Stadt Hanau ehrt außerordentliche Verdienste um das Kulturleben
Hanau. Die August-Gaul-Plakette für außerordentliche Verdienste um das Kulturleben, verlieh Oberbürgermeister Claus Kaminsky, am Donnerstagabend, 30. November 2023, an Dr. Christianne Weber-Stöber, Geschäftsführerin bei der Gesellschaft für Goldschmiedekunst e.V. und Leitung des Deutschen Goldschmiedehauses.
Die Verleihung war eine Überraschung für die Geehrte und fand im Rahmen einer Feierstunde mit vielen Gästen statt, die anlässlich der Verabschiedung von Weber-Stöber in den Ruhestand ins Deutsche Goldschmiedehaus gekommen waren.
„Sie haben Bemerkenswertes für die Gesellschaft und das Deutsche Goldschmiedehaus geleistet. Haben sehr Vieles vorangetrieben und realisiert“, sagte Kaminsky in seiner Laudatio. „Sie waren über Jahrzehnte das Gesicht, die Motorin und das kunstwissenschaftliches Rückgrat der beiden Institutionen – seit 1989 bzw. 2006. In unserer schnelllebigen Zeit – lange erfolgreiche, ausgefüllte und sicher erfüllende Jahre!“ Die von Weber-Stöber verantworteten Ausstellungen, Tagungen, Preisverleihungen, Publikationen und Vorträge, die Geschäftsführung wie Hausleitung, ihre Tätigkeiten als Jurorin und Lehrbeauftragte, hätten die Brüder-Grimm-Stadt Hanau als „Stadt des edlen Schmuckes“ lokal, regional, national und international glänzen lassen, beschrieb der Oberbürgermeister.
„Ihre Leistung ist bemerkenswert, herausragend, mit hohem Engagement, Wissen, stets konstruktiv-kritisch, befruchtend, überaus agil, mit Anspruch und Haltung“, sagte Kaminsky. Es sei ihm eine Ehre wie Freude zugleich Weber-Stöber für den Magistrat der Stadt Hanau die August-Gaul-Plakette zu überreichen.
Die Stadt Hanau verleiht die August-Gaul-Plakette nach § 5 der Ehrenordnung vom 16. August 1976, als höchste kulturelle Auszeichnung der Stadt, an Persönlichkeiten oder Institutionen, die sich in kultureller oder künstlerischer Hinsicht außerordentlich verdient gemacht haben. Mit Weber-Stöber sind es 45 Preisträgerinnen und Preisträger.
Hintergrund/Werdegang:
Dr. Christianne Weber-Stöber wurde am 9. Januar 1957 in Karlsruhe geboren. Nach dem Studium der Kunstgeschichte, Baugeschichte und Geschichte an der TH Karlsruhe und der Magisterarbeit über einen Barockmaler wurde sie 1989 über „Schmuck der 1920er und 1930er Jahre in Deutschland“ promoviert. Im gleichen Jahr erfolgte die Berufung zur Geschäftsführerin der Gesellschaft für Goldschmiedekunst e.V. und 2006 zur Leiterin des Deutschen Goldschmiedehauses, das in Trägerschaft der Stadt Hanau steht.
Dr. Weber-Stöber oblag die Förderung zeitgenössischer Gestaltung von Schmuck und Gerät, die Erhaltung traditioneller Gold- und Silberschmiedetechniken, beispielsweise durch Wettbewerbe wie der Silbertriennale und die Verleihung des Ehrenrings der Gesellschaft für Goldschmiedekunst, die Unterstützung und Förderung junger Gold- und Silberschmiedinnen und -schmiede sowie der Aufbau bzw. die Pflege eines Archivs samt Sammlung der Schmuckkunst und Gerätgestaltung des 20. und 21. Jahrhunderts.
In ihrer Dienstzeit als Hausleitung organisierte sie mehrere 100 Ausstellungen, Wettbewerbe, Tagungen und museumspädagogische Angebote. Das Stipendium Hanauer Stadtgoldschmiedin bzw. Hanauer Stadtgoldschmied wurde 2014 eingeführt. Darüber hinaus engagiert sich Dr. Weber-Stöber als Autorin, Jurorin und Gutachterin. Seit 2005 vermittelt sie als Lehrbeauftragte an der Fachhochschule Idar-Oberstein Kunst- und Schmuckgeschichte. Ihr ist zu verdanken, dass die Gesellschaft für Goldschmiedekunst und das Deutsche Goldschmiedehaus heute internationale Strahlkraft besitzen.
Sie ist u. a. Mitglied des Hanauer Gesprächskreises Kultur und wurde 2020 zum „Maître de Secours“ der Interessengemeinschaft Hanauer Altstadt e.V. ernannt, die sie mitgründete und wo sie einige Jahre Schatzmeisterin war.
Quelle: Stadt Hanau