Donnerstag, Mai 22, 2025
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Showdown in Hildesheim – TV Gelnhausen setzt auf die Unterstützung seiner Fans

„Kommt alle nach Hildesheim. Wir brauchen euch!“ Mit dieser Botschaft hat sich die junge Mannschaft des TV Gelnhausen zu Wochenbeginn per Videobotschaft an die Fans gewandt. Wer die unglaubliche Hexenkessel-Atmosphäre am vergangenen Samstag in der Rudi-Lechleidner-Halle beim sensationellen 30:27 (15:11)-Sieg im Hinspiel der Aufstiegsrunde zur 2. Handball-Bundesliga gegen den großen Favoriten HC Eintracht Hildesheim miterlebt hat, weiß, warum der TVG seinen Anhang auch beim Rückspiel bei den Niedersachsen (Sonntag, 17 Uhr) dabeihaben möchte. Auch Bürgermeister Christian Litzinger wird die Reise in den Norden antreten.

Die Symbiose, die Team und Mannschaft schon seit Monaten eingegangen sind, fand am vergangenen Samstag einen weiteren Höhepunkt. Frenetisch angefeuert von den Rängen wuchsen die Spieler einmal mehr über sich hinaus und erspielten sich mit Mut, totaler Leidenschaft und unbändigem Willen einen nie erwarteten Drei-Tore-Vorsprung. Das ist im Handball natürlich nicht viel und daher ist Hildesheim weiterhin der große Favorit. Doch mit der Unterstützung der Fans ist vielleicht doch ein Wunder möglich.

Denn eines ist klar: Die Volksbank Arena ist ein echtes Pfund für die Gastgeber. Mit bis zu 2.800 Zuschauern bietet sie nicht nur eine imposante Kulisse, sondern kann – wie im letzten Jahr – spielentscheidend sein. Schon damals lag Hildesheim nach dem Halbfinal-Hinspiel der Aufstiegsrunde auswärts bei Empor Rostock mit fünf Toren hinten (27:32), drehte das Duell aber mit einem furiosen 30:24 im Rückspiel vor heimischer Kulisse. Die Erfahrung solcher Drucksituationen könnte der Eintracht jetzt erneut in die Karten spielen.

Für den TV Gelnhausen ist das Erreichen der Aufstiegsrunde bereits ein großer Erfolg. Mit der Vizemeisterschaft in der Staffel Süd-West und 52:8 Punkten hat sich die Mannschaft für ein herausragendes Jahr belohnt. Die Teilnahme an der ersten Runde des DHB-Pokals ist bereits sicher, doch die Gier nach mehr ist spürbar. Cheftrainer Matthias Geiger betont: „Eins steht außer Frage: Wir brauchen eine absolute Topleistung! Wir hoffen natürlich, dass die Zuschauer, die mit uns reisen, uns auch weiter so tragen werden wie im Heimspiel. Das war der absolute Wahnsinn.“

Er weiß aber auch um die Schwere der Aufgabe: „Wir müssen mindestens wieder so ein Spiel abliefern und uns vermutlich noch steigern. Wir haben noch einige Themen im Zweikampfverhalten und im Rückzug, bei denen wir uns noch verbessern können.“ Für Geiger steht vor allem eines im Fokus: „Wichtig ist, dass die Jungs wieder so eine geschlossene Mannschaftsleistung zeigen. Die haben gebrannt, die haben sich nach jedem Ball geworfen. Da war ein enormer Wille da.“

Die Unterstützung von den Rängen wird in Hildesheim umso entscheidender. Zwar erwartet die Gelnhäuser Mannschaft eine stimmgewaltige Arena mit überwiegend heimischen Fans, doch der TVG setzt alles daran, möglichst viele eigene Anhänger zu mobilisieren. Ein Restkontingent an Karten ist über den TVG erhältlich – Bestellungen sind per Mail an info@tvgelnhausen-handball.de möglich, die Abholung erfolgt am Donnerstag um 19 Uhr vor der Rudi-Lechleidner-Halle.

Die Niedersachsen sind trotz Hinspiel-Niederlage weiterhin klar in der Favoritenrolle. Ihre Bilanz in der Saison: 58:2 Punkte, zweitbeste Defensive der staffelübergreifenden 3. Liga (790 Gegentore), drittbester Angriff (1.056 Treffer), gespickt mit Erfahrung und Einzelkönnern wie Champions-League-Sieger Philipp Wäger oder Rückraum-Ass Jakub Tonar. Und vor allem: Lothar von Hermanni – Kapitän, Leistungsträger und Torschützenkönig der Staffel Nord-West mit 194 Toren.

Doch ausgerechnet er erlebte im Hinspiel einen gebrauchten Tag. Zwei vergebene Siebenmeter an TVG-Keeper Daniel Drozdz und insgesamt nur drei Treffer – das wird ihm vermutlich nicht noch einmal passieren. Die Eintracht wird alles daransetzen, im Rückspiel ein anderes Gesicht zu zeigen.

Trotz aller Qualität beim Gegner: Gelnhausen ist heiß auf dieses Spiel. Die Mannschaft will die positiven Erfahrungen aus dem Hinspiel nutzen, als Kollektiv auftreten und mutig agieren. Geiger ist überzeugt: „Die Jungs wissen, was sie können und das haben sie jetzt auch schon gezeigt. Für uns gilt es, die Topleistung abzurufen.“

Und vielleicht reicht es am Ende für das ganz große Märchen: Den Einzug in das Finale der Aufstiegsrunde – dort würde der Sieger des Duells zwischen dem HC Empor Rostock und HC Oppenweiler/Backnang warten (Hinspiel: 27:26 für Rostock). Für alle, die nicht mit nach Hildesheim fahren können, wird das Spiel live auf Sportdeutschland.tv übertragen. Der TVG-Medienpartner Gelnhäuser Neue Zeitung hat darüber hinaus eigens einen Liveticker eingerichtet.

 

Quelle: Redaktion MKK Echo

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