Samstag, Februar 22, 2025
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Mit Tanz für eine Welt ohne Gewalt gegen Frauen – auch Nidderau beteiligt sich an einer weltweiten Aktion

Nidderau. „One Billion Rising“ oder gemeinsam gegen Gewalt an Frauen und Mädchen heißt eine Aktion, die seit 2012 weltweit jährlich am 14.Februar, dem sogenannten Valentinstag begangen wird. In diesem Jahr hat sich auch die Stadt Nidderau erstmalig an der Aktion beteiligt und zu einem gemeinsamen Tanzen auf dem Stadtplatz aufgerufen. „Es ist das erste Mal in Nidderau. Und ehrlich gesagt, ich hatte vorher noch nie etwas von dieser Aktion gehört“, gestand Bürgermeister Andreas Bär offen zu Beginn der Veranstaltung. Dann erinnerte er daran, dass der internationale Aktionstag  One Billion Rising mehr als ein Protest sei. Mit ihm soll das Bewusstsein geschaffen werden, Solidarität zu fördern und Veränderungen herbeizuführen, um eine Welt ohne Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu verwirklichen.
„One Billion“ (eine Milliarde) bezieht sich auf eine UN-Statistik, nach der eine von drei Frauen in ihrem Leben Gewalt erfahren muss, die misogyn, sexistisch, rassistisch, ableistisch, antiziganistisch sowie xenophob sein kann. Bei einer Weltbevölkerung von acht Milliarden Menschen sind das mehr als eine Milliarde Mädchen und Frauen.
Eingeladen zu der Aktion hatte der Fachbereich Soziales. Und weil in dieser Jahreszeit und zu der Uhrzeit – 12 Uhr mittags – mit keinem allzu großem Andrang gerechnet wurde, hatte der Fachbereich die Leitung der naheliegenden Bertha von Suttner-Schule angesprochen und um Unterstützung gebeten. Mit Erfolg, denn pünktlich um 12 Uhr versammelte sich eine größere Anzahl von Schülerinnen und Schüler unter der Leitung der pädagogischen Koordinatorin Simone Studebaker auf dem Stadtplatz. Allerdings war der Aufruf zum gemeinsamen Tanzen offensichtlich nur bei der Schulleitung angekommen, denn die Schüler hielten sich bei der späteren Tanzaktion bedauerlicherweise im Hintergrund trotz Ermunterung des Bürgermeisters in Richtung der Jungen, ihre Scheu vor dem Tanzen ausnahmsweise ablegen zu wollen. Doch ihr Erscheinen war nicht ganz umsonst, denn acht von ihnen machten hinter Masken noch einmal deutlich, warum es den Aktionstag gibt. Laut ihren Aussagen zählt Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu den meistverbreiteten und verheerendsten Menschenrechtsverstößen weltweit. Schätzungen zufolge haben 35 Prozent aller Frauen irgendwann in ihrem Leben Gewalt erlitten; in manchen Ländern beträgt dieser Anteil sogar 70 Prozent. Jede dritte Frau in Europa ist Opfer von körperlicher oder sexueller Gewalt. Jüngsten Eurostat-Zahlen zufolge waren im Jahr 2015 mehr als neun von zehn Vergewaltigungsopfern und mehr als acht von zehn Opfern sexueller Übergriffe Mädchen und Frauen, während fast alle, die wegen solcher Verbrechen inhaftiert waren, männlich waren (99 Prozent).
Nach dieser Aufführung der Schüler machten anschließend sieben Frauen in ihrer Heimatsprache , darunter unter anderem arabisch, indisch, serbisch und ukrainisch deutlich, dass Gewalt an Frauen ein Verbrechen sei, auch wenn es hinter verschlossenen Türen geschehe und dass ein Nein grundsätzlich Nein bedeute.
Den Abschluss der Veranstaltung sollte dann eigentlich der gemeinsame Tanz zum selben Lied bilden, um so ein Zeichen zu setzen und internationale Solidarität zu zeigen. Geplant war dafür das Einüben einer kurzen Choreografie, die dann anschließend mehrfach getanzt werden sollte. Dafür waren professionellen Vortänzerinnen vorgesehen. Doch die Tanzstunde bleib aus. Stattdessen rief Simone Studebaker die Anwesenden auf, sich ihr anzuschließen und gemeinsam einen Tanz zu improvisieren. Ihrem Aufruf folgten dann aber nur etwa 10 Personen. Nach 25 Minuten war die Veranstaltung dann auch schon zu Ende.
155 Städte allein in Deutschland haben sich in diesem Jahr an dem Aktionstag beteiligt.
Jürgen W. Niehoff

3 Fotos anbei
1. 10 Frauen und der Bürgermeister beteiligte sich an der Tanzaktion „Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen auf dem Nidderauer Stadtplatz
2. Dank dem Mitwirken der pädagogischen Koordinatorin Simone Studebaker (re.) war der Aktionstag noch ein Erfolg
3. 8 Schüler der Bertha von Suttner-Schule trugen hinter Masken die Fakten zu den Gewalttaten an Frauen vor

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Quelle: Jürgen W. Niehoff

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