Kleinstadtakademie on Tour machte Halt im Schlüchterner KUBE
Von den Erfahrungen anderer lernen: Die Kleinstadtakademie machte mit dem Format „Kleinstadtakademie on Tour” Halt im Schlüchterner Kultur- und Begegnungszentrum KUBE, um über Stadtentwicklung zu diskutieren. Zu Gast waren etliche Bürgermeister aus der Region, die Veranstaltung fand großen Anklang.
Leiterin Siw Foge machte zu Beginn klar, was sich die Kleinstadtakademie auf die Fahnen geschrieben hat: „Wir wollen Kleinstädte in Deutschland in ihrer zukunftsfähigen Entwicklung stärken. Wir wollen den Austausch ermöglichen und Praxiserfahrungen teilen, damit das Rad nicht in jeder Kleinstadt neu erfunden werden muss.”
Das Thema der Veranstaltung lautete „Vom Sorgenkind zum Vorzeigeobjekt: Umgang mit Problemimmobilien”. Schlüchterns Bürgemeister Matthias Möller machte den Auftakt und sprach über das ehemalige Langer-Areal, das die Stadt in Eigenregie kaufte und über ein strukturiertes Bieterverfahren an einen Investor veräußerte. „Das war ein unglaubliches Projekt und ein riesengroßer Kraftakt. Ich bin sehr glücklich, dass es jetzt gut ins Ziel geht.” Ein zentraler Aspekt dabei sei eine durchgehende Kommunikation gewesen. „Ohne wäre es nicht gegangen. Wir müssen die Leute mitnehmen und darüber aufklären, was wir tun. Dann, und nur dann, schaffen wir Akzeptanz für unsere Vorhaben.”
Sitz der Kleinstadtakademie ist übrigens die brandenburgische Stadt Wittenberge, die den Standortwettbewerb des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen im Jahr 2023 gewonnen hatte. Auch Schlüchtern hatte sich beworben, den Zuschlag jedoch sehr knapp verfehlt. Aufgrund des herausragenden Engagements soll die Bergwinkelstadt aber auch in Zukunft eine entscheidende Rolle in der Kleinstadtakademie spielen.
Matthias Möller sagte: „Wir sind gute Verlierer und freuen uns deshalb darüber, dass eine der ersten Veranstaltungen der Kleinstadtakademie hier in Schlüchtern stattfindet.”
Über ihre eigenen Herausforderungen mit Problemimmobilien berichteten nach und nach die Bürgermeister Christian Zimmermann (Steinau an der Straße), Andreas Weiher (Wächtersbach), Heiko Stolz (Neuhof) und Christian Litzinger (Gelnhausen). Es ging um die Neugestaltung des ehemaligen Joh-Geländes in Gelnhausen, um ein Soziales-Wohnen-Projekt in Steinau, um die Erweiterung des denkmalgeschützten Rathauses sowie die Ansiedlung eines Einkaufszentrums in Neuhof und um die Sanierung des Schlosses Wächtersbach, „die eine große Entwicklung auch in der kompletten Umgebung angestoßen hat”, wie Bürgermeister Weiher betonte.
In der anschließenden Diskussionsrunde waren auf dem Podium noch einige Plätze frei für Gäste, die mitreden wollten. Dies nutzten unter anderem Claudia Brandes, Bürgermeisterin von Petersberg, Stefan Müller-Schleipen von den „Stadtrettern” sowie Erster Stadtrat Reinhold Baier. Es ging um die Themen Bürokratie, Förderakquise, Denkmalschutz, um die Standardisierung von Prozessen und vieles weitere mehr.
In dieser Runde betonte Schlüchterns Rathauschef Möller abschließend: „Ich hätte mir damals bei der Entwicklung des Langer-Areals gewünscht, dass es die Kleinstadtakademie schon gibt und ich von den Erfahrungen anderer Kleinstädte profitieren kann.” Genau dies sei auch sein Anspruch an die Kleinstadtakademie: „Alle Kommunen, die Lust haben mitzumachen, müssen eingebunden werden und die Möglichkeit dazu bekommen. Dann kann die Kleinstadtakademie einen sehr guten Beitrag für uns alle leisten.”
Quelle: Redaktion MKK Echo