Dienstag, November 26, 2024
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4000 Euro für die Essensbank in Nidderau

Landrat Thorsten Stolz übergibt Erlös aus Benefizkonzert „Musik hilft 2023“

 

Main-Kinzig-Kreis. Für andere da sein, helfen, unterstützen, Zeit schenken: Das ist gelebtes soziales Miteinander. Die Essensbank der Evangelischen Brückengemeinde in Nidderau macht genau dies. Etwa 42 ehrenamtlich Engagierte versorgen jeden Donnerstag hilfsbedürftige Mitbürgerinnen und Mitbürger aus den fünf Stadtteilen mit Lebensmitteln. Dabei ist es ganz gleich, welche Nationalität, Konfession oder Kirchenzugehörigkeit jemand hat oder aus welchem Grund die Person in eine Notlage geraten ist.

„Bei Institutionen, die wie die Essensbank den Tafelgedanken leben, wünschen wir uns alle, dass sie überflüssig werden. Dennoch ist es unglaublich wichtig, dass es genau diese Institutionen gibt, solange sie gebraucht werden. Für jene Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen, sind sie eine große Erleichterung“, sagte Landrat Thorsten Stolz denn auch kürzlich im Main-Kinzig-Forum im Gelnhausen im Rahmen einer Feierstunde. Im Brüder Grimm-Zimmer überreichte der Landrat Petra Simon vom Kirchenvorstand der Evangelischen Brückengemeinde sowie Erika Müller, Agnes Holzapfel und Ulrike Rink vom Lenkungsteam der Essensbank, einen Spendenscheck über die Summe von 4.000 Euro.

Bei dem Benefizkonzert „Musik Hilft 2023“, das Ende Oktober in Heldenbergen stattfand, war das Publikum um eine Spende anstelle des Eintritts gebeten worden. In der voll besetzten Kultur- und Sporthalle hatten Nidderauer Orchester und Chöre die anwesenden Gäste mit ihren musikalischen Darbietungen begeistert. Wie in den zurückliegenden Jahren fand die Benefizaktion in Kooperation mit den Kreisverbänden der Musik- und Gesangsvereine statt. Landrat Thorsten Stolz dankte deshalb allen Beteiligten und dem spendenfreudigen Konzertpublikum: „Ohne die Orchester sowie die Musik- und Gesangsvereine, die für ihren Auftritt auf eine Gage verzichten, ohne den Kreisfeuerwehrverband und ohne spendenbereite Konzertgäste wäre eine solche Veranstaltung nicht möglich.“ Auch die Kreissparkasse Hanau, die Kreiswerke Main-Kinzig GmbH, die Main-Kinzig-Gas und die VR-Bank Main-Kinzig-Büdingen hätten großzügig für den guten Zweck gespendet, so der Landrat.

Wie Ulrike Rink und ihre Mitstreiterinnen berichteten, versorgt die Essensbank in Nidderau 125 Familien. Einige der Kundinnen und Kunden erhalten bereits seit dem Gründungsjahr 2009 Lebensmittel. Jede Familie zahlt einen Obolus von einem Euro, jedes weitere Familienmitglied 50 Cent. Es existiert zudem eine Warteliste, auf der weitere 20 Namen stehen. Durch den Krieg in der Ukraine habe sich die Zahl der Kinder erhöht, so Ulrike Rink. Waren es 2021 noch 70 Kinder, hat sich die Zahl mittlerweile fast verdoppelt. Anders als die Tafeln kann die Essensbank Lebensmittel hinzukaufen. Pro Woche werden dafür etwa 1.200 Euro gebraucht. „Die Lebensmittelmärkte kalkulieren heutzutage genauer und es bleiben weniger Lebensmittel übrig. Zudem hat sich das Kaufverhalten der Verbraucherinnen und Verbraucher verändert. Unsere Fahrer holen deutlich weniger Lebensmittel in den Märkten ab als früher und wir müssen zukaufen“, so Ulrike Rink. Nicht nur Geld- und Lebensmittelspenden helfen den Ehrenamtlichen, bedürftige Menschen in Nidderau zu versorgen. „Wir nehmen an Festen teil, verkaufen selbstgebackene Waffeln und anderes. Das eingenommene Geld kommt der Essensbank zugute“, sagte Agnes Holzapfel. In der Weihnachtszeit bekommen die 130 Kinder Weihnachtsgeschenke. Dazu werden in den beiden konfessionellen Kindergärten der Stadt 130 Wunschzettel aufgehängt. Eltern könnten einen mitnehmen und einem Kind seinen Wunsch erfüllen. „Bleiben Wunschzettel hängen, übernehmen wir es, dem Kind eine Freude zu machen“, erläuterte Erika Müller.

Landrat Thorsten Stolz nutze die Gelegenheit, die Ehrenamtlichen der Essensbank zu würdigen: „Die Essensbank leistet Vorbildliches. Die Helferinnen und Helfer versorgen insgesamt 330 Personen. Ein Großteil der Aktiven engagiert sich schon seit langen Jahren. Ich freue mich, dass es mit der ‚Musik hilft‘-Spende gelingt, ihre segensreiche ehrenamtliche Arbeit zu unterstützen.“ Die Institution Kirche werde gebraucht und sei wichtig, nicht nur in der Weihnachtszeit. Mit Kirchensteuer und Kirchgeld würden sinnvolle soziale Projekte wie dieses unterstützt, so der Landrat, bevor er an die Vertreterinnen und Vertreter der Kirchengemeinde gewandt ergänzte: „Ich wünsche Ihnen Gottes Segen.“

Bei der Scheckübergabe waren auch Gerhard Naumann, Bezirksvorsitzender des hessischen Musikverbandes e.V., Klaus Ritter, Vorstand Chorverband Main-Kinzig e.V., Volker Achtert, Vorstandsmitglied des Kreisfeuerwehrverbands, Guido Braun, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Hanau, Oliver Habekost, Geschäftsführung Kreiswerke Main-Kinzig, Guido Felix, Chorverband Hanau Stadt und Land, sowie Alina Zenss anwesend. Markus Heider, Pfarrer der Evangelischen Brückengemeinde Nidderau, konnte an der Scheckübergabe leider nicht teilnehmen. An dem Benefizkonzert im Oktober beteiligten sich die Sängervereinigung Nidderau-Windecken e.V, die Concordia Eichen und das Blasorchester Nidderau e.V.

Quelle: Frank Walzer

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