Gesellschaft für Arbeit, Qualifizierung und Ausbildung macht Menschen im Seminar „Leben, Arbeit, Sprache“ fit für den Arbeitsmarkt
Main-Kinzig-Kreis. – Die Kernkompetenz der kreiseigenen Gesellschaft für Arbeit, Qualifizierung und Ausbildung ist es, Menschen fit zu machen für das Arbeitsleben – ausgehend davon, welche Art von Unterstützung sie dafür benötigen. Das Erlernen der deutschen Sprache kann eine dieser Schlüsselqualifikationen sein. Aktuell läuft an den AQA-Standorten in Hanau und Gelnhausen das Seminar „Leben, Arbeit, Sprache“. Jeweils 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen in insgesamt vier Kursen, die jeweils über drei Monate gehen, die deutsche Sprache mit Blick auf das Berufsleben. Gefördert wird das Projekt vom Land Hessen und vom Europäischen Sozialfonds. Die Projektphase hat im Sommer begonnen und läuft insgesamt zwei Jahre.
Im Seminar sitzen Menschen jeden Alters, die bereits Grundkenntnisse der deutschen Sprache haben und die in der Lage sind, die lateinische Schrift zu lesen. Es sind Menschen mit sehr unterschiedlichen Lebensbiografien und Berufsausbildungen. In ihrer Heimat waren sie Juristen oder Polizisten, sie haben in der Landwirtschaft gearbeitet oder waren im häuslichen Umfeld, in der Dienstleistungsbranche oder im gewerblichen Bereich tätig. Herkunftsländer sind nordafrikanische Staaten und Westasien, aber auch die Ukraine.
„Das Seminar bietet den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Möglichkeit, Sprache mit direkter praktischer Anwendung zu erlernen, sie werden auf diese Weise gezielt fit gemacht für den Arbeits- und Lebensalltag in Deutschland“, erklärt Erster Kreisbeigeordneter und AQA-Aufsichtsratsvorsitzender Andreas Hofmann. Die AQA leiste einen wichtigen Beitrag zur Inklusion und trage zur Verbesserung der Chancengleichheit und aktiven Teilhabe bei. „Das Seminar bereitet Menschen ganz gezielt darauf vor, sich auf dem deutschen Arbeitsmarkt zurechtzufinden. Und eben auch in der deutschen Kultur und welche Normen und Werte hier gelten“, so Andreas Hofmann. „Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind sehr motiviert und haben alle ein Ziel: Sie wollen hier in Deutschland ein selbstbestimmtes, eigenständiges Leben führen und ihren Beitrag zur Gesellschaft leisten. Die AQA ist ihnen dabei behilflich“, erklärt Andreas Hofmann.
Im Seminar lernen Menschen, die über SGB II Grundsicherung für Arbeitssuchende erhalten, nicht nur allgemein die deutsche Sprache, sondern sie erlernen auch berufsbezogene Sprache. Das bedeutet, dass sie sprachlich fit gemacht werden, damit sie im Berufsalltag zurecht zu kommen und sich im Kollegenkreis oder mit Kunden über die Arbeit austauschen können. Das Seminar enthält theoretische und praktische Anteile. Es geht um Text- und Leseverständnis, Rechtschreibung und Grammatik, die Kommunikation am Arbeitsplatz und im Alltag. Eingeübt werden aber auch Situationen wie das Vorstellungsgespräch beim Arbeitgeber, Begriffsbestimmungen etwa von Werkzeug und die Beschreibung der Tätigkeit, um die es im Beruf geht. Aber auch Allgemeinbildung und aktuelle Themen stehen auf dem Unterrichtsplan. Vermittelt werden darüber hinaus auch interkulturelle Kompetenzen, ebenso wirtschaftliche Grundlagen, Kenntnisse über das Erwerbsleben und wie das duale System der Ausbildung funktioniert.
„Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werfen aber auch einen Blick auf ihre eigene Leistungsfähigkeit und Motivation, was ja Grundvoraussetzung ist, um im Berufsleben erfolgreich zu sein. Neben einer Stärken-Schwächen-Analyse geht es auch um den Bereich Teamfähigkeit. Kurzum: Wir coachen die Menschen, die zu uns kommen, umfassend und geben ihnen Unterstützung, damit sie erfolgreich ein eigenständiges Leben aufnehmen können. Dazu tragen auch die praxisbezogenen Lerneinheiten bei, etwa in den Werkstätten“, erklärt AQA-Geschäftsführerin Helmtrud Abs.
Bildunterschrift: Blick in einen der Unterrichtsräume, wo Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Seminars „Leben, Arbeit, Sprache“ gemeinsam lernen, um sich fit für den deutschen Arbeitsmarkt zu machen.
Quelle: Redaktion MKK Echo