Es war Tanztheater, was Monica Opsahl (Choreografie) und Harry Wenz (Musik & Bild) gemeinsam mit dem Tanzensemble ARTODANCE anlässlich der Eröffnung des diesjährigen Kultursommers Main-Kinzig / Fulda in der sehr gut besuchten Klosterberghalle Langenselbold am Pfingstsonntag boten. Hierbei schauten alle Beteiligten, unterstützt von den Musikern Peter Back (Saxophon) und Christian Kraus (Trompete), die sich treffend einbrachten in Video, Foto, Kompositionen und Klangcollagen des Langenselbolder Komponisten Harry Wenz, nicht nur auf das “Schöne” sondern auch auf das “Wahre” und das ist ihnen nach ausnahmslos einstimmiger Aussage der Veranstalter und zahlreichen Besuchern sehr “gut” gelungen.
Das Leben eines Menschen, L.I.S.A., ein Mensch, wie “du und ich”, wurde in allen schönen, aber auch bedrohlichen, gefährlichen und verzweifelten Facetten dargestellt und sorgte bei aller Begeisterung für einen enormen Gesprächsbedarf und das bereits in der Pause. Der Mensch mit all seinen Schwächen in der Konfrontation mit Technik, Industrialisierung, Gesellschaft und Macht, im Kleinen wie im Großen.
Es war die Betroffenheit, die die Menschen am Sonntag Abend über die Unterhaltung hinaus auch nachdenklich, vielleicht sogar manche an einigen Stellen gar traurig machte. Aber es war auch die Betroffenheit, die sie im Anschluss so begeistert erscheinen lies. Ein befreiender, frenetischer und lang anhaltender Applaus forderte mehre “Vorhänge”, dem das Ensemble, die Musiker und die Macher Monica Opsahl und Harry Wenz gerne nachkamen, hatten sie doch erreicht, was sie wollten, nämlich jeden einzelnen Menschen im Publikum.
Es war die nunmehr dritte gemeinsame Produktion des kulturtreibenden Paares, die so auch nur auf der Basis von “tiefer Zuneigung und Vertrauen” über einen langen Entstehungsprozesses möglich wurde. Man darf gespannt sein.
Quelle: Harry Wenz