Heinz Breitenbach erhält Bundesverdienstkreuz – „Beispiel für Gestaltungswille“
Main-Kinzig-Kreis. – Landrat Thorsten Stolz hat Heinz Breitenbach das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen und „jahrzehntelanges, unermüdliches und beispielgebendes ehrenamtliches Wirken“ gewürdigt. Der Linsengerichter sei „ein Ehrenamtler durch und durch“. Sein Herz schlage „für das Ehrenamt, die Kommunalpolitik, für die Freien Wähler, für den FSV Großenhausen und für seine Heimat“. Im Rahmen einer Feierstunde im Barbarossasaal mit vielen Weggefährten aus der Kommunalpolitik sowie Breitenbachs Familie erhielt der ehrenamtliche Kreisbeigeordnete die Auszeichnung durch den Landrat, der dies in Vertretung für den Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier vornahm.
„Heinz Breitenbachs ehrenamtliches Engagement ist einerseits durch einen enormen Sachverstand geprägt, aber auch durch viel Leidenschaft und Herzblut. Vor allem aber zeichnet er sich durch ein unglaublich hohes Maß an Verlässlichkeit aus, ein Fels in der Brandung“, sagte Landrat Stolz. Besonders in den Mittelpunkt rückte Stolz das politische Engagement des gebürtigen Großenhäusers, über vier Jahrzehnte hinweg. „Zu 90 Prozent ist Kommunalpolitik ehrenamtlich getragen. Das sind unzählige Stunden Einsatz, jede Woche, jeden Tag. Das sieht der Bürger oft nicht auf den ersten Blick. Heinz Breitenbach steht für die Menschen und die Parteien, die ein besonderes Maß an Verantwortung übernehmen und auch an den Themen dranbleiben. Er ist ein Beispiel für Gestaltungswille und vorbildliches demokratisches Miteinander.“
Der Geehrte gab Einblicke in seine inneren Beweggründe für die vielfältige ehrenamtliche Arbeit. „Der Hauptgrund liegt in der Möglichkeit, direkt Einfluss zu nehmen auf das eigene Umfeld und die Gesellschaft, in der wir leben“, sagte Breitenbach. Schon frühe habe der heute 71-Jährige Diskussionen in seinem Ort erlebt, in denen die Menschen ihre Unzufriedenheit zum Ausdruck brachten. Als es um Themen der Feuerwehr ging, sei es für den einst aktiven Feuerwehrmann Heinz Breitenbach „sehr naheliegend“ gewesen, mit den Mitstreitern aus den Reihen der Kameraden etwas zu bewegen. Ein weiteres Thema sei ein fehlender Kindergarten gewesen – und die Freude am Gestalten und Voranbringen ließ Heinz Breitenbach nicht mehr los. „Für ehrenamtliches Engagement ist es wichtig zu sehen, dass man selbst als einzelnes Rädchen helfen und den Anstoß für Großes geben kann“, sagte er.
Das ehrenamtliche Engagement von Heinz Breitenbach erstreckt sich über viele Jahrzehnte. Er ist kreisweit ein bekannter und anerkannter Kommunalpolitiker, sowohl auf der Ebene seiner Heimatgemeinde Linsengericht als auch in der Kreispolitik. Haushalt, Finanzen sowie die Partnerschaften der Gemeinde Linsengericht sind inhaltlich seine Hauptthemen. Von 2005 bis 2023 war Breitenbach Vorsitzender des Kreisverbandes der Freien Wähler Main Kinzig und baute sie in seiner fast 18-jährigen Amtszeit weiter aus. Aktuell gehört Breitenbach dem Kreisvorstand noch als Beisitzer an. Von 2001 bis 2021 war er zudem Kreistagsabgeordneter und bekleidet seit 2021 das Amt des ehrenamtlichen Kreisbeigeordneten im Kreisausschuss des Main-Kinzig-Kreises.
In seiner Heimatgemeinde Linsengericht ist Heinz Breitenbach ebenfalls seit vielen Jahren ehrenamtlich engagiert. Bürgermeister Albert Ungermann erinnerte an gemeinsame Wegmarken und das Übermaß an Engagement. „Wir hatten oft unterschiedliche Meinungen. Ein Thema hat uns aber immer geeint: Die finanzielle Ausstattung der Kommunen ist äußerst schlecht. Heinz Breitenbach hat hier immer an der Seite der Kommunen gestanden“, so Ungermann. Er sei beispielgebend dafür, was man durch gemeinsames Wirken für den Ortsteil, für die Gemeinde und für den Kreis hinbekomme. Er wünschte sich, dass Heinz Breitenbach der Kommunalpolitik zumindest mal als „Berater“ erhalten bleibe.
Von 1996 bis 2002 und erneut seit 2004 ist Heinz Breitenbach Vorsitzender der Bürgerliste/FWG Linsengericht. Seit 2011 ist er Fraktionsvorsitzender der BGL/FWG. Im Gemeindevorstand hatte er zudem von 1985 bis 2006 das Amt des Beigeordneten und von 2006 bis 2011 das Amt des Ersten Beigeordneten inne. Darüber hinaus vertrat er die Freien Wähler auch über viele Jahre in verschiedenen kommunalen Gremien und Gesellschaften.
Carsten Kauck, der die Ehrung angeregt und beantragt hatte, dankte im Namen der Freien Wähler Main-Kinzig für die Arbeit. Er wies auf die „Beharrlichkeit“ in Breitenbachs Überzeugungen und Herzensanliegen hin. „Es ist Heinz Breitenbach viel an unserer Gesellschaft gelegen. Denn wenn ich eins bei ihm nie gesehen habe, dann ist es: ein Amt anzunehmen aus Eigennutz. Es ging ihm immer um die Sache und darum, in die Geschicke eingreifen zu können“, sagte Kauck.
Neben der Kommunalpolitik brachte und bringt sich Heinz Breitenbach in mehreren Vereinen ein. Seit 2020 führt er den Heimat- und Geschichtsverein Linsengericht als Vorsitzender, war zuvor zwei Jahre stellvertretender Vorsitzender. Er arbeitete mit Hilfe des Gemeinde- und Vereinsarchivs die Gründung des „Musterkindergartens“ (heute: Hasselbachzwerge) in Altenhaßlau auf, der bei der Eröffnung 1956 einer der ersten Kindergärten der Region war und den Müttern ermöglichte, schon früher halbtags arbeiten zu gehen. Weiterhin ist Breitenbach Gründungsmitglied und seit Anbeginn im Jahre 1998 Vorsitzender der Partnerschaftskommission Alsónána in Ungarn, die bis heute Besuche in Linsengericht und Alsónána organisiert. Zudem war Breitenbach 20 Jahre Jugendleiter beim FSV Großenhausen sowie von 1983 bis 2003 Kassierer und seither stellvertretender Kassierer bei der Feuerwehr Großenhausen.
Im Jahre 2013 wurde Heinz Breitenbach mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet. Sein unermüdlicher Einsatz und die jahrzehntelange herausragende ehrenamtliche Arbeit in Politik und Vereinen sind nun auch mit einer Auszeichnung durch den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland gewürdigt worden. Neben dem Landrat, der Familie und Freunden gratulierten auch kommunalpolitische Weggefährtinnen und Weggefährten sowie Mitglieder von Linsengerichter Vereinen.
„Wer heute ein politisches Ehrenamt bekleidet, setzt sich nicht nur für seine Heimat, seine Überzeugungen und seine Ideen ein. Er muss seine Arbeit auch öfter grundsätzlich rechtfertigen. Die kommunale Ebene ist der Ort, an dem Politik und Bürger sich noch täglich und direkt in die Augen sehen und immer öfter auch laut miteinander diskutieren. Hochachtung vor dem, der ein solches Amt übernimmt und sich Gestaltungswille, Geduld und Zugewandtheit bewahrt“, sagte Landrat Thorsten Stolz. „Heinz Breitenbach steht stellvertretend für die Gruppe der Demokratinnen und Demokraten, ohne die kommunale Selbstverwaltung und bürgernahe Ortsgestaltung nicht denkbar wären.“
Bildunterschrift: Landrat Thorsten Stolz hat Heinz Breitenbach gemeinsam mit Bürgermeister Albert Ungermann das Verdienstkreuz am Bande verliehen (von links).
Quelle: Redaktion MKK Echo