Samstag, Juli 26, 2025
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Kritik an der Marktplatzbaustelle – was nicht gesagt wurde

Bad Orb im Spessart, im Juli 2025. Die Sanierung des historischen Marktplatzes zählt zu den bedeutendsten Stadtentwicklungsprojekten der letzten Jahrzehnte in Bad Orb. Ziel ist es, das Herz der Innenstadt funktional und gestalterisch aufzuwerten – als lebendigen Ort des Han-dels, der Begegnung und der Aufenthaltsqualität für Bürger: innen, Gäste und Gewerbetrei-bende gleichermaßen.
Von Anfang an war allen Beteiligten bewusst, dass ein solches Großprojekt im laufendem Stadtbetrieb nicht ohne temporäre Einschränkungen umzusetzen ist. Umso mehr wurde von Beginn an auf ein Höchstmaß an Planungssorgfalt, Kommunikation, Transparenz und Rück-sichtnahme geachtet. Statt – wie bei vergleichbaren Vorhaben üblich und logistisch einfacher – den Marktplatz für die gesamte Bauzeit vollständig zu sperren, wurde bewusst eine ab-schnittsweise Bauweise gewählt. Dies diente dem Ziel, Gastronomie und Handel einen fort-laufenden Betrieb zu ermöglichen.

Die Bauplanung wurde bewusst so gestaltet, dass wirtschaftliche Tätigkeiten – vor allem im Bereich der Außengastronomie – weiterhin möglich bleiben. Diese Vorgehensweise bedeutete für die Stadt, die Kurgesellschaft, die Planungsbüros und die ausführenden Firmen einen er-heblich höheren Aufwand in Planung, Kosten und Personal. Und dennoch verläuft die Maß-nahme im vorgesehenen Zeitplan. Das ist keineswegs selbstverständlich, denn Bauen im his-torischen Bestand bedeutet stets ein hohes Maß an Flexibilität – ob bei Bodenfunden, uner-warteten Leitungsverläufen, Witterungen oder Anliegerwünschen.

In einer kürzlich veröffentlichten persönlichen Erklärung erhebt Daniel Einschütz, Betreiber eines gastronomischen Betriebs am Marktplatz, nun öffentlich Vorwürfe gegen das Projekt, die Bauorganisation und die Rolle der Stadt. Dabei werden Vorwürfe erhoben, die nachweis-lich unzutreffend sind und ein verzerrtes Bild des tatsächlichen Projektverlaufs darstellen. Wer mit den Abläufen vertraut ist, erkennt rasch: Die Darstellung ist einseitig, teilweise sachlich nicht haltbar und vermittelt einen falschen Eindruck dessen, was über viele Monate hinweg mit großem Einsatz geleistet wurde.

Tatsächlich wurde Herrn Einschütz wiederholt und in hohem Maß in vielfältiger Weise entgegengekommen. So wurde ihm trotz fehlender Genehmigung eine großzügige und kostenfreie Außennutzung städtischer Flächen ermöglicht. Darüber hinaus erhielt er mehrfach die Gele-genheit kostenloser Marketingmaßnahmen für seine Gastronomie. Bereits vereinbarte Termi-ne wurden jedoch nicht wahrgenommen. Professionell gestaltete Werbebanner wurden zur Verfügung gestellt, gemeinsame Aktionen geplant, Gesprächsangebote unterbreitet – vielfach ungenutzt. Das Bild einer mangelnden Unterstützung entbehrt daher jeder Grundlage.
Während Stadt und Kurgesellschaft sich jederzeit um einen offenen, lösungsorientierten Aus-tausch bemüht haben, berichten zahlreiche Projektbeteiligte – von der Bauleitung über die Fachfirmen bis hin zu den Anliegern – von einer nur eingeschränkt kooperativen Haltung und einem Umgangston des Gastronomen, der vielfach als unsachlich und fordernd empfunden wurde. Gleichzeitig wurde von Herrn Einschütz wiederholt versucht, durch öffentliche Inszenierung ein Bild der Benachteiligung zu erzeugen – bei gleichzeitiger Missachtung von Ab-sprachen, unautorisierten Möblierungen öffentlicher Flächen und mangelnder Rücksichtnahme auf Sicherheitsaspekte.

Die Stadt hat auch in schwierigen Situationen stets pragmatische Lösungen gesucht und gefunden und wird diesen kooperativen Kurs weiterhin verfolgen. Umso bedauerlicher ist es, wenn dieser Weg nun durch unbegründete persönliche Vorwürfe öffentlich untergraben wird, die weder dem Projekt noch den beteiligten Menschen gerecht werden.

Selbstverständlich gab es im Verlauf des Projekts auch Herausforderungen und Reibungs-punkte – das liegt in der Natur eines solchen komplexen Vorhabens. Doch Herausforderun-gen wurden von Seiten der Stadt, der Planungsbüros und der Baufirmen engagiert ange-nommen, Lösungen erarbeitet und Abläufe angepasst. Immer mit dem Ziel, die Maßnahme zum Wohle aller Gewerbetreibenden erfolgreich umzusetzen.

Viele Anlieger und Betriebe haben diesen Weg konstruktiv begleitet – verantwortungsvoll, pragmatisch und gemeinschaftlich. Herr Einschütz hingegen hat sich diesem Miteinander über weite Strecken entzogen. Er hat sich nicht aktiv eingebracht, Informationsangebote kaum wahrgenommen, Rücksichtnahme vermissen lassen und nun in der öffentlichen Darstellung eine Realität konstruiert, die mit dem tatsächlichen Verlauf nur wenig zu tun hat.

Dass sich die geschäftliche Entwicklung seines Betriebes nicht wie gehofft gestaltet hat, ist bedauerlich. Hierfür trägt Herr Einschütz selbst die Verantwortung. Es ist nicht die Aufgabe der Stadt, unternehmerische Entscheidungen zu kompensieren, sondern verlässliche Rahmenbedingungen zu schaffen. Genau das ist mit großem Einsatz geschehen.

Die Sanierung des Marktplatzes ist ein Projekt, das Bad Orb in seiner Mitte stärkt – wirtschaftlich, gestalterisch, strukturell. Dass es trotz aller Herausforderungen gelingt, diese Maßnahme im vorgesehenen Zeitfenster umzusetzen, ist vielen engagierten Beteiligten zu verdanken, die Verantwortung übernehmen, mitdenken und konstruktiv mitwirken.

Bad Orb hat mit dieser Baumaßnahme eine große Chance genutzt. Das Ergebnis wird sich sehen lassen. Mit mehr Offenheit, einem faireren Ton und ehrlicher Selbstreflexion wäre allen Beteiligten – einschließlich Herrn Einschütz – mehr geholfen gewesen, statt wiederholt Gele-genheiten auszulassen, konstruktiv mitzuwirken, in den Dialog zu treten und Unterstützungs-maßnahmen zu nutzen.

Die Stadt Bad Orb und die Kurgesellschaft setzen auch weiterhin auf einen offenen Aus-tausch, Transparenz und eine verlässliche Umsetzung, mit dem Ziel, eine starke und lebens-werte Innenstadt zu schaffen, die Zukunft hat. Kooperationsbereitschaft bleibt dabei die Grundlage jeder erfolgreichen Zusammenarbeit.

 

Quelle: Redaktion MKK Echo

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