Er ist ein politisches Schwergewicht und hat sich als versierter Gesundheitspolitiker über die eigenen Parteigrenzen hinaus einen Namen gemacht: Die Rede ist von Karl-Josef Laumann, seit 2017 Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen. Im Rahmen des Bundestagswahlkampf ist Laumann in diesen Tagen vielerorts unterwegs. Gemeinsam mit den beiden heimischen Bundestagskandidaten Pascal Reddig (Wahlkreis Hanau und Region) und Johannes Wiegelmann (Wahlkreis Main-Kinzig – Wetterau II – Schotten) hat er jetzt den Pflegedienst Kremer besucht. Mit dabei waren auch Adriane Kovacsek und Andreas Dietzel als Vertreter der CDU Hammersbach.
Der Pflegedienst Kremer wurde 1990 als „Ambulante Hauskrankenpflege“ durch die Eheleute Hannelore und Martin Kremer gegründet. Mittlerweile haben Sohn Patrick Kremer und Tochter Cornelia Kremer-Bock das Unternehmen, das aktuell rund 650 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zählt, übernommen. Die Schwerpunkte liegen auf den Bereichen Ambulante Pflege, Tagespflege – mit Einrichtungen an den Standorten Gründau, Hanau, Ronneburg, Nidderau, Langenselbold, Hammersbach, Jossgrund und Schlüchtern – sowie außerklinische Intensivpflege. Angebote wie die „Alltagshelfer“ ergänzen das Angebot.
Nach einem Rundgang durch die Tagespflegeeinrichtung in Hammersbach tauschten sich Laumann, Reddig und Wiegelmann mit Patrick Kremer und Betriebsleitung Sonja Kress im persönlichen Gespräch aus. Ein Thema war dabei der Kampf gegen den Fachkräftemangel in der Pflege. Patrick Kremer und sein Team gehen hier spannende neue Wege. Eine große Rolle spielen dabei die sozialen Netzwerke, die intensiv mit Videos bespielt werden, aber auch innovative Formate wie die Möglichkeit einer 60-Sekunden-Bewerbung oder Vorstellungsgespräche im firmeneigenen Bewerbungsmobil sorgen in der Branche immer wieder für Aufsehen. „Wir wollen raus aus der Jammerspirale in der Pflege, darum ziehen wir alle Register, um neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für uns zu begeistern“, begründet Patrick Kremer seine Motivation dahinter. Und der Erfolg gibt ihm recht: Tausende Bewerbungen landeten allein im Jahr 2024 auf den Schreibtischen bzw. in den E-Mail-Fächern seines mehrköpfigen Recruiting-Teams. Wichtiger als ein „glatter“ Lebenslauf sei ihm dabei, ob die Bewerberinnen und Bewerber menschlich in sein Team passen. Hospitations-Einsätze vor Vertragsunterzeichnung seien daher obligatorisch.
Zu schaffen machen den Pflegekräften die ausschweifenden Dokumentationspflichten. „Ich glaube, dass die Digitalisierung und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz hier viel positives bewirken können“, warf Karl-Josef Laumann einen Blick in die Zukunft. Wer sich für einen Job in der Pflege entscheide, sei in den seltensten Fällen ein Fan von Büroarbeit, sondern wolle den Patientinnen und Patienten direkt und pragmatisch helfen. „Deswegen finden viele Pflegekräfte das Thema Dokumentation schrecklich – und ich kann das beurteilen, denn ich bin seit 40 Jahren selbst mit einer Krankenschwester verheiratet“, sagte er mit einem Augenzwinkern.
Auf Dauer könne das Pflegesystem aufgrund der demografischen Entwicklung nur durch die Zuwanderung von qualifizierten Fachkräften aus dem Ausland am Laufen gehalten werden. „Es kommen aber nicht nur Arbeitskräfte zu uns, sondern Menschen, die in Deutschland leben, arbeiten, wohnen und glücklich sein wollen“, warb Laumann um mehr Empathie und gegenseitiges Verständnis.
Um die Finanzierung der Pflege auch künftig sicherzustellen, sei es notwendig, die ins Schlingern geratene deutsche Wirtschaft wieder ans Laufen zu bekommen. „Wir können die Beiträge zur Pflegeversicherung nicht immer weiter erhöhen. Als Sozialminister weiß ich aber auch: Gehen zwei Millionen Arbeitsplätze verloren, dann können Sie dagegen nicht ansparen. Das funktioniert nicht. Eine erfolgreiche Wirtschaft ist die Basis für alles.“
Pascal Reddig und Johannes Wiegelmann bedankten sich bei Patrick Kremer und seinem Team für die Einblicke aus der Praxis und den offenen Austausch. Ein besonderer Dank galt Karl-Josef Laumann für seine Unterstützung und die guten Impulse. „Pflege muss verlässlich und bezahlbar sein. Ganz wichtig ist dabei eine stärkere Entlastung der Angehörigen, beispielsweise durch ein flexibles Pflegebudget. Insgesamt gilt: Weniger Papierkram, mehr Zuwendung für die Pflegebedürftigen“, so die beiden CDU-Kandidaten.
Quelle: Team Wiegelmann und Team Reddig