Gleich zwei Jubiläen kann Großkrotzenburg 2025 verzeichnen. Die 850 jährige urkundliche Erwähnung unseres Ortes wurde bereits gebührend gefeiert. Am Sonntag, den 13. Juli 2025, soll im Museum an die Aufnahme des römischen Limes vor 20 Jahren in das Welterbe der UNESCO erinnert werden. Wir, die Mitglieder des Heimat-und Geschichtsverein haben uns damals sehr gefreut, und noch mehr freuten wir uns, dass kurz danach unser Museum zum Limes-Informations- Zentrum des Main-Kinzig-Kreis ernannt wurde. Eine große Ehre, die wir mit der Erforschung unserer Ortsgeschichte und der Pflege unseres Museums auch in Zukunft meistern werden. Es gibt es nicht nur, den mit vielen wertvollen Funden ausgestattete Römerraum auch der Verlauf des Limes durch unserer Gemarkung wird hier dokumentiert. Bis zur Zeit um Christi Geburt konnte das Imperium Romanum unter Kaiser Augustus alle linksrheinischen und südlich der Donau gelegenen Gebiete des heutigen Deutschlands unter Kontrolle bringen. Nächstes Ziel der römischen Expansionspolitik war es, die germanischen Stammesgebiete bis zur Elbe in eine römische Provinz zu verwandeln. Diese Pläne wurden durch die Vernichtung dreier römischen Legionen im Jahre 9 n.Chr. durch den germanischen Stammesfürsten Arminius durchkreuzt. Die Grenzen des römischen Imperiums zum freien Germanien folgten danach strategisch wirtschaftlich und erst die Jahre 83-85 n.Chr. führten zur Errichtung eines befestigen Walls, dem Limes. Entlang der Grenzlinie baute man befestigte Straßen, Kastelle und Wachtürme. Dabei nutzten die Römer Gelände und Flussläufe geschickt aus. Ausgehend von der Saalburg im Taunus umschließt der Limes die fruchtbaren Böden der Wetterau, durchquert den Main-Kinzig-Kreis in Marköbel und Rückingen, um dann weiter südlich in Großkrotzenburg auf den Main zu treffen. Von hier aus diente der Main als ” Nasse Grenze ” bis Miltenberg den Legionären als Schutzwall. In einem kleinen Diorama, zu sehen im Treppenaufgang des Museums, legen Vermessungsingenieure mit Hilfe von Pionieren der 22. Legion aus Mainz den Mittelpunkt des Großkrotzenburger Kastells fest . Dieser stellt den Schnittpunkt der beiden großen Lagerstraßen ” Via Prätoria und Via Pricipalis “dar und liegt im heutigen Ortsbild zwischen den Kreuzungen Sackgasse / Breitestraße / und Kirchstraße. Das Kastell- Haupttor die ” Porta Prätoria ” wurde östlich auf den Limesverlauf ausgerichtet. In nördlicher Richtung verlief der Limes vom Main aus, nahe der Kastellmauer in der Steingasse entlang über die Oberhaag-straße , Louisensraße und Lindenstraße bis zum Bahnhof und dann weiter durch den Niederwald , den Torfbruch zum Pfaffendamm überquerte danach die Bundesstraße 8 sowie die Birkenhainer Straße bis zum Kastell Rückingen. interessierte Museumsbesucher können sich am kommenden Sonntag, den 13. Juli 2025 ausführlich über die Großkrotzenburger Ortsgeschichte informieren auch die beliebte ” Babbestubb ” ist geöffnet und lädt zum Verweilen ein. Die Öffnungszeiten sind von 14-17 Uhr. Herzlich willkommen.
Quelle: Redaktion MKK Echo