Fachausschüsse und Stadtverordnete tagen zum Thema – Bürgermeister Litzinger informiert sich vor Ort
Im Foyer riecht es immer noch wie immer. Nach Holz, Stahl, pastösen Raumpflegemitteln, nach Garderobe, genutzten Stühlen und Fußboden, nach Erinnerung – an unzählige Empfänge, Karnevalssitzungen, Vereinsveranstaltungen, Abschlussbälle, Familienfeiern, Theatervorstellungen, Konzerte, Flohmärkte, Messen und Gremiensitzungen. Erinnerungen an uralte Zeiten, als sich Schüler im Sinne von Turnvater Jahn an dieser Stelle in körperlicher Ertüchtigung übten und es sogar eine Weitsprunggrube in der Halle gab. Raum für neue Erinnerungen könnte es nach einer umfassenden Sanierung der Stadthalle Gelnhausen, die seit 30. Juni 2019 geschlossen ist, geben. Doch noch müssen sich die politischen Gremien endgültig einig werden über die vorliegenden Pläne. Vor den Sitzungen am 7. und 13. Dezember informierte sich der neue Gelnhäuser Bürgermeister Christian Litzinger bei einer Ortsbegehung mit Bauamtsleiter Eppo Haas und Architekt Peter Hartmannsberger, der das Projekt vonseiten des Bauamtes betreut, über den aktuellen Zustand der Halle.
Nun ist es zunächst an den Ausschüssen und dann an den Stadtverordneten, die Weichen für die Zukunft einer Stadthalle im Herzen der Kreisstadt Gelnhausen zu stellen. Bereits Anfang Oktober stellte Architekt Claus Rollmann vom Gelnhäuser Büro HKR die Pläne für die Generalsanierung den entsprechenden Fachausschüssen vor. Grundsätzlich herrschte dort Einigkeit über die Richtung, in die es gehen soll, aber in Detailfragen wurde noch Informations- und Beratungsbedarf angemeldet. Die grundlegende Ertüchtigung der Halle wird etwa 13 Millionen Euro kosten, darin enthalten ist die komplette bauliche und technische Instandsetzung. Brandschutz, Technik, Sanitär- und Elektroinstallationen – um die Halle fit für die Zukunft zu machen, muss an vielen Stellen Hand angelegt werden. Neben einer energetischen Sanierung ist auch die komplette Erneuerung des Daches über dem Hauptsaal notwendig. Beim Abstieg in die Untergeschosse macht ein inhaltsschwangeres „Aha“ des Bürgermeisters deutlich, dass Schäden durch Feuchtigkeit und eine defekte Hebeanlage schon zu riechen sind, bevor das Auge sie erfassen kann. Feuchtigkeit drückt durch die Außenwände, steigt aber auch von unten auf, was aufgeworfener und bröckelnder Putz sichtbar macht. Um die Drainageanlage zu erneuern, muss von außen aufgegraben und neu abgedichtet werden. Vier Jahrzehnte nach dem Umbau der Jahnhalle zur Stadthalle hat die Zeit ihre Spuren hinterlassen. Hinzu kommen veränderte und weitreichendere Sicherheitsauflagen und gestiegene Anforderungen an eine moderne Veranstaltungsstätte, die eine Komplettsanierung erfordern. Zur Modernisierung gehören Verbesserungen im Bereich des großen Veranstaltungssaals, zum Beispiel bei der Akustik. Angedacht ist, die Sektbar auf dem „Balkon“ nicht wiederzubeleben, sondern dort einen Konferenzraum einzurichten. Auch für das Foyer und die Gastronomie gibt es Ideen der Planer, die einem künftigen Pächter und Veranstaltern mehr Flexibilität ermöglichen würden.
Über das vorliegende Gesamtkonzept und eventuelle Änderungen diskutieren und beraten die Gelnhäuser Stadtverordneten in einer öffentlichen Sitzung am Mittwoch, 13. Dezember 2023, um 19.30 Uhr in der Sport- und Kulturhalle Meerholz. Zuvor werden sich der Haupt- und Finanzausschuss und der Bau- und Umweltausschuss in einer gemeinsamen öffentlichen Sitzung am Donnerstag, 7. Dezember 2023, um 19.30 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus Höchst zusammensetzen und ihre Beschlussempfehlungen für die Sanierung der Stadthalle abgeben.
Unser Bild zeigt von links: Eppo Haas, Peter Hartmannsberger und Christian Litzinger an der Stadthalle Gelnhausen.
Quelle: Elke Weigelt