Samstag, Februar 22, 2025
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„Wichtiger Beitrag für das demokratische Zusammenleben in unserer Stadt“

Kulturforum Hanau: 400.000 Gäste / 3500 neue Mitglieder / 345.000 Ausleihen im Jahr 2024 / 70 Veranstaltungen
Fast 400.000 Menschen besuchten im vergangenen Jahr das Kulturforum Hanau mit Stadtbibliothek, Medienzentrum, Bildungsberatung und zahlreichen weiteren Angeboten. Damit erreichten die Besucherzahlen erneut das hohe Niveau von 2023. An besonders geschäftigen Tagen kamen bis zu 1200 Menschen in das Gebäude am Freiheitsplatz. Mit rund 3500 Neuzugängen stieg die Zahl der Mitglieder im Jahr 2024 auf knapp 13.000 an. Auch die 70 Veranstaltungen im Lesecafé des Kulturforums waren gut besucht.

„Passend zum Slogan „Kulturforum Hanau. Wo Vielfalt zu Hause ist“, nutzen die Menschen das Kulturforum auf vielfältige Art und Weise: Lesen, Lernen, Recherchieren, Beratung suchen, kreativ sein, verweilen, sich austauschen oder sich begegnen“, berichtet Dr. Esther Mikuszies, die Leiterin des Kulturforums. Dass die Bürgerinnen und Bürger das Kulturforum Hanau neun Jahre nach der Eröffnung so gut annehmen, freut auch Oberbürgermeister Claus Kaminsky: „Das Kulturforum Hanau leistet einen wichtigen Beitrag für das demokratische Zusammenleben in unserer Stadt. Es ist bemerkenswert zu sehen, wie vielfältig die Menschen diesen Ort nutzen. Durch den Zugang zu Medien und Informationsdiensten in der Stadtbibliothek können sie informiert handeln und sich in die Stadtgesellschaft einbringen.“

Für Martin Hoppe, Fachbereichsleiter für Kultur, Stadtidentität und internationale Beziehungen, ist das Kulturforum Hanau zu einem wichtigen dritten Ort in der Innenstadt geworden: „Die Menschen in Hanau haben hier die Möglichkeit auf lokale Stimmen sowie Literaten und Kulturschaffende aus ganz Deutschland zu treffen und können sich so über aktuelle Themen austauschen“. So wurde dem Schriftsteller Rafik Schami im Oktober auf der Bühne des Lesecafés die Grimm-Bürgerdozentur der Stadt Hanau verliehen. Der deutsch-syrische Schriftsteller schenkte der Stadtbibliothek Hanau Übersetzungen seiner Bücher und Geschichten in 28 Sprachen, die nun ausgeliehen werden können.

„Wer durch die Gänge schlendert wird viele Sprachen zu hören bekommen. Ich würde sehr gerne die mehrsprachigen Medienbestände ausbauen und mich über Förderinnen und Förderer freuen, die uns dabei unterstützen“, so Dr. Mikuszies.

Zahlen, Daten, Fakten

Zu den Angeboten im Kulturforum zählen Stadtbibliothek, Stadtarchiv und landeskundliche Abteilung, Medienzentrum und Bildarchiv, der Bildungspunkt Hanau der Agentur für Arbeit, der Hanauer Geschichtsverein 1844 e.V. und die Wetterauische Gesellschaft für die gesamte Naturkunde zu Hanau e.V. sowie Schreibzimmer, Bildungsberatung, Grundbildungszentrum und Lernwerkstatt der VHS Hanau.

Die Stadtbibliothek

Die Stadtbibliothek Hanau zählt derzeit fast 13.000 Mitglieder – davon kommt ein Drittel aus Hanau, ein Viertel aus dem Main-Kinzig-Kreis und ein kleiner Rest aus dem gesamten Bundesgebiet. Rund 3500 Menschen haben sich 2024 als Mitglied der Stadtbibliothek neu angemeldet.

Auch die hohen Ausleihzahlen belegen das Interesse der Bürgerinnen und Bürger am Kulturforum: Eine Auswahl aus 150.000 Büchern vor Ort, 44.000 digitalen Exemplaren in der Onleihe und Zeitungsartikeln in über 60 Sprachen in der App ‚Pressreader‘ stehen zur Verfügung. Davon wurden im Jahr 2024 insgesamt 244.920 physische Medien ausgeliehen und 104.430 digitale Medien aus dem Onleihe-Verbund Hessen.

Das Medium mit den meisten Ausleihen (404 Mal!) ist die DVD „I, Robot“ von Regisseur Alex Proyas, ein Science-Fiction-Film über humanoide Roboter im Chicago des Jahres 2035. Im Bereich der schönen Literatur war das Buch „Frau Dr. Moormann & ich“ von Elke Heidenreich mit 21 Ausleihen am beliebtesten. Auch den Roman „Der Dorfladen. Wo der Weg beginnt“ von Anne Jacobs sowie den Island-Krimi „Verlogen“ von Eva Björg AEgisdottir haben die Menschen in Hanau gerne gelesen. Die Hitliste der Sachbücher führte 2024 ein Buch aus dem Portal Stadtgeschichte: „Auszeit für die Seele im Rhein-Main-Gebiet. 33 Orte zum Innehalten, Lauschen und Aufblühen“ von Annette Bernjus. Insgesamt 763 Ausleihen hat das Portal Stadtgeschichte 2024 zu verzeichnen.

Die Mitglieder der Stadtbibliothek sprechen viele Sprachen. So haben die Leserinnen und Leser im Pressreader mehr als 13.000 Zeitschriften genutzt, darunter in den Sprachen: Deutsch, Englisch, Polnisch, Norwegisch, Spanisch, Französisch, Italienisch, Chinesisch, Niederländisch, Türkisch, Portugiesisch, Indonesisch, Japanisch, Malaiisch, Ukrainisch, Vietnamesisch, Dänisch, Griechisch, Schwedisch, Kroatisch, Rumänisch, Slovenisch, Slowakisch, Afrikaans, Albanisch, Russisch, Hebräisch, Serbisch, Tschechisch und Belarussisch.

Kinder- und Jugendbibliothek

Großer Beliebtheit erfreut sich auch die Kinder- und Jugendbibliothek. Die Ausleihzahlen waren 2024 höher denn je. Mehr als 82.800 Ausleihen gab es bei den Kinderbüchern 2024, im Vorjahr waren es 75.460.

Die Bände „Gregs Tagebuch“ sind der Renner bei den Kinderbüchern, allen voran der neueste Band „Kein Plan von nix“. Aber auch Tiptoi Bücher wie „Merken und Konzentrieren“, „Wir entdecken die Musik“, „Wir entdecken die Dinosaurier“, verschiedene Teile der „Schule der magischen Tiere“ und „Drei ??? Kids“ sind sehr beliebt. Die Bilderbücher mit den meisten Ausleihen waren: „Ein neues Haus für Charlie“, es folgen „Das kleine Wir“, „Ricki zieht um“, dann kommen Conni und Peppa Pig Bücher. Als Kinderhörspiele übertreffen die beliebten ‚Tonies‘ die Bücher mit den Ausleihzahlen. Die insgesamt 544 Tonies in der Stadtbibliothek wurden über 7800 Mal ausgeliehen. Besonders beliebt waren 2024 „Tabaluga“, „Drei Landratten bauen ein Schiff (Petzi) und „Vorsicht bissig!“.

Über umfassende Angebote führt das Team der Kinder- und Jugendbibliothek die jungen Leserinnen und Leser an die Stadtbibliothek Hanau und deren Nutzung heran. 2024 fanden über 80 Führungen für Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Klassen, für Grundschulen und Kitas statt. Die Klassenführungen sind weit im Voraus ausgebucht und ausschließlich online buchbar. Besonders beliebt waren auch im Jahr 2024 die 51 Samstagsgeschichten der ehrenamtlichen Vorleserinnen und des Hanauer Märchenerzählkreises. Hinzu kommen Vorlesestunden, Vorlesewettbewerb, Fabulierwettbewerb der Hanauer Schulen, Buchdurst-Sommerleseclub, Buchclub, Yoga & Märchen, Comicworkshop, ein Podcast-Projekt, U3-Vorlesetermine und eine Schreibwerkstatt – dies ist das Spektrum an Angeboten, welche das Team der Kinder- und Jugendbibliothek 2024 organisiert und auf die Beine gestellt hat.

Medienzentrum

„Im Medienzentrum wurden im letzten Jahr 45mal Geräte ausgeliehen. 741 Teilnehmer haben an 97 Veranstaltungen teilgenommen. Die Plattform Edupool wurde insgesamt 252.258 Mal angeklickt. 4.7 Terrabyte an Video- und Unterrichtsmaterial wurden gestreamt“, weiß Thomas Masztalerz, Leiter des Medienzentrums und des Bildarchivs der Stadt Hanau zu berichten.

Makerspace

„Ebenfalls sehr beliebt ist der MakerSpace im ersten Obergeschoss – eine Kooperation zwischen Medienzentrum und Stadtbibliothek. Der MakerMittwoch zwischen 17 und 20 Uhr hat sich als offenes Angebot etabliert, bei dem Interessierte auch ohne Vorkenntnisse einen ersten Einblick in die digitale Werkstatt mit ihren technischen Möglichkeiten erhalten“, erzählt Mikuszies. Eine erste Einführung zur Nutzung der digitalen Geräte gibt es bei den Geräteführerscheinen. 2024 fanden 17 Schulungen mit 101 Teilnehmenden für den 3D-Filament-Drucker, 14 Schulungen mit 80 Teilnehmenden für den Lasercutter, 11 Grundkurse Schneidplotter mit 61 Teilnehmenden und sieben Geräteführerscheine für den 3D-Resin-Drucker für 36 Teilnehmende statt. Neben dem MakerMittwoch als offenem Angebot gibt es seit 2024 einen Young MakerSpace für Kinder und Jugendliche. In Kooperation mit dem Deutschen Goldschmiedehaus wurde erstmals der Workshop „Schmuck aus dem 3D-Drucker“ angeboten, der vom Deutschen Bibliotheksverband im Monat Dezember als Workshopidee des Monats ausgezeichnet wurde.

2024 lag der Fokus bei Veranstaltungen mit Kindern und Jugendlichen zum Thema 3D-Druck und Programmieren – beispielsweise mit dem Calliope Mini oder mit Scratch. Zahlreiche Schülerinnen und Schüler haben den MakerSpace kennengelernt. Der MakerSpace hat erstmals am Kindersoftwarepreis TOMMI teilgenommen und verschiedene Ausflüge organisiert, unter andeen zum Jugendzentrum Lamboypark oder zum Industriepark in Wolfgang, um Einblicke in den Metall-3-Druck zu gewinnen. Kurz vor der Weihnachtspause war der MakerSpace besonders nachgefragt zum Herstellen und Verschönern von Geschenken. An 16 Öffnungstagen im Dezember gab es 56 Reservierungen.

Gaming-Raum

Ein neuer Gaming-Raum hat 2024 in der Jugendbibliothek eröffnet. 150 Personen haben an 25 Freitagnachmittagen die Möglichkeit zum freien Spielen genutzt. Zusätzlich fanden im Lesecafé drei Games-Quizz-Veranstaltungen statt, eine davon speziell für Jugendliche.

Die beliebtesten Spiele waren Spider Man Miles Morales, The Crew Motorfest sowie God of War – Ragnarök für die Play Station 5. Auf Nintendo Switch waren es Super Mario und Fifa 23: auf der PS 4 Sonic Frontiers, Spongebob Squarepants – The Cosmic Shake und Elden Ring. Für die Xbox wurden der Microsoft Flight Simulator, Assassin’s Creed Mirage und Forza Horizon 5 am häufigsten ausgeliehen.

Veranstaltungen im Lesecafé

2500 Personen haben im Jahr 2024 circa 70 Veranstaltungen im Lesecafé besucht. Von Vorträgen zu gesellschaftlichen Themen, der beliebten Reihe Gesundheitstalk des Vereins gesundes Hanau e.V., Veranstaltungen im Bereich der Demokratiebildung, Vernissagen, Bürgerbeteiligung, Reisereportagen, Preisverleihungen bis Filmvorführungen gab es ein breites inhaltliches Spektrum. Gleich zu Beginn des Jahres fand die Buchpremiere von „Geboren, aufgewachsen und ermordet in Deutschland. Das zu kurze Leben meines Bruders Gökhan Gültekin und der Anschlag von Hanau“ von Çetin Gültekin und Mutlu Kocak statt. Auch Said Etris Hashemi stellte sein Buch „Der Tag, an dem ich sterben sollte. Wie der Terror in Hanau mein Leben für immer veränderte“ im Kulturforum vor. Im Laufe des Jahres sprach die Autorin Julia Korbik über ihr neues Buch „Schwestern. Die Macht des weiblichen Kollektivs“. Meron Mendel hatte sein Buch „Über Israel reden“ vor dem Angriff auf Israel am 8. Oktober 2023 veröffentlicht und diskutierte im Lesecafé mit dem Publikum.

2024 stand zudem im Zeichen des Lesefestivals „Hanau liest ein Buch“, in dessen Mittelpunkt der Roman Dschinns von Fatma Aydemir stand. Die Autorin kam zum Anlesen und zur Festivaleröffnung gleich zwei Mal nach Hanau und die Hanauerinnen und Hanauer organisierte an die 80 Lesungen an ganz unterschiedlichen Orten in der Stadt.

Im Herbst sprach der in Hanau wohnhafte „Dieto“ Kretzschmar über sein Leben als Artist, das Hera Lind in ihrem Roman „Mit dem Mut zur Liebe“ zu Papier brachte.

Stadtarchiv

Im Stadtarchiv sind die Anfragen 2024 im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen. Neben den 826 Menschen, die das Stadtarchiv besucht haben, wurden über 2000 Anfragen beantwortet. Innerhalb der Verwaltung hat das Stadtarchiv zahlreiche Akten übernommen. Neben den jährlichen Übernahmen aus dem Standesamt (rund zwei Regalmeter) waren das weitere sieben Meter von der Volkshochschule, circa neun Meter von den städtischen Bädern, circa 130 Meter sowie einige großformatige Pläne von der Baugesellschaft, rund acht Meter von der Bauaufsicht, circa 35 Meter von der Hanauer Straßenbahn, circa vier Meter und mehrere Gegenstände vom Büro des Oberbürgermeisters, weitere 25 Meter vom Veranstaltungsbüro, circa 14 Meter vom Museum, etwa einen Meter vom Bürgerservice, rund acht Meter und Gegenstände vom Amt für Sozialen Zusammenhalt und Sport, etwa einen Meter vom Fachbereich Stadtentwicklung, und rund sechs Meter vom Bildarchiv/Medienzentrum. Aus privaten Beständen hat das Stadtarchiv mehrere Nachlässe/Vorlässe und Geschenke bekommen: bislang einzelne Objekte von Roland von Gottschalck, der zum 15. Dezember 2024 als Stadtfotograf in die Rente verabschiedet wurde sowie circa sieben Meter der Familie Bury-Kaiser.

Bild: © Medienzentrum Hanau
Kulturform 4
Bühne Lesecafé

 

Quelle: Redaktion MKK Echo

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