Freitag, September 20, 2024
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Bekommt Erbstadt nun doch sein Alten- und Pflegezentrum?

Nidderau. Die Pläne für eine mögliche Seniorenresidenz im Stadtteil Erbstadt hatte Bürgermeister Andreas Bär (SPD) bis zuletzt geheim gehalten. Erst in der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Infrastruktur und Klimaschutz am Montagabend in der Mehrzweckhalle Erbstadt vor rund 70 Zuhörern gewährte er zusammen mit Michael Straub, dem Geschäftsführer des möglichen Investors und Betreibers Römerhaus GmbH Einblick in die Pläne. „Die sind viel zu umfangreich und müssen deshalb erklärt werden“, begründete Bär das Hinauszögern der Datenweitergabe. Bereits 2016 war der Wunsch in den städtischen Gremien nach einem weiteren Altenzentrum in Nidderau laut geworden. Als Standort war zunächst Eichen ins Auge gefasst worden. Und mit dem Main-Kinzig-Kreis hatte sich auch ein erster Investor für das Projekt mit 40 Plätzen finden lassen. Doch aus finanziellen Gründen platzen diese Pläne bereits Anfang letzten Jahres und die Suche nach einem anderen Investor begann von Neuem. Einzige Vorgabe war der Standort und der hieß nun einmal Erbstadt. Für viele Investoren ein Handicap, weil der Ortsteil zu klein und zu weit abgelegen schien. Nicht aber für die Römerhaus Bauträger GmbH aus Schifferstadt, einem mittelständischen Familienbetrieb mit bereits mehreren Alten- und Pflegezentren. „Unsere Einrichtungen sind aufgrund ihrer Qualität sehr gut nachgefragt und deshalb spielt der Standort auch nur eine untergeordnete Rolle“, so Römerhaus-Geschäftsführer Miachel Straub, der seine Entwürfe sodann auch selber vorstellte. Nach dem Konzept soll das geplante Senioren-Pflegezentrum über rund 100 Pflegeappartements verfügen. Hinzu kommen etwa 12 sogenannte Servicewohnungen für betreutes Wohnen. In dem Pflegezentrum soll dann auch Kurzzeit/Verhinderungspflege angeboten werden. Außerdem soll es eine vollständig ausgestattete Großküche erhalten, mit der auch zusätzlich Schulen oder Kitas versorgt werden können. 60 bis 70 Arbeitsplätze sollen so entstehen. Das Besondere an dem Projekt ist, dass die Appartements käuflich erworben werden können. „Der Käufer hat damit zwar keinen Anspruch auf Nutzung seines gekauften Appartements, aber er rückt durch den Kauf auf der Beleg-Warteliste ganz weit nach vorne“, erläuterte Straub. Das Projekt soll nach dem Willen der Verwaltung und des Investors nun schon bald auf einer Grundstücksfläche von etwa 9.900 Quadratmetern direkt hinter dem Erbstädter Friedhof umgesetzt werden. Hierfür soll ein Kaufvertrag mit einem Verkaufspreis von 110 Euro je Quadratmeter über Beschluss durch die Stadtverordnetenversammlung in die Wege geleitet werden. Wegen des großen Umfangs von Planung und Umsetzung wird für das Projekt ein Zeitraum von drei bis vier Jahren einkalkuliert. Nach Ansicht des Bürgermeisters könnte das Projekt eines der größten der Nidderauer Stadtgeschichte werden „Alle Prognosen sagen uns, dass die Zahl der pflegebedürftigen Menschen in den kommenden Jahren deutlich ansteigen wird. Entsprechend ist es wichtig und notwendig, weitere Pflegeplätze vor Ort zu entwickeln“, so Bär.
Auch wenn im Allgemeinen das Projekt in der anschließenden Diskussion sowohl von den Ausschussmitgliedern und dem Ortsbeirat wie auch von den meisten Besuchern begrüßt wurde, so gab es doch einige wenige kritische Nachfragen. Beispielsweise: „Was kostet die Erschließung und wer zahlt die?”, wollte die Erbstädterin Britta Schütz wissen. Antwort von Bauamtsleiter Bernd Dassinger: „ Die Erschließung ist Teil der Entwicklung des anschließenden Neubaugebietes `Specke IV´ und wird deshalb von dessen Bauträgern bezahlt“. Oder ein anderer Erbstädter: „ Zieht das auch neue Infrastrukturmaßnahmen in Erbstadt nach sich?“. Die Frage wurde zwar nicht ausdrücklich bejaht, aber doch herrschte im allgemeinen große Einigkeit darüber, dass Erbstadt mit so einem Zentrum an Attraktivität deutlich gewinnen werde. Deshalb ergab die anschließende Abstimmung über den Beschlussvorschlag, mit dem Investor Römerhaus Bauträger GmbH zur Umsetzung der konzeptionellen Planung einer Senioren-Residenz einen Kaufvertrag mit aufschiebender Wirkung und einen Städtebaulichen Vertrag über die Übernahme der Planung für das Gebiet abschließen zu wollen, am Ende ein einstimmiges Ergebnis.
Jürgen W.Niehoff

3 Fotos anbei
1. Plan der möglichen Seniorenresidenz in Erbstadt
2. er möchte die Pläne umsetzen: Michael Straub, Geschäftsführer der Römerhaus Bauträger GmbH Schifferstadt
3. großes Interesse fand der Tagesordnungspunkt des Ausschusses Stadtentwicklung `Seniorenresidenz in Erbstadt´ bei der Erbstädter Bevölkerung

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Quelle: Jürgen W. Niehoff

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