Sonntag, November 24, 2024
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„Neues Jugendzentrum in der Hanauer Innenstadt“

„Tag der offenen Tür“ im Böckler-Haus am 5. Juli / Beteiligung von Jugendlichen ist „gelebte Praxis“ / Jugend.Hanau mobil in der Innenstadt, den Stadtteilen und auf Instagram
„Die Jugendarbeit in Hanau hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Die Jugendlichen sind mobiler und digitaler, haben immer neue Interessen. Zudem haben sich auch die Raumangebote in der Stadt vor allem in und nach der Coronazeit entwickelt. Dem stellen wir uns. Neu ist etwa, dass wir das Jugendbildungs- und Kulturzentrum Hans-Böckler, kurz JuBiKUZ, zum neuen Jugendzentrum in der Innenstadt umgestaltet haben“, sagt Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri.

Als Grundpfeiler der moderner werdenden Jugendarbeit in der Brüder-Grimm-Stadt definiert Bürgermeister Dr. Bieri neben der Neuorientierung des Böckler-Hauses (Sandeldamm 19) den zunehmenden Generationenwechsel der Mitarbeitenden sowie die immer ausgeprägtere Beteiligung von Jugendlichen. „Es ist bei uns in Hanau gelebte Praxis, Kinder, Jugendliche und Familien bei Entscheidungen für ihre Freizeit-, Lern- und Lebensgestaltung einzubeziehen. Vorbildhaft ist wie der neue Standort für das JUZ k-town, das Jugendzentrum Kesselstadt, gefunden worden ist“, so Dr. Bieri. Der Hanauer Nachwuchs hatte gemeinsam mit der städtischen Abteilung Familien- und Jugendarbeit, Sozialarbeitenden des JUZ k-town, dem Weststadtbüro und weiteren Beteiligten Umfragen – auch per WhatsApp – gemacht, die Auswertung und Ideen an Oberbürgermeister Claus Kaminsky und die Stadtverwaltung übergeben, aus der eine Stadtverordnetenvorlage wurde. Diese wurde am 31. Juli des vergangenen Jahres einstimmig beschlossen, bis zum Sommer 2028 zieht das JUZ an die Dresdner Straße um. „Das war und ist ein hervorragendes Beispiel für gelebte Demokratie von, mit und für unsere Jugend“, so Dr. Bieri.

Böckler-Haus-Öffnungszeiten und Raumangebote erweitert

Ein weiteres reines Jugendzentrum in der Innenstadt anzubieten und die Jugendarbeit in der Innenstadt zu überprüfen und neu zu konzipieren, steht im Teil-Jugendhilfeplan, den die Stadtverordnetenversammlung im September 2022 beschlossen hatte. „Dieser Plan ging davon aus, dass im JuBiKUZ viele Veranstaltungen und Gruppentreffen stattfinden und ein Jugendzentrum deshalb nur einen kleinen Teil des dortigen Angebots ausmachen kann. Daher war ein weiteres JUZ in der Innenstadt zur Prüfung vorgeschlagen worden. Dies stellte sich in der Praxis aber anders dar. Das JUZ Böckler-Haus, 2008 eröffnet, hatte faktisch nur noch eine Öffnungszeit von einem Tag pro Woche in Form eines ‚Offenen Treffs‘“, so Bürgermeister und Sozialdezernent Dr. Bieri.

Weiterhin wurde festgestellt, dass der „inklusive Jugendtreff“ in das Gärtnerhaus an Schloss Philippsruhe umgezogen war, der Bereich Kraftsport zwar gut besetzt und genutzt wurde, aber in der Main-Kinzig-Halle stattfand. Der Bereich Soziokultur nahm noch den größten Raum in Form eines Ateliers, einer Theatergruppe und einer Soundwerkstatt ein. Das Jugendbildungswerk (JBW) hat sein Büro nach wie vor im Haus und nutzt an den Vormittagen teilweise die Räume für Soziale Trainingsgruppen mit Schulkassen und hat ansonsten dort kaum Veranstaltungen im Haus. Der Trägerverein Pumpstation e.V. (KUZ-Hanau) hatte dort noch Räumlichkeiten zur eigenen Nutzung. Veranstaltungen fanden seit der Corona-Pandemie dort allerdings nicht mehr statt.

„Der Auftrag durch den Teil-Jugendhilfeplan kam zum richtigen Zeitpunkt. Nach einer kurzen Konzeptionsphase innerhalb des Jugendamtes sind verschiedene Neuausrichtungen geplant und umgesetzt worden. Denn das Böckler-Haus ist als reines Jugendzentrum gut geeignet“, erklärt Dr. Bieri. Das Haus hat nun derzeit montags, mittwochs und donnerstags nachmittags geöffnet. „Hierfür konnte der Aufgabenbereich Soziokultur ohne Mitnahme der Planstelle an den Fachbereich Kultur angebunden werden und damit eine zusätzliche Vollzeitstelle für die Arbeit im JUZ neu besetzt werden“, sagt Dr. Bieri. Das bisherige Atelier zog in die Alte Kanzlei am Schlossplatz um, dadurch entstand an dieser Stelle ein Kraftsportraum, in dem an vier Tagen pro Woche Sport angeboten wird. Der Trägerverein Pumpstation e.V. hat neue Räume gefunden, wodurch zwei weitere Räume für die Jugendarbeit frei wurden, die etwa als Lernraum genutzt werden. „Unser Ziel ist es, dem JUZ das Unter- und Erdgeschoss sowie das erste Obergeschoss komplett zur Verfügung zu stellen“, erklärt Dr. Maximilian Bieri. Im nächsten Schritt sollen auch die Öffnungszeiten des JUZ mit dem Ziel ausgeweitet werden. Zielsetzung ist, von montags bis freitags und ein bis zwei Mal pro Monat am Wochenende geöffnet zu sein.

Die Nutzung der Räume ist auch weiterhin an den nicht vom JUZ benötigten Zeiten möglich. „Und dies ist auch ausdrücklich erwünscht“, so Thomas Boeuf, der die Abteilung Familien- und Jugendarbeit – mit Sitz im Böckler-Haus – leitet. Die Jugendberufshilfe wird ebenfalls mit einem wöchentlich integrierten Beratungsangebot im „Offenen Treff“ vor Ort sein. Hier könnten dann in einem nächsten Schritt Beratungsangebote durch die Arbeitsagentur hinzukommen. Zudem wurde zeitgleich an wöchentlich vier Nachmittagen ein Lernangebot für Schülerinnen und Schüler mit deutlichem Förderbedarf aus der Hessen-Homburg-Schule gestartet. Zurückgekehrt mit einem wöchentlichen Angebot ist der „inklusive Jugendtreff“ ins Böckler-Haus.

„Es lässt sich schon jetzt feststellen, dass alle Schritte der Öffnung direkt zu großem Zulauf im Sinne der ‚Basisjugendarbeit‘ geführt haben. Ich freue mich auf den Tag der offenen Tür am Freitag, 5. Juli, zwischen 16 und 19 Uhr, im Böckler-Haus“, so Bürgermeister Dr. Bieri.

Jugend.Hanau mobil, analog und digital

„Den Sozialraum von Jugendlichen betrachten wir nicht nur stadtteilorientiert. Wir greifen die Themen und Bedürfnisse der Jugendlichen auf und machen verschiedene, niederschwellige Angebote“, so Dr. Bieri. So bietet die Stadt Hanau nach 23 Jahren externer Vergabe die Hanauer Ferienspiele ab diesem Jahr wieder in Eigenregie an – für Kinder von sechs bis elf Jahren. Zeitgleich in der zweiten bis fünften Sommerferienwoche findet wieder das Sommercamp für zwölf bis 16Jährige statt.

Die Aufsuchende Jugendarbeit rund um den zentral in der Innenstadt gelegenen Freiheitsplatz besteht seit dem Sommer 2019. „Hier gab und gibt es viele Angebote, zusätzlich in unserem Kulturforum und in Kooperation mit dem Forum Hanau, in dem es nun donnerstags zwischen 16 und 19 Uhr im ersten Obergeschoss ein erweitertes Angebot gibt“, sagt Dr. Bieri. Darüber hinaus bietet der Streetworker im Kulturforum Equipment für Jugendliche an und im Erdgeschoss steht das „Streetwork-Sofa“, das bei Aktionen als Möglichkeit genutzt wird, um ins Gespräch zu kommen. „Die personelle Ressource der Aufsuchenden Jugendarbeit am Forum soll unter den beschriebenen verbesserten Bedingungen weiter erhalten werden und nicht zuletzt auch eine Brückenfunktion zu den ausgeweiteten Angeboten des neuen JUZ im Böckler-Haus erfüllen“, erklärt Dr. Bieri, der darauf hinweist, dass die Abteilung Familien- und Jugendarbeit „sowohl mobil live vor Ort an vielen Stellen der Stadt als auch digital mit dem Instagram-Kanal Jugend.Hanau für die Jugendlichen da ist“.

Im vergangenen Sommer konnte ein E-Jugendbus angeschafft werden: Mit dem „Jugendmobil“ ist die mobile Jugendarbeit an drei Tagen jeweils von 17.30 bis 19.30 Uhr in den Stadtteilen unterwegs. „Unser Ziel ist es, vor Ort zu erfahren, was die Jugendlichen auf dem Herzen haben, eine Informations- und Beteiligungsplattform zu etablieren. Im ersten Schritt erproben wir dies in Klein-Auheim, Steinheim und Mittelbuchen. Haupt- und nebenamtliche Mitarbeitende der Abteilung Familien- und Jugendarbeit kooperieren mit dem Mitarbeiter der Jugendarbeit bei der evangelischen Kirche Steinheim/Klein-Auheim“, so Dr. Bieri. Weiterhin ist die „Jugendmobil Sommertour“ geplant, jeweils mittwochs bis freitags zwischen 16 und 22 Uhr: In den ersten drei Ferienwochen (15. Juli bis 2. August; Freiheitsplatz, Hochgericht, Hellentalbrücke/Klein-Auheim).

„Hoch war und ist für uns der Handlungsdruck im Stadtteil Lamboy-Tümpelgarten aufgrund der geschlossenen Einrichtungen im Nachbarschaftshaus und der Jugendeinrichtung Funky 45 sowie der beiden kirchlichen Kindertagesstätten, ‚Heilig Geist‘ und Kreuzkirche“, sagt Bürgermeister Dr. Bieri: „Daher haben wir im ersten Schritt eine weitere unbefristete Vollzeitstelle geschaffen. Die Entwicklung im Lamboypark ist sehr erfreulich, hier weht ein frischer Wind. Der Kinder- und Jugendtreff wird sehr gut angenommen“, so Dr. Bieri. Es gibt offene Treffen, Sport- und Gruppenangebote für Kinder ab sechs Jahren und Jugendliche ab zwölf Jahren, Zusammenarbeit mit der angrenzenden Gebeschusschule und der Kindertagesstätte Albert-Schweitzer, sowie dem Mehrgenerationenhaus Fallbach. Unterstützt wird der Lamboypark durch Spendengelder der Bürgerstiftung Stadt und Land, dem Lions Club und den Freunden und Förderern Lamboy Tümpelgarten.

Dem Kinder- und Jugendtreff Lamboypark an der Lamboystraße steht ein Gebäude mit drei Räumen plus kleiner Küche sowie ein Bauwagen zur Verfügung.

„Kinder- und Jugendarbeit verstehe ich als dauerhafte Chance, unserem Nachwuchs die besten Möglichkeiten für eine glückliche Entwicklung in der schönsten und wertvollsten Lebensphase zu ermöglichen. Stadtgesellschaft und Politik können und müssen ihren Beitrag dazu leisten“, so Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri.

 

Quelle: Redaktion MKK Echo

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