Berlin/Stuttgart/Gelnhausen – Die Schwimmerinnen und Schwimmer des SV Gelnhausen blicken auf einen intensiven, erfolgreichen Wettkampfmonat zurück. Mit den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften (DJM) vom 10. bis 15. Juni in Berlin sowie den Süddeutschen Meisterschaften in Stuttgart zwei Wochen zuvor standen gleich zwei hochkarätige Wettbewerbe auf dem Programm – und mittendrin vier Athleten des SVG, die mit tollen Leistungen, Bestzeiten und viel neuer Motivation nach Gelnhausen zurückkehrten.
Deutsche Jahrgangsmeisterschaften in Berlin – die Bühne für Deutschlands Nachwuchselite
Die DJM in Berlin gelten als der bedeutendste Nachwuchswettkampf im deutschen Schwimmsport. Rund 1.500 qualifizierte Talente aus ganz Deutschland kämpften in der Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark um Bestzeiten, Finaleinzüge und Medaillen. Der SV Gelnhausen wurde durch Tim Auhl und Oskar Vaupotic vertreten – eine Auszeichnung für die beiden jungen Sportler, denn die Qualifikation erfolgt ausschließlich über Ranglistenplätze und harte Pflichtzeiten.
Für beide war es die erste Teilnahme an einer DJM – und entsprechend groß war die Aufregung vor dem ersten Start: Eine neue Umgebung mit Livestream, elektronischer Zeitmessung, Leinwänden, Fotografen, riesiger Halle und hunderten Zuschauern verlangte den jungen Schwimmern nicht nur sportlich, sondern auch mental einiges ab.
Begleitet wurden die Athleten von Trainerin Heike Heeger, die ihre Schützlinge durch alle Wettkampfphasen mit hoher Professionalität betreute. Neben Bestleistungen auf nationaler Bühne konnten beide Athleten wichtige Erfahrungen in mentaler Stärke und Regeneration sammeln – unterstützt auch durch Angebote der DSV-Jugend wie Einzelgespräche mit Sportpsychologen.
Süddeutsche Meisterschaften – Premiere für vier SVG-Athleten
Bereits vom 23. bis 25. Mai 2025 traten vier SVG-Schwimmer bei den Süddeutschen Meisterschaften in Stuttgart an. Für Oskar Vaupotic, Tim Auhl, Lina Heeger und Mats Glock war es ein bedeutender Schritt auf dem Weg in die nationale Spitze – und ihre erste Teilnahme an diesem prestigeträchtigen Wettbewerb.
Alle vier bestätigten ihre Qualifikationszeiten, einige konnten sogar neue Bestmarken setzen. Besonders hervorzuheben ist der Finaleinzug von Tim Auhl, der über 50 m Freistil einen hervorragenden fünften Platz belegte. Auch Oskar zeigte über seine Bruststrecken eine sehr starke Leistung, während Lina auf den Freistildistanzen ihre Fortschritte unter Beweis stellte. Mats Glock feierte in Stuttgart nach gesundheitlich schwierigen Monaten ein starkes Wettkampf-Comeback.
Die SVG-Schwimmer im Überblick
Tim Auhl (Jahrgang 2012) – Vielseitig, ehrgeizig, mit Finaleinzug in Berlin
Tim gehört zu den leistungsstärksten und trainingsfleißigsten Nachwuchsschwimmern des SV Gelnhausen. Seit er mit sechs Jahren seine ersten Bahnen zog, hat er sich kontinuierlich weiterentwickelt. Bereits auf hessischer Ebene war er über Jahre hinweg regelmäßig auf dem Podium vertreten. Sein Talent liegt in seiner Vielseitigkeit: Er fühlt sich sowohl auf Freistil- als auch auf Rückendistanzen zwischen 50 und 200 Metern wohl.
Bei der DJM in Berlin ging Tim siebenmal an den Start. Dabei schwamm er durchweg persönliche Bestzeiten und erreichte im 200m Freistil sogar das Finale, das er in 2:13,47 Minuten als Achter abschloss – ein riesiger Erfolg. Auch auf 100m Freistil, Rücken und 50m Schmetterling zeigte er Top-Leistungen und steigerte seine bisherigen Bestmarken deutlich.
Tim bringt nicht nur physisch viel mit, sondern überzeugt auch durch mentale Stärke. Rückschläge, wie krankheitsbedingte Pausen im Training, bremsten ihn nie dauerhaft aus. Vielmehr nutzte er sie als Antrieb, um noch konsequenter zu arbeiten. Im Training gilt er als sehr fokussiert, in Wettkämpfen als belastbar und zielstrebig.
Zitat Tim Auhl:
„Die Deutschen Jahrgangsmeisterschaften waren sehr lehrreich und man konnte viele Erfahrungen sammeln. Die Schwimmhalle bot noch einmal eine ganz andere Atmosphäre als die bisher bekannten. Die Aufregung war teilweise sehr groß.“
Oskar Vaupotic (Jahrgang 2010) – Kraftpaket auf den Bruststrecken
Oskar hat in den vergangenen Jahren einen bemerkenswerten Leistungssprung gemacht. Seit 2018 ist er Mitglied im SVG und trainiert inzwischen in der Leistungsmannschaft. Sein Fokus liegt klar auf den Bruststrecken – hier hat er sich durch technisches Feintuning, kontinuierliches Training und hohe Selbstdisziplin in die deutsche Jahrgangsspitze vorgearbeitet.
Sein Weg dorthin war nicht immer leicht. Nach einem Trainerwechsel musste Oskar seine Technik grundlegend umstellen – ein mühsamer Prozess, der viel Geduld erforderte. Doch genau diese Geduld zeichnet ihn aus: Schritt für Schritt arbeitete er sich zurück, verbesserte sich kontinuierlich und qualifizierte sich schließlich sowohl für die Süddeutschen als auch für die DJM.
In Berlin trat er über 50, 100 und 200m Brust an. Besonders über 100m zeigte er seine Klasse und schlug nach 1:10,81 Minuten als Zehnter an – damit verpasste er das Finale nur knapp, wurde jedoch als Ersatzschwimmer nominiert. Auch auf den anderen Distanzen erzielte er persönliche Bestzeiten. Seine Zielstrebigkeit, gepaart mit einem ruhigen, konzentrierten Auftreten, machen ihn zu einem wertvollen Leistungsträger des Teams.
Zitat Oskar:
„Die Deutschen Jahrgangsmeisterschaften waren eine tolle Erfahrung für mich. Ich konnte außerdem sehen, wo gerade meine Stärken und Schwächen liegen. Obwohl ich sehr aufgeregt war, bin ich zufrieden mi meiner Leistung und habe das Ziel, nächstes Jahr wieder dabei zu sein.“
Lina Heeger (Jahrgang 2010) – Mit Geduld und Technik zum Erfolg
Linas Entwicklung ist ein Beispiel dafür, was mit Ausdauer, Vertrauen in den eigenen Weg und harter Arbeit erreicht werden kann. Über Jahre hatte sie mit technischen Fehlern zu kämpfen, die erst durch konsequentes Techniktraining aufgelöst werden konnten – ein Weg, der zunächst nicht von schnellen Erfolgen geprägt war, aber langfristig umso mehr Wirkung zeigte.
Im Frühjahrstrainingslager in Darmstadt setzte sie wichtige Impulse, die sie schließlich zur Qualifikation für die Süddeutschen Meisterschaften führten. Dort startete sie über 50 und 100m Freistil. Besonders über 100m steigerte sie sich deutlich und setzte eine neue persönliche Bestmarke. Auch in den Wochen danach zeigte sie sich in Topform und blickt nun zuversichtlich auf die Hessischen Meisterschaften.
Lina überzeugt durch ihre Teamorientierung, ihr Durchhaltevermögen und die Fähigkeit, sich über längere Zeiträume hinweg auf technische Details zu konzentrieren – ein Schlüssel für ihren Erfolg.
Mats Glock – Rückkehr mit starkem Comeback
Mats hatte es in den vergangenen Jahren nicht leicht. Mehrere gesundheitliche Rückschläge warfen ihn im Training zurück, Wettkämpfe waren kaum möglich. Doch anstatt aufzugeben, arbeitete er im Hintergrund weiter – ruhig, beständig und mit klarer Zielsetzung.
Zu Beginn dieses Jahres fand er endgültig zurück in den Trainingsrhythmus. Er nutzte jede Einheit, arbeitete fokussiert und absolvierte ein erfolgreiches Trainingslager in Darmstadt. Die Folge: mehr als neun Pflichtzeiten für die Hessischen Meisterschaften – und schließlich auch die Qualifikation für die Süddeutschen.
In Stuttgart startete er über 50m Freistil und unterbot erstmals die 30-Sekunden-Marke – ein starkes Signal für den weiteren Weg. Mats zeigt, dass es sich lohnt, auch in schwierigen Phasen dranzubleiben. Sein Werdegang ist ein ermutigendes Beispiel für Beharrlichkeit und stille Entschlossenheit.
Fazit: SVG mit starker Perspektive
Ob persönliche Bestzeiten, Finaleinzug oder große technische Entwicklung – die Bilanz des SV Gelnhausen bei den wichtigsten Wettkämpfen der Saison kann sich sehen lassen. Die jungen Schwimmer sammelten nicht nur sportliche Erfolge, sondern auch wertvolle Erfahrungen im Umgang mit professioneller Wettkampfstruktur, mentaler Vorbereitung und leistungsorientiertem Alltag. Mit einem unterschriebenen DJM-Plakat im Gepäck und viel neuer Motivation geht der Blick nun Richtung Hessische Meisterschaften – und auf eine vielversprechende Zukunft im Schwimmsport.
Quelle: Schwimmverein Gelnhausen