Nach Erntezeit und einer zwölfstündigen Nachtschicht beim Rettungsdienst hat der Landtagsabgeordnete Patrick Appel seine Praktikumsreihe fortgesetzt: Diesmal auf einer Baustelle mit dem Malerfachbetrieb Klein & Klein aus Glauburg. Dabei unterstützte Appel das Team aktiv bei typischen Arbeiten wie Spachteln auf dem Gerüst, Säcke schleppen, Zuschneiden, Abkleben oder Anrühren: “Heute hört man viel zu oft, dass jeder unbedingt Abitur machen und studieren müsse. Doch das stimmt nicht: Gerade für junge Menschen kann eine handwerkliche Ausbildung ein spannender Weg sein. Bei uns im Handwerk gibt es großartige Menschen und Unternehmen, die mit viel Engagement, Mut und Machermentalität ihr Gewerk ausführen. Klein & Klein ist dafür ein absolutes Vorzeigebeispiel. Oft kennt man Handwerksbetriebe, die über mehrere Generationen hinweg existieren, aber der Malerfachbetrieb ist etwas ganz Besonderes: Hier haben zwei Brüder den mutigen Schritt in die Selbstständigkeit in erster Generation gewagt. Es ist für mich immer wieder beeindruckend, was hier geschaffen wurde. Es hat mich damals als Kandidat schon tief beeindruckt, dass die Brüder diesen Betrieb aus eigener Kraft aufgebaut haben, und es war mir wichtig, jetzt als Abgeordneter wiederzukommen,” so Appel über seinen Arbeitseinsatz auf der Baustelle.
Andreas Klein vom Glauburger Malerfachbetrieb erklärte: “Ob hohe Bau- und Energiekosten oder Fachkräftemangel, wir spüren die wachsenden finanziellen Herausforderungen und das bundesweit schlechte Wirtschaftsklima hier direkt. Gleichzeitig ist es durch den Fachkräftemangel immer schwieriger, geeignete, fleißige und motivierte Mitarbeiter zu finden. In der Politik wird mir dabei viel zu oft über diese Themen geredet, aber ohne praktische Erfahrung oder fachliche Ahnung. Politiker sollten nicht einfach aus dem warmen Büro altkluge Ratschläge geben oder sich nur im Wahlkampf für die Menschen interessieren, sondern selbst die Herausforderungen vor Ort aus praktischer Erfahrung kennen. Ich würde mir wünschen, dass weniger geredet und mehr angepackt wird, aber auch einfach mal uns vor Ort zugehört wird. Deshalb ist es wichtig, dass sie sich nicht nur in ihren Hauptstadtblasen bewegen und uns auf Augenhöhe und nicht von oben herab begegnen. Gleichzeitig ist es wichtig, dass sie Klartext sprechen, den direkten Draht zu uns normalen Menschen und ein offenes Ohr für unsere Themen haben.”
“Genau das ist das Ziel meiner Praktikumsreihe: Als Abgeordneter muss ich oft weitreichende Entscheidungen für alle Lebensbereiche treffen. Das kann ich aber nur, wenn ich mich vorher ausreichend bei den Experten vor Ort informiert habe. Gleichzeitig möchte ich mit dem Praktikum ein Zeichen setzen: Indem ich verschiedene Branchen im Selbstversuch ausprobiere und dabei die unterschiedlichsten Arbeits- und Ausbildungsplätze vorstelle, möchte ich auch für diese werben. Ich möchte damit zum Beispiel zeigen, dass es im Handwerk spannende und interessante Berufe gibt, die erfüllende Perspektiven bieten. Mein Praktikum auf der Baustelle war damit auch ein persönliches Bekenntnis für die echten Leistungsträger in unserer Gesellschaft: Unsere Region lebt nämlich von einem starken Handwerk und einem engagierten Mittelstand. Kurzum: Ohne sie läuft nichts! Sie sind das wirtschaftliche Rückgrat und der Herzmuskel unserer Region!” unterstrich Appel und dankte für den guten Austausch und die praktischen Einblicke!
Quelle: Tom Tailor