Bad Soden-Salmünster, [05.04.2025] – Aus einer Idee ist ein sichtbares Zeichen für Kreativität und Aufbruch geworden: In der Frankfurter Straße in Salmünster wurde am Freitag das erste sogenannte „Kunstfenster“ offiziell präsentiert. Dort, wo bis vor Kurzem noch ein leerstehendes Schaufenster an ein früheres Ladengeschäft erinnerte, setzen nun Werke regionaler Künstlerinnen ein buntes und lebendiges Zeichen für eine attraktivere Innenstadt.
Die Initiative dazu kam vom Kunstverein Bad Soden-Salmünster, der mit seiner Vorsitzenden Dominika Macha auf Bürgermeister Dominik Brasch zuging. Ziel des Projekts ist es, leerstehende Gewerbeflächen in der Innenstadt als temporäre Ausstellungsorte zu nutzen. „Das ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie kreative Ideen unser Stadtbild bereichern können – und wie wichtig es ist, dass es Menschen gibt, die solche Ideen auch in die Tat umsetzen“, betonte Brasch bei der Vorstellung des Projekts.
Für die Umsetzung stellte der Eigentümer des ehemaligen Geschäfts „Fahrrad-Göbel“, Gernot Göbel, das Schaufenster kostenfrei zur Verfügung. Er habe, so Bürgermeister Brasch, ohne Zögern zugesagt und die Idee von Beginn an unterstützt. Diese Offenheit und Spontaneität habe wesentlich dazu beigetragen, dass das erste Projekt so kurzfristig umgesetzt werden konnte.
Auch die städtischen Mitarbeitenden leisteten ihren Beitrag: Der Bauhof entfernte in kürzester Zeit die alte Fensterbeklebung, reinigte die Flächen und schuf damit die Grundlage für die künstlerische Gestaltung durch den Kunstverein. In den darauffolgenden Tagen wurde das Schaufenster mit ausgewählten Werken örtlicher Künstlerinnen ausgestattet – das Ergebnis ist ein echter Blickfang mitten in der Stadt.
Die nun gezeigte Ausstellung hat ihren Ursprung im Rahmen des Weltfrauentags am 8. März. Unter dem Motto „Bienenmut“ wurden im Generationentreff mutige und engagierte Frauen aus Bad Soden-Salmünster als Vorbilder gewürdigt. Die Aktion wird bereits seit vier Jahren in Salmünster durchgeführt und soll den Beitrag von Frauen in Gesellschaft, Ehrenamt, Familie und Beruf sichtbar machen. Dass diese besondere Ausstellung nun einen längerfristigen und öffentlich sichtbaren Platz mitten in der Stadt gefunden hat, ist ein starkes Zeichen – für Wertschätzung, Gleichstellung und das kulturelle Leben in der Innenstadt.
Bei der Vorstellung des ersten Kunstfensters waren neben Bürgermeister Dominik Brasch auch die Mitwirkenden des Projekts anwesend: Johanna Biesenbach, Helga Weber, Kerstin Streicher, Jutta Hallepappe und Silvia Dieter vom Kunstverein sowie Maike Ovens und Joachim Schmidt vom Verein für Tourismus und Wirtschaftsförderung (VTW), die die Aktion ausdrücklich begrüßten und sich auf eine Fortsetzung freuen.
Dominika Macha, Vorsitzende des Kunstvereins, zeigte sich erfreut über die gelungene Umsetzung: „Es ist schön zu sehen, wie aus einer gemeinsamen Idee ein sichtbares Ergebnis entsteht. Unser Ziel war es, Kunst und Stadtentwicklung zusammenzubringen – und wir hoffen, dass dieses erste Fenster viele weitere nach sich zieht. Wir danken allen, die uns so spontan und tatkräftig unterstützt haben.“
Das Kunstfenster soll nicht nur gestalterisch wirken: Zukünftig ist geplant, die hergerichteten Flächen zusätzlich mit Informationen zur möglichen Vermietung zu versehen – beispielsweise über QR-Codes mit Angaben zur Größe der Fläche, zur Preisvorstellung oder zum Ansprechpartner. Auf diese Weise verbindet das Projekt Stadtverschönerung mit praktischer Wirtschaftsförderung und schafft einen unkomplizierten Zugang für Interessierte.
Die Stadt lädt ausdrücklich auch andere Vereine dazu ein, sich mit eigenen Ideen an dem Projekt zu beteiligen – sei es mit Kunst, Handwerk, Vereinsgeschichte oder anderen kreativen Präsentationen. Die Stadtverwaltung steht dabei gerne unterstützend zur Seite, etwa bei der Kontaktaufnahme mit Eigentümerinnen und Eigentümern oder bei der Koordination organisatorischer Abläufe.
„Ich hoffe sehr, dass dies nur der Anfang ist und viele weitere Schaufenster folgen“, so Bürgermeister Brasch. Die Idee, Leerstand durch kreative Nutzung aufzuwerten, sei nicht neu – doch entscheidend sei am Ende die Umsetzung. Der Kunstverein habe hier großartige Arbeit geleistet und damit ein Projekt mit Vorbildcharakter auf den Weg gebracht.
Quelle: Redaktion MKK Echo