Am kommenden Dienstag, 26. September 2023, 19.30 Uhr referiert Dr. Eckhard Meise über „Hanau im Dreißigjährigen Krieg ab 1635: Blockiert – beherrscht – kaiserlich – neutral“ in der Aula der Karl-Rehbeinschule in Hanau, Eingang Hauptgebäude (Im Schlosshof) 2. Stock.
Zwei Frauen haben Hanau für 20 Jahre aus dem Krieg herausgehalten: In den Jahren 1618 bis 1628 war dies die Witwe Graf Philipp Ludwigs II., Katharina Belgica, und in den Jahren 1638 bis 1648 die Witwe Graf Philipp Moritz‘, Sibylle Christine.
Nach den Ereignissen der Jahre 1635 bis 1638, in denen Hanau zuerst die Blockade durch den kaiserlichen General Lamboy und anschließend die Herrschaft des schottischen Generals in schwedischen Diensten, James Ramsay, überstand (Inhalt des 1. Teils), konnte Graf Philipp Moritz von Hanau-Münzenberg nur für kurze Zeit als wirklich souveräner Landesherr agieren und sich dem Prager Frieden von 1635 anschließen. Nach seinem frühen Tod im August 1638 betrieb seine Witwe Sibylle Christine, gestützt auf die mächtigen Hanauer Festungswerke, erfolgreich eine strikte Neutralitätspolitik.
Ihre zweite Ehe mit Graf Friedrich Casimir von Hanau-Lichtenberg, geschlossen am 13. Mai 1647, war keine „erotische Verirrung“, sondern ein geschickter politischer Schachzug: Mit der reformierten Sibylle Christine und dem lutherischen Friedrich Casimir stand ein konfessionell gemischtes Paar an der Spitze der Grafschaft Hanau und leitete damit den so schwierigen Ausgleich der beiden evangelischen Konfessionen ein.
Eine sichere Platzzusage kann nur bei Voranmeldung mit Mail an werner.bayer@igha.de erfolgen.
Der Vortrag wird von der Kooperation – Hanauer Geschichtsverein 1844 e.V., Interessengemeinschaft Hanauer Altstadt e.V., der Volkshochschule Hanau und der Karl-Rehbeinschule getragen und ist gebührenfrei.
Quelle: Werner Bayer