Einst ein Ort des Glaubens, jetzt ein Zentrum für ein gutes Zusammenleben von Menschen aller Nationen und Generationen: Mit der offiziellen Eröffnung des Café Welcome hat die Stadt Nidderau ein weiteres Zeichen der guten Kooperation von Ehrenamt, Stadtverwaltung und Politik gesetzt. Das Café mit angeschlossener Kleiderkammer ist neue Heimat für die Flüchtlingshilfe Nidderau e.V., aber auch beispielsweise der Windecker Landfrauen. Im Obergeschoss bietet das ehemalige Gemeindehaus der evangelisch-methodistischen Kirche Wohnraum für zwölf Flüchtlinge. „Miteinander Füreinander“ lautet das Motto des gemeinnützigen Vereins Flüchtlingshilfe Nidderau um den Vorsitzenden Rolf-Dieter Baer. Das Café Welcome ist nicht nur ein Ort, um soziale Kontakte zu knüpfen, sondern auch eine Anlaufstelle für geflüchtete Menschen, die Hilfe bei beruflichen und persönlichen Anliegen benötigen.
„Wir sind froh, die Arbeit der Flüchtlingshilfe auf diesem Weg unterstützen zu können. Die dort ehrenamtlich Engagierten übernehmen eine wichtige Aufgabe bei der Integration der neuen Nidderauer Bürgerinnen und Bürger“, so Bürgermeister Andreas Bär. Schließlich leben in Nidderau Menschen aus über 90 Nationen. Mehr als jeder Zehnte der 20.695 Bürgerinnen und Bürger (Stand 30.06.2023) stammt aus einem anderen Land. Hinzu kommen aktuell knapp 700 Flüchtlinge, von denen 60 Prozent in städtischen und 40 Prozent in privaten Unterkünften untergebracht sind.
Synagogenstraße 22: Der Standort des Café Welcome ist ein geschichtsträchtiger Ort. Hier stand bis zur Reichspogromnacht die Synagoge Windecken. „Aufgrund der historischen Bedeutung und der zentralen Lage in der Windecker Altstadt war es nicht nur Erstem Stadtrat Rainer Vogel und mir ein Anliegen, diesen Ort der Öffentlichkeit zu erhalten“, erläutert Bürgermeister Bär. Als die evangelisch-methodistische Kirche ankündigte, das Gebäude aufzugeben, beschloss die Stadtverordnetenversammlung Ende 2022, das Gebäude zu erwerben und einer neuen Nutzung zuzuführen. „Die Verhandlungen mit der Kirchengemeinde waren konstruktiv und auch ihr gebührt unser Dank“, erinnert Bär. Die Stadt investierte etwa 400.000 Euro in Erwerb und Umgestaltung des Gebäudes. Unter anderem wurde auf der Rückseite des Gebäudes ein Container für Sanitäranlagen installiert.
„Mit der Flüchtlingshilfe, Kleiderkammer, Deutschkursen, Alphabetisierungskursen, Nachhilfe und der Vereinsnutzung unter einem Dach haben wir gemeinsam mit allen Beteiligten eine gute Lösung für die zukünftige Nutzung gefunden“, sagt Erster Stadtrat Rainer Vogel.
Bienvenue, Soo Dhaweyn, Osgeldeniz: Bei der offiziellen Eröffnung des Café Welcome stießen im Beisein von 1. Vorsitzenden der Flüchtlingshilfe Nidderau Rolf Dieter Baer, Bürgermeister Andreas Bär, Erstem Stadtrat Rainer Vogel, Holger Nix (Fachbereichsleiter Soziales), Antje Kesselring (städtisches Gebäudemanagement) sowie Petra Baer und Rolf Ensberg aus dem Vorstand der Flüchtlingshilfe auf ein gutes „Miteinander Füreinander“ an. Das Café Welcome und die Kleiderkammer haben immer am Freitag von 10 bis 14 Uhr geöffnet.
Quelle: Stadt Nidderau