von Rechtspopulismus und der Ablehnung von Migration zeigt diese Ausstellung, dass kulturelle Vielfalt unsere Gesellschaft bereichert. Damit versteht sie sich zugleich als Appell, sich gegen Rassismus und Ausgrenzung und für Weltoffenheit und gegenseitigen Respekt einzusetzen“, betonte Bürgermeisterin Monika Böttcher in ihrem Grußwort und machte in Richtung der Portraitierten deutlich: „Sie sind ein wichtiger Teil unserer Stadtgesellschaft. Sie gehören zu Maintal.“
Zur Eröffnung waren viele der Portraitierten mit Freunden und Familie gekommen. Für sie war es ein besonderes Erlebnis, ihre Geschichten nun in einer Ausstellung zu erleben, zusammen mit anderen Biographien, die ähnliche und zugleich ganz andere Geschichten erzählen. Gemeinsam ist vielen die Kindheit zwischen zwei Welten. Da sind das Leben in der Familie, das sich oft von dem in Kita, Schule oder Ausbildung unterschied; die Nähe zu Sprache, Musik und Kultur der Herkunftsländer der Eltern; aber auch die Fragen der Zugehörigkeit und manchmal schmerzhafte Erfahrungen von Diskriminierung.
Mit der Ausstellung knüpft die Integrationsbeauftragte an ein Projekt aus dem Jubiläumsjahr der Stadt Maintal in 2024 an. Anlässlich des 50-jährigen Bestehens hatte sie Geschichten vom Ankommen in Maintal gesammelt und währen der Interviews festgestellt, dass die Erfahrungen der zweiten Generation mindestens genauso spannend sind. „Eure Geschichten berichten von den Herausforderungen in beiden Kulturen zurecht zu kommen, ebenso wie von den Schwierigkeiten der Identitätsfindung und der Zugehörigkeit, manchmal auch der Zerrissenheit zwischen zwei Kulturen. Doch alle habt ihr eure Zugehörigkeit zu Deutschland betont. Damit seid ihr Brückenbauerinnen und Brückenbauer, denn ihr lebt selbstverständlich in beiden Kulturen und könnt eine Verbindung herstellen.“
Die Ausstellung im ersten und zweiten Obergeschoss im Rathaus Maintal, Klosterhofstraße 4-6, ist noch bis 24. September immer Montag bis Freitag von 8 bis 12 Uhr sowie Montag und Mittwoch zusätzlich von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Sie ist auch Teil der Interkulturellen Wochen. Das ausführliche Programm gibt es unter www.maintal.de/integration/veranstaltungen.
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Aufwachsen in Deutschland
© Stadt Maintal
Aufwachsen in Deutschland
Was bedeutet es, als Kind von nach Deutschland zugewanderten Eltern zwischen zwei Kulturen aufzuwachsen? Dieser Frage ist die städtische Integrationsbeauftragte Verena Strub (hinten, Mitte) nachgegangen. Entstanden sind zwölf spannende Portraits, die unter anderem die Biographien von Ioannis, Allan, Samira, Betül, Ewelina, Necdet und Mustafa erzählen. Bürgermeisterin Monika Böttcher (rechts) eröffnete die Ausstellung im Maintaler Rathaus.
Quelle: Redaktion MKK Echo