Schülerinnen und Schüler der Kopernikusschule Freigericht sammeln erneut internationale Erfahrungen
Englischkenntnisse verbessern, fremde Kulturen kennenlernen, zum „Global Citizen“ werden – Diese Kompetenzen werden in der globalisierten Welt von morgen stets wichtiger. Und um genau jene zu fördern haben erneut Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen zehn und zwölf der Kopernikusschule Freigericht an einem internationalen Treffen im Zuge eines Erasmus+ Projektes in Stockholm teilgenommen. Die größte allgemeinbildende Schule Deutschlands ist seit 32 Jahren Europaschule des Landes Hessen und nimmt an zahlreichen Projekten des Europäischen Bildungsfonds „Erasmus+“ teil, wodurch den gut 2500 Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit geboten wird, ohne Kostenaufwand an internationalen Schulprojekten teilzunehmen. Das Projekttreffen in der schwedischen Hauptstadt kam für das Projekt „Fostering Global Citizenship“, also wörtlich „globale Staatsbürgerschaft“, zustande. Dieses Projekt beschäftigt sich mit der Frage, was es bedeutet, ein „global citizen“ zu sein und was dafür getan werden muss, um dies zu erreichen. Schon lange vor dem Austausch hatten zahlreiche Schülerinnen und Schüler aus den teilnehmenden Ländern Schweden, Deutschland, Italien, Spanien, Belgien und den Niederlanden an einer Umfrage mit dem Überthema Diskriminierung teilgenommen, welche als Datengrundlage für die Projektarbeit dienen sollte. So konnte ein Vergleich zwischen Diskriminierung in den verschiedenen Ländern hergestellt und Strategien zur Bekämpfung dieser erarbeitet werden.
Nach der Anreise am Sonntag startete das Programm des Projektes am folgenden Montag am Södra Latins Gymnasium im belebten Stockholmer Stadtteil Södermalm. Es gab eine Informationsveranstaltung im Auditorium der Schule, bei welcher die rund 50 teilnehmenden Schülerinnen und Schüler aus fünf Ländern eine Einführung in die Projektarbeit erhielten. Eine anschließende erste Arbeitsphase führte die Schülerinnen und Schüler an die Gruppenarbeit heran. Am Nachmittag fand eine Führung durch Södermalm statt, die von den Schülerinnen und Schülern des Södra Latins Gymnasiums selbst abgehalten wurde. Am folgenden Tag fand eine große Exkursion in den Osten Stockholms auf die Halbinsel Djurgården statt. Hier wurde zuerst das Vasa-Museum besucht, welches sich mit dem auf seiner Jungfernfahrt noch in den Gewässern Stockholms verunglückten Kriegsschiff des 17. Jahrhunderts „Vasa“ beschäftigt. Anschließend ging es in den „Hessenpark Schwedens“, so ein Schüler der deutschen Delegation. In Laufnähe des Vasa-Museums befindet sich Europas ältestes Freilichtmuseum „Skansen“. Ursprünglich als Anhang des Nordischen Museums geplant entwickelte es sich zu einem Ort der Erhaltung von Traditionen und Lebensweisen der Vergangenheit. In echter Tracht unterrichten Mitarbeitende die Besucherinnen und Besucher in Häusern, Kirchen und Bauernhöfen über das Leben in Schweden im Verlauf der Neuzeit. Am Mittwoch fand ein Ausflug zum Stockholmer Haus der Kultur statt. Im Untergeschoss dieser Einrichtung fand die Europa-Erfahrung „Come and be part of it“ statt. Hier wurde die Arbeit im Europaparlament simuliert. Die Schülerinnen und Schüler bekamen zwei Gesetzesentwürfe und die Aufgabe, durch Verhandeln und Anpassen der Entwürfe eine Mehrheit im Parlament zu bilden. Es gab Gespräche mit Lobbyverbänden, Expertinnen und Experten und Ausschüsse für die beiden Gesetzesentwürfe. Hier lernten die interessierten jungen Menschen, was es heißt, Demokratie zu leben und im Wüst der internationalen Interessen einen Konsens zu finden. Am Nachmittag gab es in der Schule eine gemeinsame Fika, also die schwedische Art des Kaffee und Kuchens. Es wurde indes auch ein Quiz organisiert, das der internationalen Gruppe zeigen konnte, dass Schweden musikalisch viel mehr zu bieten hat als ABBA. Der Donnerstag startete mit einer Arbeitsphase, bevor es einen Ausflug ins Stockholmer Rathaus gab. Am Freitag wurden die Ergebnisse der Gruppenarbeit vorgestellt und es gab eine Abschlusszeremonie samt Übergabe von Zertifikaten.
Eine aufregende Woche lag hinter der mittlerweile gut vernetzten Gruppe. Ohne es zu merken haben sie ihr Englisch verbessert, die Kulturen der anderen Länder, vor allem Schwedens, kennengelernt und einen Riesensprung auf ihrem Weg zum „Global Citizen“ gemacht. „Ich bin unglaublich froh über alle Erfahrungen, die ich in der vergangenen Woche machen durfte. Ich blicke voller Melancholie zurück und wünsche mir, diese Woche nochmal erleben zu können. Solche Projekte bringen auf zwischenmenschlicher und interkultureller Ebene so viel mehr als normaler Unterricht in der Schule.“, so ein Schüler der deutschen Delegation.