Montag, Juli 7, 2025
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In der Hanauer Innenstadt: Popart-Trafohäuschen mit „Kinzdorf-Madonna“

„Es ist ein Ort des Erinnerns, der Geschichte unserer Stadt und der Kunst, der an ein wichtiges Kapitel der Hanauer Geschichte erinnert“, so Oberbürgermeister Claus Kaminsky über das neu gestaltete Trafohäuschen an der Ecke Dammstraße und Konrad-Adenauer-Straße. Das Trafohäuschen wurde künstlerisch neugestaltet und hat nun ein farbenfrohes Erscheinungsbild. Bunte Farben, klare Formen und historische Bezüge verwandeln den technischen Bau in ein modernes Pop-Art-Kunstwerk mit kultureller Bedeutung

Unter dem Schriftzug „Kinzdorf“, der prominent auf der Vorderseite prangt, steht das Häuschen symbolisch für eine verschwundene Siedlung mit bewegter Geschichte. Künstlerin des Projekts ist die Hanauer Diplom-Designerin Runa Rosina Menges, die das Wandbild entwarf. Exakt und präzise einzig mit Pinsel und Farbe gestaltete sie eine fantasievolle Collage, die zum Träumen und Abtauchen in eine längst vergangene Zeit einlädt.

„Dass es gelungen ist, diesen geschichtsträchtigen Ort mit kreativen Mitteln und in vorbildlicher Zusammenarbeit neu zu beleben, freut uns sehr“, sagt Claus Kaminsky. „Ein besonderer Dank gilt Martin Hoppe, Fachbereichsleiter für Kultur, Stadtidentität und Internationale Beziehungen, der das Thema über Jahre hinweg verfolgt hat sowie Nicole Harth aus dem städtischen Bereich Soziokultur für die Koordination des Projekts.“

Das ursprünglich geplante Denkmal auf der benachbarten Grünfläche konnte 2013 nicht realisiert werden, da die Fläche für die Trafostation benötigt wurde. Das Kunstwerk erzählt mit Symbolen, Farben und historischen Verweisen die Geschichte des Kinzdorfs, das einst mit Kirche, Fischerei und dörflichem Leben existierte, bis es im Dreißigjährigen Krieg zerstört wurde. „Besonders ins Auge sticht auf der Vorderseite eine modernisierte Variante der Kinzdorf-Madonna und ihrem Kind. Das Original befindet sich heute in der Alten Pfarrkiche St. Johann in Steinheim. Eine weitere Seite erinnert an die Kinzdorfkirche, die im Dreißigjährigen Krieg um 1633 niedergelegt wurde. Trotz der historischen Darstellung fügt sie sich durch poppige Farben und klare Formen in die heutige Zeit ein. Auch der Fischerei wurde gedacht, welche für das ehemalige Kinzdorf einst Lebensgrundlage bildete. Lateinische Schriftbänder aus historischem Kontext zieren die Dachkante und sind ebenfalls ein Verweis auf die einstige Siedlung. Dass es nun gelungen ist, diesen Ort durch vorbildliche Zusammenarbeit mit den Stadtwerken, Hanau Netz, Hanau Grün, der Familien- und Jugendarbeit Wolfgang und der Nachbarschaft eine kreative Alternative umzusetzen, freut uns sehr“, so Martin Hoppe und Nicole Harth.

Die Künstlerin des Projekts, Runa Rosina Menges, absolvierte im Jahr 2009 das Studium der Visuellen Kommunikation an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach und arbeitet seither als freischaffende Künstlerin. Aus ihrer Hand entstanden neben zahlreichen Wandgestaltungen unzählige großformatige Acrylmalereien, Tuschezeichnungen, Skulpturen und Installationen. Ihre Arbeiten präsentierte sie in diversen Ausstellungen, wie zuletzt im Oktober 2024 in der „Galerie Freihafen“ im Hanauer Hafen. Neben ihrer eigenen Kunst begleitet sie Nachwuchskünstlerinnen und –künstler jeden Alters auf dem Weg ihres Schaffens in Workshops, Kursen und Projekten. Dorna Barakzai (Atelier Fluchtpunkt) und Jana Schana, Werkstudentin der Soziokultur, assistierten Runa Rosina Menges. Anwohnerinnen und Anwohner spendeten während der Umsetzung Wasser, Strom, Werkzeug sowie Motivation und Anerkennung.

Das Projekt wurde finanziert durch die Stiftung der Sparkasse Hanau, die Stadtwerke Hanau GmbH und den Fachbereich Kultur, Stadtidentität und internationale Beziehungen.

Infos & Anfragen zum Thema Kunst im öffentlichen Raum sind zu finden unter soziokultur@hanau.de .

Pressekontakt: Florian Bauer
https://www.presse-service.de/data.aspx/static/?ID=1191687.html

Popart-Trafohäuschen
© Stadt Hanau
Popart-Trafohäuschen
Martin Hoppe (Fachbereichsleiter Kultur, Stadtidentität und Internationale Beziehungen) referierte vor interessierten Nachbarn des Trafohäuschens über die Geschichte des Kinzdorfes.

 

Quelle: Redaktion MKK Echo

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