Donnerstag, April 24, 2025
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„Mitmachen statt ärgern“

Hanauer Sauberkeitspaten suchen weitere Unterstützung / Stadt plant verstärkte Kontrollen von Müllsündern
„Mitmachen statt ärgern“ ist das Motto des Hanauer Projekts „Sauberkeitspaten“. Ehrenamtliche Bürgerinnen und Bürger unterstützen Mitarbeitende der Stadt dabei, Straßen, Spielplätze, Grünflächen und öffentliche Plätze sauber und lebenswert zu halten. „Die Sauberkeitspaten leisten nicht nur einen wertvollen Beitrag zur Sauberkeit unserer Stadt, sondern fördern auch das Gemeinschaftsgefühl und das Umweltbewusstsein“, so Stadträtin Isabelle Hemsley. Und das Projekt sucht weitere Teilnehmende.

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Mit 20 Personen rief der städtische Eigenbetrieb Hanau Infrastruktur Service (HIS) das Projekt Sauberkeitspaten im Herbst 2018 ins Leben. Heute sind 175 Einzelpersonen und rund 150 weitere Menschen in Gruppen aktiv beteiligt, darunter Schulklassen und Kita-Gruppen – Tendenz steigend. Die ehrenamtlichen Paten werden für ihren Einsatz mit Sammelutensilien wie Greifzangen, Müllsäcken, Handschuhen und Warnwesten ausgestattet. Die Stadt sorgt dafür, dass der gesammelte Abfall ordnungsgemäß entsorgt wird.

Zu den engagierten Sauberkeitspaten gehören auch Astrid und Gunther Desinger aus Lamboy. Sie setzen mit ihrem Einsatz schon seit längerem ein Zeichen gegen das unbedachte Wegwerfen von Müll. Das Paar hat auf seinen Sammeltouren schon einige kuriose Funde gemacht, unter anderem Airpods, Telefonlisten mit Namen, Spielsachen und Mikrowellen. „An Containern finden wir oft auch größere Dinge, die dort unerlaubt abgestellt wurden – die können wir gar nicht immer mitnehmen, um sie selbst zu entsorgen“, sagt die Hanauerin. „Erst vor kurzem haben wir zum Beispiel ein Sofa in den Francois-Gärten entdeckt. Das musste dann von Fachkräften abgeholt werden.“

Schon vor ihrer Paten-Zeit haben sich die beiden seit mehreren Jahren gegen achtlos weggeworfenen Müll in ihrer Wohngegend engagiert. Bei einer ihrer Touren macht sie schließlich eine Frau auf die Sauberkeitspaten der Stadt aufmerksam – seitdem ist das Paar Teil des Projekts. „Wir sehen es als unsere Verantwortung, aktiv etwas für die Stadt zu tun“, sagt Gunther Desinger. Ihm fiel vor allem vermehrt Müll entlang seines Arbeitswegs auf – und dieser störte ihn. „Darüber kann ich mich entweder ärgern und schlechte Laune kriegen – oder ich werde selbst aktiv und tue etwas dagegen.“ Seit knapp einem Jahr ist er nun in Rente und sei deshalb als Sauberkeitspate regelmäßig auf Müll-Sammeltouren in der Gegend rund um das Haus des Paares in Lamboy unterwegs – ausgestattet ist er dabei mit Zange und einem selbstgebauten Abfallwagen. „Dadurch kann ich Glas und Vapes mit Batterien gleich separat sammeln“, benennt er den Vorteil. „Wenn wir den Müll aufsammeln, gehört er schließlich uns“, erklärt seine Frau die Sorgfalt beim Abfallsammeln.

Die Desingers hoffen, mit ihrem Engagement womöglich ein paar Nachahmerinnen und Nachahmer zu gewinnen. Das sei aber gar nicht so einfach, so die Hanauerin. „Mich wundert es immer wieder, dass manche Leute ihren Müll nicht einfach mit nach Hause nehmen oder in den nächsten Mülleimer werfen können. Wenn man sie darauf anspricht, reagieren sie oft wütend.“ Dabei sei es ein tolles Gefühl, wenn man weiß, dass man etwas Positives für sein Umfeld tue. Ihr Mann ergänzt: „Es ist wichtig, dass die Menschen verstehen, dass auch sie Verantwortung für ihre Umgebung und die Natur tragen. Sie aber davon zu überzeugen, sei schwer, so Gunther Desinger.

Dieses Problem will die Stadt Hanau in den kommenden Monaten intensiv in Angriff nehmen. „Wir starten demnächst mit einer großen Sauberkeitskampagne“, sagt Stadträtin Isabelle Hemsley. „Das Ziel wird dabei einerseits sein, die Menschen verstärkt dafür zu sensibilisieren, Müll, Hundekot und Zigaretten aufzusammeln und ordentlich zu entsorgen. Andererseits wollen wir auch vermehrt in der Stadt und den Stadtteilen kontrollieren.“ Die Sauberkeitspaten seien deshalb eine hervorragende Ergänzung. „Dank der Unterstützung der Paten können wir die Sauberkeit in vielen Ecken Hanaus schon verbessern“, freut sich Hemsley. „Es ist schön zu sehen, wie viele Hanauerinnen und Hanauer sich bereits für eine saubere Stadt engagieren.“

Wer sich für das Projekt Sauberkeitspaten der Stadt Hanau interessiert oder selbst aktiv werden möchte, kann sich beim städtischen Eigenbetrieb HIS melden. Weitere Informationen gibt es online unter: www.sauberkeitspaten.hanau.de.

Pressekontakt: Julia Oppenländer

Bild: Astrid und Gunther Desinger engagiert sich als Sauberkeitspaten
© Stadt Hanau
Astrid und Gunther Desinger engagiert sich als Sauberkeitspaten
Astrid und Gunther Desinger befreien als Sauberkeitspaten der Stadt Hanau ihre Umgebung von Müll.

 

Quelle: Redaktion MKK Echo

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