Freitag, November 1, 2024
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Die Hanauer Märchen sind gerettet

36. Fabulierwettbewerb der Hanauer Schulen / Lesungen und Musik bei Preisverleihung im Kulturforum

Der Schreibwettbewerb stand unter dem Motto „Freundschaft“, aufs Papier brachten die 28 Schülerinnen und Schüler aus 3. bis 13. Klasse von fünf Hanauer Schulen liebevolle Fantasie-Geschichten.

Geehrt wurden im Kulturforum am Freiheitsplatz am Samstagvormittag, unter großem Applaus vieler Gäste, elf Preisträgerinnen und Preisträger. Der Beifall wuchs nochmals, als fünf junge Schreibtalente ihre märchenhaften Geschichten vorgetragen hatten. Mika Pendzialek, Drittklässler der Wilhelm-Geibel-Schule, zog mit seiner Erzählung „Der geheime Tag“, über einen Fehler in allen Hanauer Kalendern, in den Bann. Dank Mut, Freundschaft und Entschlossenheit wurde dieser behoben, was ihm in der Geschichte die Medaille des Bürgermeisters einbrachte. Im wahren Leben wurden die Jung-Schriftstellerinnen und -Schriftsteller mit Geldpreisen und Buchgutscheinen im Wert zwischen 15 und 75 Euro ausgezeichnet – und als Sonderpreis organisiert das Kulturforum in diesem Jahr ein Treffen für alle Geehrten mit Fatma Aydemir, die am 18. April im Lesecafé ihr Buch „Dschinns“ vorstellt. Es ist der Roman des diesjährigen Lesefestivals „Hanau liest ein Buch“.

Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck führte durch den vergnüglichen Vormittag. Sie stellte den 36. Fabulierwettbewerbs vor: „Das Thema in diesem Jahr lautet ‚Ungleiche Freundinnen und Freunde. Alt und jung, zwei- und vierbeinig, laut und leise.‘ Die Jury hatte es wie immer schwer, unter den vielen guten Geschichten die besten herauszufinden. Diese ehrenvolle Aufgabe haben die Jurymitglieder zuverlässig erfüllt.“ Dass Lehrerinnen und Lehrer „Freiräume für das Fabulieren“ trotz Lehrplandrucks, Prüfungen und weiterer Schulaktivitäten ermöglichen, betonte Beate Funck besonders und hob weiter hervor: „Das Thema ‚Freundschaft‘ ist bei Kindern und Jugendlichen immer hoch im Kurs, auch wenn heutzutage nicht immer alle Freunde real sind und Freundschaften teilweise auf sozialen Netzwerken stattfinden.“ Die Jury um Dr. Eva Molitor, Marianne Merle, Ulrike Brödner und Heinz Armbrüster hatte Fabeln zu bewerten, die traurig, lustig, spannend, gruselig, abenteuerlich, aufmunternd oder heldenhaft waren – und als Voraussetzung hatten, dass sie in Hanau spielen.

Spannend, spaßig und spielerisch ging es in den weiteren vorgetragenen Geschichten bei der Preisverleihung zu. So baute Greta Lach (5. Klasse, Karl-Rehbein-Schule), viele verschiedene Tiere und den Wildpark Alte Fasanerie in ihre Erzählung ein. Sie erweckte sogar die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm kurzzeitig zum Leben, damit sie ihre Märchen vorlesen können – um diese zu retten. Was zur Erleichterung und zur Freude des Publikums auch gelang. Vom Wolf, der zum Veganer geworden war, handelt die Geschichte der Karl-Rehbein-Schülerin Louisa Sauer (7. Klasse), die einen fein aufgebauten Spannungsbogen zum glücklichen Ende führte. Samuel Alexander Kurdzel (5. Klasse, Hohe Landesschule) entführte die Zuhörerschaft ins Jahr 2710 und auch die Geschichte von Lindenau-Schülerin Lucy Görgen (8. Klasse) handelte, wie der Titel versprach, von einer „unerwarteten Freundschaft“.

Für die musikalische Begleitung der Preisverleihung wurde die achtjährige Johanna Illert, die von Christian Gutgesell (Dozent Paul-Hindemith-Musikschule) begleitet wurde, mit großem Applaus belohnt. „Ein rundherum gelungener Wörterwettstreit mit wunderbaren Geschichten“, resümierte Beate Funck und animierte zur Teilnahme am 37. Fabulierwettbewerb.

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