Montag, Juni 16, 2025
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Landesverteidigung auf kommunaler Ebene: Bundeswehr-Offizier informiert über regionale Verantwortung

Vortrag von Hauptmann Maximilian Jost trifft auf herausragendes Interesse

Bild: 60 Zuhörerinnen und Zuhörer folgten dem Vortrag und diskutierten noch eine Stunde nach Vortragsende lebhaft untereinander und mit den Referenten. (Foto: Freie Wächter/Hilliger)
Wächtersbach – Kürzlich veranstalteten die Freien Wächter einen öffentlichen Informationsabend mit dem Jugendoffizier Frankfurt, Hauptmann Maximilian Jost, in der Heinrich-Heldmann-Halle. Rund 60 Bürgerinnen und Bürger nahmen teil, um sich eingehend über die sicherheitspolitische Lage im Baltikum und die daraus resultierenden Anforderungen an die Landesverteidigung auf kommunaler Ebene zu informieren.
„Landesverteidigung beginnt vor Ort“, stellte Hauptmann Jost den Schwerpunkt seines Vortrags gleich klar: „Landesverteidigung ist keine Angelegenheit, die allein auf militärischer Ebene stattfindet. Sie beginnt vor Ort – in den Kommunen, in der Verwaltung, in der Infrastruktur.“ Dabei erläuterte er, wie wichtig das Zusammenspiel zwischen Bundeswehr und zivilen Behörden ist, um im Verteidigungsfall handlungsfähig zu bleiben. Der kürzlich veröffentlichte „Operationsplan Deutschland“ verdeutlicht dies eindrücklich. „Dieser Plan zeigt, dass eine funktionierende Verwaltung, ein belastbares Krisenmanagement und die Bereitschaft der Kommunen unabdingbar sind. Ohne diese Zusammenarbeit ist Landesverteidigung nicht möglich.“
Strategische Bedeutung des Baltikums und der Suwalki-Lücke
Im Kontext der NATO-Stationierung in Litauen, wo Deutschland eine Panzerbrigade von 5.000 Soldaten aufbaut, ging Jost auf die sicherheitspolitische Lage ein. Besonders die Suwalki-Lücke bezeichnete er als „eine der kritischsten Stellen im Bündnisgebiet“: „Wenn diese Lücke geschlossen wird, ist die direkte Verbindung der baltischen Staaten zum übrigen NATO-Gebiet gefährdet.“ Die Brigade vor Ort spiele eine wichtige Rolle bei der Abschreckung gegen einen Angriff, doch ebenso entscheidend sei die Bereitschaft der Bundesrepublik im Hinterland.
Wächtersbach als Teil der Landesverteidigung
Hauptmann Jost machte deutlich, dass auch kleine Kommunen wie Wächtersbach eine Rolle in der Landesverteidigung einnehmen können. „Im Verteidigungsfall könnten Einrichtungen wie ein ‚Convoy Support Center‘ entstehen – ein Beispiel hierfür sind die Übungen im letzten Jahr an der A5 in Alsfeld.“ Diese Einrichtungen dienen der Unterstützung von Truppenbewegungen und der logistischen Versorgung.
Dialog und Engagement vor Ort
Jan Volkmann, Moderator des Abends und Mitglied der Freien Wächter, zog ein positives Fazit: „Wir haben heute gesehen, wie eng lokale Verantwortung und internationale Sicherheit zusammenhängen.“ Nach dem offiziellen Ende der rund zweieinhalbstündigen Veranstaltung blieben viele Besucher noch lange im Gespräch. Volkmann: „Das große Interesse zeigt, wie wichtig es ist, diese Themen transparent und offen zu diskutieren.“
Fazit: Sicherheit braucht Gemeinschaft
Die Freien Wächter sehen in der Veranstaltung einen Schritt, die Bürgerinnen und Bürger für das Thema zu sensibilisieren und die Bedeutung der kommunalen Ebene für die Landesverteidigung zu verdeutlichen. „Unsere Sicherheit ist nur so stark wie unser gemeinsames Verständnis und Engagement vor Ort“, schloss Jan Volkmann die Veranstaltung. Und weiter: „Wächtersbach wäre im Ernstfall ein Teil dieses wichtigen Puzzles.“

 

Quelle: Redaktion MKK Echo

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