(lei) Ein Feld der Verwüstung, viele Verstöße und Anwohner ohne Strom: So könnte man die Folgen eines Verkehrsunfalls zusammenfassen, der sich am späten Montagabend in Sprendlingen zugetragen hat und der für einen 28-Jährigen nun wiederum Konsequenzen haben dürfte.
Kurz nach 23.30 Uhr, so der Ausgangspunkt des Ganzen, war einer Polizeistreife ein schwarzer Mercedes-Sprinter aufgefallen, der mit hoher Geschwindigkeit von der Hainer-Chaussee nach rechts auf die Darmstädter Straße einbog. Aufgrund dessen entschlossen sich die Beamten zu einer Verkehrskontrolle und gaben dem Fahrer des Wagens Anhaltezeichen, die er jedoch missachtete und stattdessen Gas gab. Er flüchtete über die Herrnröther Straße und bog in die Straße “Am Heckenborn” ab. Dort folgte er der Straße bis zum Fußgängerverbindungsweg, welcher am “Spielplatz Schulstraße” vorbei auf die Schulstraße führt. Auf dem Weg dahin überfuhr er zwei Begrenzungspfosten. Über die Christoph-Helwig-Straße fuhr der Transporter weiter auf den Lindenplatz, wo er etwa auf Höhe der Hausnummer 8 drei dort parkende Fahrzeuge beschädigte. Letztendlich versuchte er geradeaus über den Fußgängerweg neben dem Hengstbach zurück auf die Darmstädter Landstraße zu gelangen. Hierbei zerstörte er einen Stromkasten, beschädigte eine Hauswand sowie die dortige Fußgängerbrücke und kam schließlich kurz vor der Darmstädter Straße zum Stehen. Das Auto war reichlich demoliert, unter anderem war die Vorderachse gebrochen, ein Rad abgerissen und die Karosserie insgesamt schwer verzogen. An dem Sprinter mit FB-Kennzeichen, den drei weiteren angefahrenen Autos, den Begrenzungspfosten, dem Stromkasten und der Brücke (inklusive Geländer) entstand ein geschätzter Gesamtschaden von weit über 300.000 Euro. Auswirkungen hatte der kaputte Stromkasten auch für Anwohner, denn mehrere Haushalte waren erstmal ohne Strom.
Nachdem sein Fahrzeug nicht mehr fahrtüchtig war, stieg der Fahrer, der offensichtlich unverletzt blieb, aus und flüchtete zu Fuß in Richtung einer nahegelegenen Tankstelle, wo er letztlich durch einen Beamten der verfolgenden Streife nach kurzer Nacheile festgenommen werden konnte. Im Fahrzeug befanden sich drei weitere Personen, die ebenfalls unverletzt waren, jedoch vor Ort geblieben waren. Im Gespräch mit dem 28-Jährigen Fahrer stellten die Uniformierten fest, dass er unter Alkoholeinfluss stand; ein Atemtest erbrachte einen Wert von 1,69 Promille. Der im Bundesgebiet wohnsitzlose Mann musste für eine Blutentnahme mit auf die Polizeiwache. Zudem besaß er weder eine gültige Fahrerlaubnis, noch eine Aufenthaltserlaubnis. Er sitzt derzeit im Gewahrsam und über seinen Verbleib wird momentan noch entschieden.
Zumindest kommen auf den 28-Jährigen nun mit dem Verdacht der Unfallflucht, der Straßenverkehrsgefährdung, dem Fahren ohne Fahrerlaubnis und dem Verstoß gegen das Aufenthaltsgesetz gleich mehrere Strafverfahren zu. Auch der Halter des Sprinters muss nun mit einer Anzeige rechnen (Zulassen des Fahrens ohne Fahrerlaubnis). Die Beamten suchen jetzt weitere Zeugen der Unfallfahrt. Diese werden gebeten, sich unter der Rufnummer 06102 2902-0 bei der Polizeistation Neu-Isenburg zu melden.
Quelle: Redaktion MKK Echo