Nidderau. Die Stimmung im Ortsbeirat Heldenbergen war in seiner jüngsten Sitzung am Montagabend im Hessischen Hof recht angespannt. Der desolate Zustand vieler Straßen und Plätze in Heldenbergen geben Anlass zu Sorgen. Beispiel der sogenannte `Rote Platz´ am Castellring, besser bekannt als der `freie Platz´ mitten im Wohngebiet. Dort sind die Pflastersteine herausgebrochen, Baumscheiben beschädigt und auch der Zustand der dort stehenden Sitzbank lädt keinem mehr zum Sitzen ein. Schon vor längerer Zeit war die Verwaltung vom Ortsbeirat aufgefordert worden, Sanierungsmaßnahmen zum Erhalt der Freizeitinsel veranlassen zu sollen. Da die erforderlichen Maßnahmen auf rund eine Million Euro geschätzt wurde, sollten Fördermittel die Aufgabe erleichtern. Doch der erste Anlauf beim Bund, der für solche Fälle ein eigenes Programm aufgelegt hatte, landet im Aus: der Fördertopf war leer. Nun besucht es die Verwaltung über einen anderen Weg, nämlich über die Förderung von kommunalen Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen. Im neuen Haushalt 2025/26 soll dafür eine entsprechende Investition vorgesehen werden. Doch das reichte dem Ortsbeirat nicht. Nach eingehender Diskussion wurde der Beschluss gefasst, eine schnelle Sanierung und zwar unabhängig von eventuellen Fördermaßnahmen zu fordern. Außerdem soll der Ortsbeirat bei der Planung hinzugezogen werden.
Des Weiteren soll die Verwaltung dem Ortsbeirat den Sachstand der Planungsarbeiten für die Sanierung der Beethovenallee mitteilen.
Verärgert war der Ortsbeirat auch darüber, dass ihm auf seine Anfrage nach dem Betriebsbeginn der neuen Wertstoffsammelstelle und der Weiternutzung der alten Sammelstelle wiederum nur eine vage Antwort gegeben wurde. Danach sollen die Planungsarbeiten nun vergeben worden seien. Auf einen genauen Betriebsbeginn will die Stadt auch nach mehr als drei Jahre nach dem Kauf des Grundstückes sich weiterhin derzeit noch nicht festlegen. Da sich das Gelände in einem verwahrlosten Zustand befinde, forderte der Ortsbeirat zumindest eine umgehende Pflege des Außenbereichs. Unklar ist auch weiterhin, was mit der alten Sammelstelle geschieht.
Umgehendes Tätigwerden der Verwaltung forderte der Ortsbeirat auch im Hinblick auf die Beleuchtung auf dem Fußweg zwischen Raiffeisenstraße und Mittelburg sowie bei der Beseitigung der Gefahrenstelle – lose Steinplatten auf dem Gehweg – an der Bushaltestelle vor der katholischen Kirche.
Der Tagesordnungspunkt `Vorbesprechung zum neuen städtischen Doppelhaushalt 2025/26´ schien ein wahres Wunschkonzert zu werden. „Ich weiß gar nicht, wo ich mit der Aufzählung der kaputten Straßen und Plätze in Heldenbergen anfangen soll“, und dann begann Ortsvorsteher Erich Lauer (CDU) mit der Aufzählung. Saalburgstraße, Siemensstraße, Bahnhofstraße, Hadrianstraße usw, usw. „Viele Straße müssen dabei sogar grundhaft erneuert werden, was Millionen Euro verschlingen wird“, so Lauer weiter. Eingestellt in die vergangenen Haushalte waren jedoch lediglich rund 300.000 Euro pro Jahr und das für alle Stadtteile zusammen. „Wir werden deshalb die Aufstellung des Doppelhaushaltes dieses Mal mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgen“, waren sich die Ortsbeiratsmitglieder einig.
Eine schnellere Gangart forderte der Ortsbeirat schließlich auch für die Erweiterung des Feuerwehrgebäudes Heldenbergen. Durch die Fortschreibung des Bedarfsentwicklungsplanes der Feuerwehr Nidderau und die damit zusammenhängende Einrichtung eines Katastrophenstützpunktes am Standort Heldenbergen soll die Feuerwehrwache um Umkleideräume sowie einen Raum für Führungskräfte und um weitere Parkplätze erweitert werden. Der Ortsbeirat befürwortet nicht nur die geplanten Maßnahmen, sondern setzt sich nun dafür ein, dass eine zügige Umsetzung erfolgt.
Abschließend regt der Ortsbeirat eine separate Parkbucht auf der Adenauer-Allee als Ladezone für die Gaststätte im Forum an. Damit soll das unnötige Befahren des Stadtplatzes für Lieferfahrzeuge vermieden werden. Die Verwaltung soll eine solche Möglichkeit prüfen.
Jürgen W. Niehoff
2 Fotos anbei
1. der rote Platz am Castellring soll grundlegend saniert und aufgewertet werden.
2. Mitglieder des Ortsbeirates während der Ortsbeiratssitzung am Montag. In der Mitte Ortsvorsteher Erich Lauer
Quelle: Jürgen W. Niehoff