In der Woche vom 13. bis 19. Mai begaben sich 22 Abiturientinnen und Abiturienten der Kopernikusschule Freigericht auf eine Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz. Organisiert wurde die Reise von den Lehrkräften Dr. Maximilian Becker und Ulla Mohrmann für interessierte Schülerinnen und Schüler des diesjährigen Abiturjahrgangs.
Im Mittelpunkt der Exkursion standen die Besuche des Stammlagers Auschwitz I sowie des Außenlagers Auschwitz-Birkenau. Dort setzten sich die Schülerinnen und Schüler intensiv mit der Geschichte des Nationalsozialismus und des Holocaust auseinander. Neben geführten Rundgängen durch die Lager nahmen die Teilnehmenden an Workshops zu den nationalen Ausstellungen im Stammlager teil und besuchten zudem die neue Gerhard-Richter-Ausstellung im Zentrum von Oświęcim.
In der israelischen Dauerausstellung im Stammlager stießen die Jugendlichen auf das eindringliche Zitat des Schriftstellers und Holocaust-Überlebenden Primo Levi: „Es ist geschehen, also kann es wieder geschehen: Das ist der Kern dessen, was wir zu sagen haben.“ Es wurde für viele zu einem Schlüsselgedanken während der Reise.
Tägliche Reflexionsrunden am Abend halfen, das Gesehene und Gehörte zu verarbeiten. In Gesprächen fanden die Jugendlichen Worte für das, was sich oft kaum beschreiben lässt, und entwickelten eigene Gedanken zur Bedeutung historischer Verantwortung. Dabei wurde auch deutlich: Mit dem Tod der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen droht das persönliche Erzählen zu verschwinden – umso wichtiger ist es, Erinnerung aktiv wachzuhalten.
Ein kultureller Höhepunkt der Fahrt war der Besuch der Stadt Krakau, bei dem die Gruppe auch ein jüdisches Restaurant besuchte. Die Eindrücke dort erweiterten den Blick auf das jüdische Leben in Polen – damals wie heute – und ergänzten die Auseinandersetzung mit der Geschichte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
So kehrten die Kopernikanerinnen und Kopernikaner mit vielen Eindrücken, neuen, auch sehr persönlichen Fragen und einem vertieften Verständnis für die Bedeutung des Erinnerns zurück – in dem Wissen, dass Geschichte nicht abgeschlossen ist.
Quelle: Thorsten Weitzel