Wächtersbach. Die hessische Landtagsabgeordnete und SPD-Generalsekretärin Josefine Koebe und Bundestagskandidat Michael Neuner (SPD) besuchten gemeinsam mit Bürgermeister Andreas Weiher das „Alte Amtsgericht“ in Wächtersbach. Bei einem Rundgang durch die Räumlichkeiten tauschten sie sich mit den Verantwortlichen über die bisherigen Erfahrungen seit der Eröffnung aus.
Bürgermeister Weiher betonte, dass es sich beim „Alten Amtsgericht“ um ein Leuchtturmprojekt für die gesamte Region handle. Das Konzept vereint Tagespflege, U3-Kinderbetreuung und soziale Begegnungsräume unter einem Dach und bietet damit ein beispielhaftes Modell für moderne Pflege und generationenübergreifendes Zusammenleben. „Das ist ein Projekt, von dem die Stadt noch in vielen Jahrzehnten profitieren wird – genauso wie vom Schloss Wächtersbach“, so Weiher.
Bürokratie bremst oft sinnvolle Lösungen
Im Gespräch wurde auch über die Herausforderungen bei der Umsetzung solcher Projekte diskutiert. Ein zentraler Punkt war der enge gesetzliche Rahmen, der Bauvorhaben oft komplizierter als nötig macht. „Wir stehen uns als Gesellschaft manchmal selbst im Weg“, waren sich Koebe, Neuner und Weiher einig. Ein Beispiel ist die vorgeschriebene Mindestfläche pro Person in der Tagespflege – eine Vorgabe, die zwar gut gemeint ist, aber eine flexiblere Nutzung der Kapazitäten verhindert. „Eine Anpassung der Standards könnte helfen, mehr Menschen einen Tagespflegeplatz zu ermöglichen, ohne dabei Abstriche bei der Qualität zu machen“.
Neben dem fachlichen Austausch kam auch die Praxis nicht zu kurz: Die Gäste nutzten die Gelegenheit für ein kleines Spiel mit den Seniorinnen und Senioren der Tagespflege, bevor es um ein weiteres zentrales Thema ging – die finanzielle Herausforderung solcher Projekte. „Wir brauchen langfristig tragfähige Finanzierungsmodelle, damit solche wichtigen sozialen Einrichtungen nicht an steigenden Kosten scheitern“, betonte Koebe.
Zum Abschluss waren sich alle einig: Das „Alte Amtsgericht“ ist ein Modellprojekt, das zeigt, wie moderne Pflege, Kinderbetreuung und Begegnung zusammen gedacht werden können. „Wir brauchen mehr solcher innovativen Konzepte – und weniger bürokratische Hürden, die sinnvolle Lösungen ausbremsen“, fasste Neuner zusammen.
Foto (v.l.n.r.): Andreas Weiher, Josefine Koebe, Michael Neuner, Astrid Rost
Quelle: SPD Main-Kinzig