Donnerstag, Februar 13, 2025
StartRegion 5Bad Soden-Salmünster"Jede Schließung eines kleinen, regionalen Landwirtschaftsbetriebs ist folgenreich"

“Jede Schließung eines kleinen, regionalen Landwirtschaftsbetriebs ist folgenreich”

Seit 75 Jahren gibt es die Fleischerei Bien in Oberndorf, die heute in dritter Generation von Rudolf Bien und seinen Söhnen Michael und Timo Bien betrieben wird. Gemeinsam mit Jürgen Franz und Uwe Sachs hat der heimische CDU-Bundestagskandidat Johannes Wiegelmann (Wahlkreis Main-Kinzig – Wetterau II – Schotten) das Jossgründer Familienunternehmen besucht.

Michael Bien führte die Besucher durch den Betrieb. Ob Partyservice, der Verkauf von Convenience-Produkten servierfähig aus dem Glas oder die Belieferung von großen Supermarktketten – die Familie Bien hat immer wieder unternehmerischen Mut bewiesen und neue Wege beschritten. Dreh- und Angelpunkt bleibt aber die eigene Filiale in der Oberndorfer Ortsmitte, die ihren festen Platz im Gemeindeleben hat.

Auch das heimische Handwerk klagt über die zunehmende Bürokratisierung und Überregulierung. Immer neue Verordnungen und Vorschriften machten ihm und seinen Kollegen zu schaffen, berichtete Michael Bien. Vielen regionalen Bauern gehe es mittlerweile genauso. Die zunehmende Bürokratie sowie wechselnde politische Vorschriften machen es der gesamten Lieferkette schwer. „Die Folge ist, dass man sich jede hohe Investition lieber zweimal überlegt, da eine Zukunftsunsicherheit besteht. Jede Schließung eines kleinen, regionalen Landwirtschaftsbetriebs ist folgenreich. Zum Schluss bleiben weitgehend nur noch Großschlachtereien übrig, bei welchen die Tiere hunderte Kilometer weit quer durchs Land mit dem Lkw gekarrt werden – wollen wir das?“, fragte Michael Bien.

Darüber hinaus war der Fachkräftemangel Thema des Gesprächs. Weil es immer schwieriger werde, genügend passende Fachkräfte zu finden, informiere man sich bereits ergänzend über neue Zukunftsmodelle, wie zum Beispiel so genannte Hybridläden, die nach Geschäftsschluss ohne Verkaufspersonal auskommen, aber längere Öffnungszeiten gewährleisten. Aktuell zählt die Fleischerei Bien 31 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter inklusive Teilzeitkräfte, Aushilfen und einem Auszubildenden. Ein zweiter wird das Team ab Sommer verstärken.

Johannes Wiegelmann bedankte sich für den offenen Austausch und versprach, die Anregungen – gerade mit Blick auf das Thema Entbürokratisierung – mit in die politische Diskussion zu nehmen. „Die Politik muss damit aufhören, immer höhere Hürden aufzubauen.“

 

Quelle: Team Wiegelmann

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