Dienstag, September 2, 2025
StartRegion 1NidderauWindkraft darf nicht gegen Stadtentwicklung ausgespielt werden!

Windkraft darf nicht gegen Stadtentwicklung ausgespielt werden!

Nidderau, 01.09.2025 – Mit ihrer jüngsten Pressemitteilung zum geplanten Repowering zwischen Eichen und Erbstadt versuchen Bürgermeister Andreas Bär (SPD) und Erster Stadtrat Rainer Vogel (Grüne), die berechtigte Kritik von Bürgerinnen und Bürgern sowie der Opposition abzuwiegeln. Doch ihre Argumente halten einer sachlichen Prüfung nicht stand und dienen vor allem dazu, politische Verantwortung hinter der Verwaltung zu verstecken.

Flächenvergleich als Ablenkungsmanöver

Die Stadtspitze behauptet, es sei „unredlich“, wenn einerseits vor Naturzerstörung durch Windräder gewarnt und andererseits das Sprunggebiet als Mischgebiet verteidigt werde
[PM Bär/Vogel, 29.08.25]. Damit wird jedoch bewusst ein falscher Vergleich gezogen:
• Das Sprunggebiet liegt nachweislich außerhalb ökologisch hochsensibler Bereiche und war daher im Flächennutzungsplan als Entwicklungsoption vorgesehen.
• Die geplanten Windräder hingegen greifen direkt in Wasserschutzgebiete, Landschaftsschutzräume und die Nähe zu FFH-Gebieten ein, Flächen von zentraler ökologischer Bedeutung.
Dieser Vergleich dient einzig dazu, von der eigentlichen Tatsache abzulenken: Stadtentwicklung und Windkraft müssen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Beide könnten realisiert werden, wenn die Windräder an planungsrechtlich besser geeigneten Standorten errichtet würden.

Konflikt hausgemacht durch schlechte Planung

Wenn Bürgermeister Bär erklärt, „in Wirklichkeit kämpft die CDU nur für das Mischgebiet jenseits der B521“ [PM Bär/Vogel, 29.08.25], ist das schlicht falsch. Tatsache ist: Die CDU weist seit Beginn darauf hin, dass der gewählte Standort unnötig Konflikte schafft.
Hätte man Windräder in einem geeigneteren Raum außerhalb der unmittelbaren Konfliktzone platziert, gäbe es keinen Gegensatz zwischen Stadtentwicklung und Energiewende. Stattdessen wird ein Projekt durchgepeitscht, das Bürgerinnen und Bürger vor die Wahl stellt: Entwicklungschancen für Eichen oder Windkraft in ökologisch sensiblen Bereichen.
CDU steht klar zur Energiewende, aber mit Verantwortung
Die CDU Nidderau betont ausdrücklich: Wir stehen zur Energiewende und zur Nutzung erneuerbarer Energien. Aber Projekte dieser Größenordnung müssen transparent, sachgerecht und ökologisch verantwortbar geplant werden.

„Es ist völlig falsch, so zu tun, als ob die CDU Windkraft grundsätzlich ablehne. Wir fordern, dass Stadtentwicklung und Energiewende nicht gegeneinander ausgespielt werden. Wer den Eingriff in Wasserschutz- und FFH-Gebiete kleinredet, betreibt keine verantwortliche Umweltpolitik, sondern setzt ideologische Ziele über die berechtigten Interessen der Bürger,“ erklärt Sven Klopsch, M.Eng. Bio- & Umwelttechnik

Widersprüchliche Aussagen von Stadtrat Vogel

Besonders bemerkenswert ist die Aussage des Ersten Stadtrats Rainer Vogel (Grüne), wonach „zwei der vier möglichen Windräder ohnehin ohne Mitsprache und Einverständnis der Stadt Nidderau gebaut werden könnten“ [PM Bär/Vogel, 29.08.25].
Dazu erklärt Sven Klopsch:
„Wenn Herr Vogel das ernst meint, warum drängen SPD und Grüne dann auf die Maximalvariante von vier Anlagen an einem der ökologisch sensibelsten Standorte Nidderaus? Wer selbst zugibt, dass zwei Anlagen rechtlich ohnehin möglich sind, und trotzdem ohne jede Rücksicht auf Stadtentwicklung und Umweltschutz auf die Verdoppelung pocht, entlarvt die wahre Haltung: Es geht nicht um eine verantwortungsvolle Abwägung, sondern um reine Symbolpolitik. SPD und Grüne setzen damit bewusst die Entwicklungschancen Eichens aufs Spiel und das aus ideologischer Sturheit.“
Absurder Vergleich: Abriss im Schutzgebiet ist kein Werkzeugwechsel
Besonders irritierend ist die Aussage von Stadtrat Vogel, man könne „auch gleich dem Handwerker sagen, er solle auf die Bohrmaschine verzichten, weil der alte Drillbohrer auch noch funktioniert“ [PM Bär/Vogel, 29.08.25].

Dieser Vergleich verharmlost massiv die Realität:

• Beim Repowering geht es nicht um ein Werkzeug, sondern um den Abriss funktionierender Anlagen mit gültiger TÜV-Zulassung.
• Dieser Abriss erfolgt mitten in Schutzgebieten und verursacht tiefgreifende Eingriffe in Böden, Wasserhaushalt und Natur.
• Den Schaden kann kein späterer Rückbau „rückgängig machen“, jeder Eingriff ist irreversibel.
Das ist nicht „Bohrer gegen Bohrmaschine“, sondern eher der Versuch, ein Haus im Trinkwasserschutzgebiet abzureißen, um es ein paar Meter weiter durch ein Hochhaus zu ersetzen, mit weit größeren Risiken.

CDU fordert: Schluss mit Nebelkerzen, her mit ehrlicher Planung

Die Bürger Nidderaus haben ein Recht auf eine offene und ehrliche Diskussion. Es geht nicht darum, Windkraft zu verhindern, sondern sie klug, nachhaltig und verantwortungsvoll zu realisieren.
Die CDU Nidderau fordert SPD und Grüne deshalb auf:
• Keine künstliche Gegenüberstellung von Stadtentwicklung und Windkraft.
• Keine Verharmlosung massiver Eingriffe in sensible Schutzgebiete.
• Keine Ablenkung von politischer Verantwortung durch den Verweis auf den Magistrat.
Nidderau braucht Transparenz, Ehrlichkeit und verantwortungsvolle Planung, nicht Ablenkungsmanöver, plumpe Vergleiche und das Ausspielen von Bürgerinteressen.

CDU Nidderau- wir kümmern uns

Bild: Steffen Wilde, Sven Klopsch, Lucia Wörner-Böning, Matthias Lochner, Rolf Schmid, Otmar Wörner

 

Quelle: Steffen Wilde

Ähnliche Artikel
- Advertisment -

Am beliebtesten