Gedenkveranstaltungen für die Opfer vom 19. Februar 2020
Mit einer Vielzahl von Veranstaltungen wird am und rund um den vierten Jahrestag in Hanau und bundesweit der Opfer des rassistischen Anschlags gedacht.
Am Montag, 19. Februar 2024, um 11 Uhr werden der stellvertretende Hessische Ministerpräsident Kaweh Mansoori und Oberbürgermeister Claus Kaminsky auf dem Hanauer Hauptfriedhof an die Opfer erinnern, Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat ihre Teilnahme zugesagt. An der Gedenktafel werden zur Erinnerung an die Opfer und aus Respekt vor ihren Angehörigen Kränze niederlegen. Das stille Gedenken, bei dem es auf ausdrücklichen Wunsch der Opferangehörigen keine politischen Reden auf dem Friedhof geben wird, ist öffentlich. Bereits um 10.30 Uhr wird auf dem Hanauer Hauptfriedhof ein Imam für die Opfer beten. Auf dem Friedhof in Dietzenbach findet um 14 Uhr das Gedenken für Sedat Gürbüz statt, an dem städtische Vertreterinnen und Vertreter teilnehmen.
Auch an den weiteren Grabstätten finden Blumen- beziehungsweise Kranzniederlegungen statt: Die Stadt Hanau wird sowohl in Offenbach, auf das Grab von Mercedes Kierpacz als auch in Bulgarien auf dem Grab von Kaloyan Velkov, ein Blumengesteck niederlegen lassen, als Zeichen des Gedenkens der Bundesrepublik, des Lands Hessen und der Stadt Hanau. Gemeinsam mit der Deutschen Botschaft in Rumänien wurde eine entsprechende Blumenniederlegung für das Grab von Vili-Viorel Păun organisiert, ebenso für Gökhan Gültekin und Fatih Saraçoğlu in der Türkei.
Am Abend des 19. Februar 2024 wird der Opfer des rassistischen Anschlags wie in den vergangenen Jahren zwischen 20 und 23 Uhr an den beiden Tatorten gedacht. Sowohl am Heumarkt als auch am Kurt-Schumacher-Platz plant die Initiative 19. Februar Hanau Mahnwachen.
„Der 19. Februar ist der dunkelste Tag in Friedenszeiten für Hanau, in erster Linie für die Familien und Freunde der Opfer. Vor allem an den Jahrestagen werden wir in besonderer Weise an die Opfer erinnern, diesen Tag werden wir niemals vergessen. Der 19. Februar steht nicht nur symbolisch für alle Demokratinnen und Demokraten als Mahnung, dass wir gegen Rassismus, Antisemitismus, Hass, Hetze und Gewalt zusammenstehen“, so Oberbürgermeister Kaminsky.
In den vergangenen Tagen haben bereits Gedenkveranstaltung, Diskussionen und viele weitere Formen des Erinnerns stattgefunden. Am und rund um den 19. Februar gibt es viele weitere, wie etwa die Kundgebung und Demonstration, zu der die „Initiative 19. Februar Hanau“ am Samstag, 17. Februar einlädt. Beginn ist um 14 Uhr auf dem Kurt-Schumacher-Platz in Hanau-Kesselstadt mit anschließender Demonstration durch die Innenstadt und Abschlusskundgebung ab 16.30 Uhr auf dem Marktplatz bis gegen 18 Uhr.
In Berlin findet vom 12. bis 14. Februar eine Ausstellung zum Schulwettbewerb „Junge Kunst für Hanau“ statt. An dem Schulkunstprojekt der „Initiative kulturelle Integration“ des Deutschen Kulturrats in Kooperation mit dem BDK e. V. Fachverband für Kunstpädagogik sind Serpil Unvar und Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur und Medien, sowie Reem Alabali-Radovan, Staatsministerin für Migration, Flüchtlinge und Integration, beteiligt. Am 13. Februar (Dienstag, 19 Uhr, Eintritt frei) hält Sascha Schmidt vom DGB Hessen-Thüringen im Kulturforum Hanau (Lesecafé) seinen Vortrag „Rechter Terror in Hessen: Geschichte, Akteure. Orte“. Ein Austausch zu Eindrücken und Erfahrungen zum 19.2. mit Saida Hashemi, Dekan Dr. Lückhoff, Oberbürgermeister Claus Kaminsky und Hanauer Anzeiger-Redaktionsleiter Yvonne Backhaus-Arnold findet am 16. Februar statt. Vom 16. bis 27. Februar gastiert anlässlich des 75. Jahrestags der Menschenrechtskonvention die Wanderausstellung „Mein Name ist Mensch“ im Foyer des Neustädter Rathauses am Hanauer Marktplatz. Der Eintritt zu der von der Stadt Hanau mit bürgerschaftlicher Beteiligung ausgerichteten Ausstellung ist frei.
Am 17. Februar (18 Uhr) findet in Hanauer Marienkirche der Jugendgottesdienst „Imaging all the people living life in peace“ statt, der von Jugendlichen der Gemeinde, insbesondere den Konfirmanden und Konfirmandinnen vorbereitet und gestaltet wird. Einen Tag später, 18. Februar (10:30 Uhr) findet dort ein interkultureller und interreligiöser Gottesdienst anlässlich des Anschlags vom 19.02. statt unter dem Motto: „Zusammen leben – zusammen wachsen“. Die Evangelische Stadtkirchengemeinde widmet diesen Sonntagsgottesdienst in anderer Form und unter Beteiligung von Vertreterinnen und Vertretern von Moscheegemeinden, kulturellen Initiativen, unter Beteiligung des Vokalensembles Hortus Hibernus und der Hohen Landesschule der Besinnung auf die Gestaltung eines friedlichen und respektvollen Zusammenlebens in Vielfalt. Dies ist das gemeinsame Anliegen von Kirche, Moschee und Stadt, von religiös gestimmten und religionsfernen Menschen in Hanau.
Die Tage für Vielfalt und Solidarität finden vom 19. bis 21. Februar in der Hohen Landesschule in Hanau statt, vom 19. bis 23. Februar ist die Aktionswoche zum Jahrestag des 19. Februar an der Hanauer Otto-Hahn-Schule. Weiterhin ist am 19. Februar 2024 in der Wallonisch-Niederländischen Kirche eine christlich-jüdische Andacht geplant. Am 20. Februar starten die „Wochen gegen Rassismus“, die in diesem Jahr bis Ende Juni angesetzt sind.
Für die schulinterne Hanau-Gedenkarbeit, die auch in diesem Jahr und damit zum vierten Mal in Folge stattfindet, wurde die Philipp-Holzmann-Schule in Frankfurt 2022 mit dem Schulpreis ausgezeichnet. In diesem Jahr findet der Tag am 23. Februar unter dem Motto „Das verbindet uns!“ statt.
Am 1. März (19:30 Uhr) liest Said Etris Hashemi im Kulturforum Hanau (Am Freiheitsplatz) aus seinem gerade erschienenen Buch „Der Tag, an dem ich sterben sollte – Wie der Terror in Hanau für immer mein Leben verändert hat“.
Auf der Internetseite www.hanau-steht-zusammen.de finden Bürgerinnen und Bürger viele Hintergrundinformation. Diese Seite dient seit dem ersten Jahrestag des Attentats als „Digitales Denkmal“.
Quelle: Stadt Hanau