Vor wenigen Tagen legte die schwarz-grüne Koalition in Hammersbach der Gemeindevertretung einen Antrag vor, die Windkraftpotentiale in Hammersbach zu prüfen. Waldflächen in der Gemarkung sollen allerdings von der Prüfung ausgenommen werden. Die SPD-Fraktion kündigt jetzt dazu einen Änderungsantrag an, der verlangt, diese Einschränkung ersatzlos zu streichen.
Zur Begründung heißt es im Antrag der Sozialdemokraten: „Die SPD-Fraktion setzt sich seit über einem Jahrzehnt dafür ein, die Potentiale der Windkraft auch vor Ort in Hammersbach zu nutzen, um damit einen Beitrag zur Energiesicherheit und zur nachhaltigen Energieerzeugung zu leisten. Bereits 2013 gelang es auf Initiative der SPD Hammersbach, ein interkommunales Projekt mit mehreren Nachbargemeinden voranzutreiben. Mit einer Ausnahme unterstützten alle Parlamentsfraktionen der beteiligten Kommunen das Vorhaben und die dazu erarbeiteten vertraglichen Regelungen. Das weit vorangeschrittene Projekt scheiterte leider unerwartet an Einwendungen der Deutschen Flugsicherung und am Vorkommen des geschützten Rotmilans. Die seit dem 14. Januar gültige Öffnungsklausel erlaubt möglicherweise einen neuen Anlauf mit besseren Erfolgsaussichten.“
Die SPD-Fraktion unterstütze daher den vorgelegten Prüfungsantrag der Koalition. Wenn allerdings, wie es im Antrag heißt, „ergebnisoffen“ geprüft werden solle, um zu einer „Gesamtabwägung aller Vor- und Nachteile“ zu kommen, widerspreche der Ausschluss der Waldflächen diesem Ziel. Denn ein Blick auf die Hammersbacher Gemarkung aus der Vogelperspektive zeige, dass die geforderten Siedlungsabstände vor allem im Gemeindewald gewahrt werden könnten, während sich in der Feldflur kaum geeignete Flächen anböten. Diese litten zudem, wie aus früheren Untersuchungen bekannt sei, an einer geringen Windhöffigkeit.
„Wem es mit Energiesicherheit und nachhaltiger Energieerzeugung ernst ist, der sollte alle unsere Möglichkeiten tatsächlich offen prüfen, und nicht vorweg Einschränkungen definieren, die unsere Erfolgsaussichten von vorneherein schmälern“, betonen die Sozialdemokraten.