Nach Projektwochen in Bordeaux und Freigericht trafen sich im Rahmen des internationalen Erasmus+ Projekts Arts & Eco-Citizenship 10 Schülerinnen der Kopernikusschule mit Jugendlichen verschiedener Nationen in der Partnerschule in der süditalienischen Barockstadt Lecce, um gemeinsam kreative, ökologische und kulturelle Erfahrungen zu sammeln und sich mit wichtigen Themen der Geschichte und Gegenwart auseinanderzusetzen und auszutauschen. Jugendliche und Lehrerinnen und Lehrer aus Portugal und der Türkei erweiterten die Gruppe. Maria-Luise Campen-Schreiner und Nuria de la Fuente Balboa begleiteten die Schülerinnen der Kopernikusschule. Ziel des Projekts war es, jungen Menschen Wege aufzuzeigen, wie Kunst, Umweltbewusstsein und demokratische Bildung miteinander verknüpft werden können. Auch dieses Treffen wird von der Europäischen Union finanziell gefördert. Es nimmt die Kompetenzen für eine demokratische Kultur des Europarates in den Blick, an denen sich die Kopernikusschule Freigericht als Referenzrahmen zielgerichtet orientiert. Sie ist nämlich seit 1992 Europaschule und seit 2021 Akkreditierte Erasmusschule. Das Projekt vereinte fast 60 Jugendliche aus Freigericht, Bordeaux, Lecce, Portalegre und Isparta. Sie hatten nicht nur die Gelegenheit, ihre Kenntnisse in der englischen, französischen, spanischen und italienischen Sprache anzuwenden und zu vertiefen, sondern auch durch den Aufenthalt in Gastfamilien den Alltag in den Familien mitzuerleben und dabei viele neue Perspektiven kennenzulernen. Bereits entstandene Freundschaften wurden vertieft, neue entstanden.
Der Austausch begann mit einem interkulturellen Kennenlernen, bei dem die Teilnehmenden Einblicke in die Kulturen der Partnerländer und Konzepte der Partnerschulen erhielten. Beeindruckende Filme von fünf Projektwochen, die in den letzten 6 Monaten stattgefunden hatten, wurden gezeigt und erinnerten an die interessante künstlerische Zusammenarbeit und den Austausch. Unter Anleitung von Expertinnen und Experten der Universität Salento erstellten die Jugendlichen Kurzfilme, die ästhetische, geschichtliche und ökologische Themen aufgreifen und anschließend präsentiert wurden.
Ein weiteres Highlight war die Gestaltung fantasievoller Pappmaché Figuren – eine kreative Annäherung an künstlerischen Ausdruck und Teamarbeit. In Lecce, der barocken Perle Apuliens, entdeckten die Teilnehmenden bei einer thematischen Tour, die von italienischen Schülerinnen und Schülern geleitet wurde, die Verbindung zwischen Kunst und Architektur und lernten dabei die kulturelle Geschichte der Stadt kennen. Auch die Natur stand im Fokus des Projekts: Im Botanischen Garten erforschten die Jugendlichen die Bedeutung der Biodiversität. Bei einem Ausflug zur Masseria Tagliatelle konnten sie in kreativen Workshops eigene Naturlandschaften gestalten – stets mit dem Blick auf ökologische Vielfalt und Nachhaltigkeit. Die beeindruckende Landschaft rund um die Abtei von Cerrate, ein griechisch-orthodoxes Kloster, diente als Inspirationsquelle für eine intensive Auseinandersetzung mit Kunstwerken im Einklang mit Natur und Geschichte. In Castro bot der Besuch der Burg und des dortigen Museums spannende Einblicke in die nachhaltige Meeresbiologie und den Schutz mariner Ökosysteme. Abgerundet wurde das Programm durch Debattenrunden, in denen demokratische Werte, europäische Kultur und die Verantwortung als umweltbewusste Bürgerinnen und Bürger im Rahmen der Globalisierung im Mittelpunkt standen. Die Zertifikate wurden im Rahmen eines gemeinsamen Abendessens im Beisein der Gastfamilien überreicht.
Das Projekt Arts & Eco-Citizenship zeigte eindrucksvoll, wie junge Menschen durch interkulturelle Bildung, Kreativität, künstlerische Gestaltung und Umweltbewusstsein gemeinsam für eine nachhaltige Zukunft sensibilisiert werden können und Verantwortung für demokratisches Handeln übernehmen. Beim Abschied wurden bereits Pläne für private Treffen in den Ferien geschmiedet.
Quelle: Thorsten Weitzel