In den 60er-Jahren existierten in Ostheim noch mehr als ein halbes Dutzend Gaststätten. Die Zeitläufte, Wirtschaftskrisen und Pandemie hat nur eine überstanden: das Restaurant Da Bruno, früher bekannt als die Wirtschaft „Zum gemütlichen Eck“. Seit nunmehr 75 Jahren offeriert die Familie Schwarz im Lokal an der Eisenbahnstraße Pizza, Pasta und andere Leckereien aus „Bella Italia“ sowie Klassiker der deutschen Küche. Zum Jubiläum gratulierte Bürgermeister Andreas Bär im Namen der Stadt Nidderau dem Inhaber-Ehepaar Gabriella und Christian Schwarz.
„Es ist einfach schön zu sehen, dass diese Gaststätte dank kulinarischer Qualität und herzlichem Service zu einer Institution in Ostheim geworden ist“, dankte Bär den Wirtsleuten für ihr aufwändiges Engagement. Das Ostheimer Original Rudi Kohl habe einst Fußball-Weltmeistertrainer Sepp Herberger in der längst geschlossenen Gastwirtschaft „Zur schönen Aussicht“ bewirtet, die Familie Schwarz schon ganz Nidderau, fügte der Verwaltungsleiter mit einem Augenzwinkern hinzu.
Christian Schwarz‘ Eltern Hans und Rosa eröffneten das „gemütliche Eck“ 1950. Die Flüchtlinge aus dem Sudentenland schufen aus dem Nichts einen beliebten Treffpunkt. Einer der ersten Fernseher und das erste selbstgemachte Eis in Ostheim lockten das Publikum. Die 1969 eröffnete Kegelbahn sorgte für einen regelrechten Boom des Sports, dem auch Sohn Christian verfiel: In den 90er-jahren wurde er neunmal Weltmeister im Kegeln, stellte Weltrekorde auf und wurde für seine sportlichen Leistungen zum Ehrenbürger der Stadt Nidderau ernannt. Schwarz lässt nach der Übernahme des elterlichen Betriebs anno 1996 die Gaststätte komplett durch ortsansässige Firmen renovieren und modernisieren – auch das eine wichtige Form der lokalen Wirtschaftsförderung.
„Da Bruno ist der letzte Dauerbrenner der Ostheimer Gastronomie, und wir hoffen, dass das noch lange so bleiben wird, weil wir Orte der Gastlichkeit als Treffpunkte benötigen“, sagte Bürgermeister Bär. Christian Schwarz überstand berufliche und gesundheitliche Rückschläge. Doch der 62-Jährige ist gelernter Schlosser, war ein erfolgreicher Sportler und bleibt ein Koch mit Leib und Seele. Einige Jahre wolle er noch weitermachen, versicherte Schwarz dem Bürgermeister.
Quelle: Redaktion MKK Echo