Die Grünen haben angekündigt, die amtierende Bürgermeisterin Sylvia Braun bei der Wahl am 26. Oktober zu unterstützen. Diese Entscheidung überrascht den Kandidaten Nils Vornwald nicht – schließlich verteidigen die Grünen damit ihre eigene Rolle in der bisherigen Koalition. Pflichtaufgaben wie Kitas, Feuerwehr und Infrastruktur sind das Rückgrat einer Stadt. Laut Aussagen des Stadtbrandinspektors ist die Feuerwehr gut aufgestellt, und auch im Bereich der Kinderbetreuung wurden Fortschritte erzielt. Doch hier gilt: „gut“ reicht nicht. Wer Leben retten soll, muss bestens ausgestattet sein. Wer Kinder betreut, muss höchste Priorität genießen. Pflichtaufgaben müssen in Bruchköbel nicht nur erfüllt, sondern exzellent gesichert werden. Viele Bürgerinnen und Bürger verlangen zudem mehr Beteiligung bei wichtigen Entscheidungen. Als Bürgermeisterkandidat stehe ich dafür, dass zentrale Projekte wie Stadtentwicklung, Großinvestitionen oder Energiefragen künftig durch Bürgerentscheide entschieden werden. Die Bürger bekommen das Zepter in die Hand – erst dann haben wir zufriedene Bürger. Gerade beim Thema Windkraft zeigt sich der Bedarf: In Roßdorf haben zahlreiche Anwohner ihre Bedenken klar gemacht. Sie lehnen drei geplante Windkraftanlagen direkt vor ihrer Haustür ab. Diese Stimmen dürfen nicht ignoriert werden. (Niemand will drei riesige Windräder direkt vor die Haustür gestellt bekommen. Außer vielleicht die Grünen.) Dass die Grünen ihre Unterstützung für Frau Braun auch mit dem Hinweis auf den Antritt anderer Parteien – „leider“ auch der AfD – begründen, wirft Fragen auf. Demokratie lebt vom Wettbewerb der besten Ideen, nicht vom Abwerten politischer Mitbewerber. Wer Demokratie ernst nimmt, sollte andere Positionen mit Argumenten bekämpfen, nicht mit Etiketten. Am 26. Oktober haben die Bürgerinnen und Bürger die Wahl: ein „Weiter so“ im alten Koalitionsmodus – oder ein neuer Kurs mit klaren Prioritäten, echter Bürgerbeteiligung und einer Stadtpolitik, die die Bedürfnisse der Bürger an erste Stelle setzt.
Leserbrief: Nils Vornwald
Quelle: Redaktion MKK Echo